© Ein Architektur-Sachbuch über Neugotik (1995). Das ist sowas von vergriffen, der Verleger eh pleite, die Bauwerke eh eingestürzt usf. 

© Zwei Belzer-Kapitel aus meinem Roman Koschere Groupies sind zu finden im
-> Hamburger Ziegel 12 (Dölling und Galitz-Verlag 2010, zu kaufen [bitte nicht zu klauen] ab Oktober).

©  Die Erzählung in drei Teilen Die Geliebte (als Tragödie, als Komödie und als Elegie, na als was denn sonst) steht im neuen
-> Hamburger Ziegel 13 (Dölling und Galitz-Verlag 2012), ab S. 226.

© Im Buch (mehr ein großes Heft) "25 Jahre zeitgenössische Künste in Lauenburg"herausgegeben vom Künstlerhaus Lauenburg/Elbe 2012, steht nach vielen Festreden, Bildern usf. meine Geschichte Die Wüste, wenn die Sonne aufgeht. Sie handelt von Jossi, einem jüdischen Siedler, der genau da hingehört, wo er halt siedelt. Denn wer siedelt nicht? Ist doch wie in der Antarktis. Warum sollten die kleinen Pinguine die Walrosse stören? Lasst sie grunzen.

© Ein französischer Gedichteband ist fertig und sucht einen freundlichen Verlag in Frankreich oder auch à la Côte d'Ivoire, wenn's sein muss. Er heißt En route vers toi que tu guéris, poèmes choisis 2009-2010 und enthält 128 Gedichte, davon 125 französische, ein deutsches, ein englisches und ein französisch-jidisch-hebräisches.

© Der Roman Zettel ohne Traum (130 Seiten) über Roman-Manuskripte von irgend solchen Romanschreibfrauen, die einer in seiner Wohnung herumliegen hat und um die er immer größere Bögen machen muss, weil's da drin und zum Schluss und überhaupt nur noch um Liebe & Tod & Mendelssohn & und um die Eine geht, ist fertig und sucht jetzt einen liebreizenden Verlag (2011). 

© Die Kurzgeschichte Wieder mal gibt es mich noch über einen fiesen Wohnungsbrand im Jahrbuch Poetry-Slam 2004-2005 (Rotbuch-Verlag). 

© Die Kurzgeschichte Der Eremit an der Wand in Kaffeesatzlesen 1-12 (Mairisch-Verlag). 

© Im Sammelband St. Pauli - Streifzüge auf dem Kiez (Edition Nautilus 2006) steht in meiner Kurzgeschichte Das Pistol, wie der Auftragsmörder Mucki Pinzner einst jemanden Bösen mit einer alten Duellpistole erschlug, wegrannte und in die Gegend kotzte. Mit Bild (vom Pistol).

© Im Jubiläumsbuch über 25 Jahre Bürgerhaus Barmbek (2008) steht die Kurzgeschichte Scheuerlappen, Brechmittel, Zahnpasta, die wohl so ziemlich davon handelt, also von den fünfziger Jahren, als es das da so gab wie ja dieses Barmbek wohl auch usf.

© Erwähnt werde ich in Wie Franz Beckenbauer mir einmal viel zu nahe kam (Eichborn 2002), da ist auf Seite 113 die Rede von einem gewissen Cohn, der in der Schlange stand, und das bin ich. 

© Nicht erwähnt werde ich im Telefonbuch. Tja, damit muss man leben.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich meine Theaterstücke. Weil es diese wohl nicht mehr so richtig gibt - es heißt, sie sollen ihrer Existenz diffus verlustig gegangen sein. Meine Hörspielfassung mit Musik sollte einst auf CD erscheinen - abhanden kam auch diese. Ich habe die Stücke schon lange nicht mehr gesehen. Sie sollen jetzt von drei Stücke-und-©-Piratinnen aufgeführt werden, wie man hört. Dochdoch, das ist kein Witz. Eine ist alt und schön, zwei sind jung und fast schön. Oder so. Aber die Stücke waren noch schöner... all das ist nun lange weg, dahin, verschwundibus. Das Faktum erinnert mich an meine Jugend. Die ist auch so wegdiffundiert.

Vielleicht möchten Sie gerne mein Theaterstücke-Detektiv werden? Der Job ist noch frei. Ziehen Sie sich eine schwarze Kapuze über und trauen Sie sich in die Hamburger Peripherie, dorthin, wo sie am verrufensten ist. Pirschen Sie sich von ferne an betonstarrende Einöden. Lugen Sie weithin über Staketenzäune. Steigen Sie vorsichtig über Autowracks aus den Sechzigern und durch die Ruinen von Bakelit- und Dioxinfabriken. Schleichen Sie rüstig durch dunkle Haine toter Föhren und weichen Sie Wölfen, Adölfen und Reinkarnationen von Ronald Schill weiträumig aus. Halten Sie sodann mutig Ausschau hinterm Harburger Kanalplatz, neben der Vogelweide in Barmbek-Süd oder auf dem Königslande in Dulsberg. Da sollen meine Stücke zuletzt gesehen worden sein, wie man hört. Ob Sie da mal suchen könnten, wollten, täten? Aber Vorsicht bitte, man weiß ja nie. Denn das sind zwielichtige, obskure, schon fast sagenhafte Gegenden, in denen kaum ein getroster Mensch je zuvor gewesen ist. 
Und sagen Sie mir dann Bescheid, wenn Sie es getan haben, ja? Selbst wenn Sie nichts fanden - Hauptsache, Sie selber wurden nicht gefunden. Ich lade Sie dann zu einem großen Glas israelischen Grappa ein, der macht alles wieder gut. Vielen Dank im Voraus.


Nachwort

Da sind naturgemäß die sieben Rotationsmaschinen mit den darin unablässig rotierenden Ganz-, Halbfranz- und Prachtbänden im Sieb-, Hoch-, Tiefdruck- und Handsatzverfahren auf savoyardischem Büttenpapier, deren Paralipomena, Ein- und Auslassungen und Poetereyen die wartenden kulturbeflissenen Massen erfreuen bzw. aufschreien lassen sollen und werden - oder nicht. 

© Da ist der Erzählband Unheilige Gegenstände (300 S.), der seiner Veröffentlichung harrt. 
© Der Roman in Erzählungen Koschere Groupies (300 S.) ist noch nicht ganz fertig und folglich relativ unverlegt. 
© Der Emigrantin-Roman Blatt, im Wasser treibend (220 S.) ist zur Hälfte fertig.
© Den fertigen Gedichteband En route vers toi que tu guéris, poèmes choisis 2009-2010 erwähnte ich schon.
© Der Satirenband Sieben vor Zwölf. Zustandsberichte von bald wieder 1932 wird bald fertig und vielleicht sogar verlegt.
© Und ein Roman (Frauen auf Tieren) ist fast ganz ziemlich umfassend unfertig und eigentlich kaum je nahezu unverlegt. 


Schlusswort

Ach. Es ist übrigens nett, Sie hier lesen zu sehen. Lesen Sie weiter, seien Sie weiter nett, und bleiben Sie mir gewogen. 
Gut, dass wir über alles geredet haben.

 


Im Internet (da sind wir hier wohl) geht's zu weiteren Texten und zu MP3s:

Auf der Seite RZkultur.de steht eine so liebe und freundliche -> Laudatio über mich *erröt*. Die Verfasserin muss noch Blumen von mir kriegen!, unbedingt!, kann mich bitte einer dran erinnern?, ich weiß doch immer nicht, ob man nun Rosen schenkt und sofern doch, welche und wie viele oder ob, oder ob Blutrot überhaupt irgend geht, Falls das was bedeutet usf., daran soll mich bitte einer erinnern, dass man das erfrage!, also ich jetzt.

Auf der Seite RZkultur.de die 1. Lauenburg-Geschichte aus der Loienburk ho'jojm-Serie: -> Von Sternen und Kellern

Wieder bei RZkultur.de: Die 2. Geschichte: -> Wo Blätter und Wolken herrschen

Abermals bei RZkultur.de die 3. Geschichte: -> Großer Nachtmond - und der Osama

Wiederum bei RZkultur.de die 4. Geschichte: -> Nebel, Meer und schlimmer Morgen

Immernoch bei RZkultur.de die 5. Geschichte: -> Zwischen der Zeit, aber ohne

Nochmal bei RZkultur.de die 6. Geschichte: -> Die Wüste, wenn die Sonne aufgeht

Unentwegt bei RZkultur.de die 7. Geschichte: -> In Stille und Talgrund

Hinwiederum bei RZkultur.de die 8. Geschichte: -> Die Antwort weiß nur mein Föhn

Unermüdlich bei RZkultur.de die 9. Geschichte: -> Jenseits der Vorstadt nach unten, 1. Einfach nach unten

Ohne Ende bei RZkultur.de die 10. Geschichte als 2. Teil: -> Einfach nur noch nach oben 

Ohn' Rast und Ruh bei RZkultur.de die 11. Geschichte: -> Pinkas, der letzte jüdische Seeräuber 

Unmüßig bei RZkultur.de: -> Zeit für die Nacht

Unaufhaltsam bei RZkultur.de: -> Die Rabbinerin Britney Spearsnik ist ein steiler Zahn

... der/die/das nächste G'schicht folgt noch, keine Sorge...)


Das Hamburger Literaturhaus schreibt -> eine Laudatio über mich *oh erröt* und präsentiert die ersten Seiten meines Romans in Erzählungen Koschere Groupies: 
-> www.literaturpreise-hamburg.de/htm/2008/autor2.htm

Jahrelange fieberhafte Versuche, den Großen Cuxhaven-Roman zu schreiben, endeten als Sammlung von lauter schlechten Roman-Anfängen: 
-> www.autorengruppe-jetzt.de/autor/robert/schlecht.html

Die Kurzgeschichte Hinter den Duckdalben will sehr cool sein. 
Die Deklamation Nicht im Café ist hingegen sehr uncool und sehr autistisch.  
-> Nicht im Café von mir vorgelesen
-> www.cuxx.de/Literatur-Robert-Cohn.htm

Satire über prätentiöse deutsche Wurschtigkeit und denkmalgeschützte Erlösungsbedürftigkeit, aber nicht über Schiller: 
-> www.hagalil.com/archiv/2004/07/cohn.htm

Gedichte, eins über Pfützen, eins über keine Brücke: 
-> www.redereihamburg.de/autoren/robertcohn.htm

Neulich auf dem Flohmarkt: Die Hinterlassenschaften des 27. Januar '45 
-> www.hagalil.com/archiv/2005/01/cohn.htm

Spielt im Literaturhaus (wo Helmuth Karasek vor lauter Naserümpfen flüchten muss), steht dann in der Hall of Fame des Hamburger Poetry Slams: 
-> www.slamburg.de/halloffame/co.pdf

Jägermeister-Heldenballade in Parallel-Quasimittelalthochdeutsch mit Kreuz-Schüttelreimen: 
-> www.macht-ev.de/jaegerstuebchen/04/cohn.html

Jägermeister-Kurzgeschichte über's deutsche Heimatgemüt: 
-> www.macht-ev.de/jaegerstuebchen/04/cohn_2.html

Eine sog. Gutemachtgeschichte für den MACHTclub (die von Leuten handelt, die Sie womöglich überhaupt nicht kennen): 
-> www.macht-ev.de/salon/gutemacht/cohn.html

Die Rabbinerin Britney Spearsnik ist ein steiler Zahn: Kurzgeschichte über eine unvorstellbare deutsche Parallelgegenwart 
-> www.hagalil.com/archiv/2005/09/groupies.htm

Kurzgeschichte Kleines Erlebnis - über Nazis in der Nachbarschaft, die mich krallen & knallen wollten: 
-> www.j-comm.de/index.php?option=com_content&task=view&id=191&Itemid=96

Erzählung Flaneure, Falafel, ferner liefen und Fürchterliches - aus dem schwülen Schwitzmonat August 2006 auf St. Pauli während des Libanonkriegs: 
-> www.j-comm.de/index.php?option=com_content&task=view&id=269&Itemid=96

Meine erste Kurzgeschichte (2001) über ein Gemälde aus meiner Familie, Der Eremit an der Wand: 
-> www.hagalil.com/archiv/2004/10/eremit.htm

 


Vorgelesen (als Mp3) die Kurzgeschichte Nicht im Café (2005, fünf Minuten ein einziger Satz über das, wo ich nicht bin):
-> http://www.weblesungen.de/counter.php?url=../mp3/les547.mp3

Vorgelesen (als Mp3) die Kurzgeschichte Scheuerlappen, Brechmittel, Zahnpasta (2008): 
-> www.weblesungen.de/ ... les487.mp3

Vorgelesen (wieder als Mp3) die Kurzgeschichte Kein Kasak (2006): 
-> www.weblesungen.de/mp3/les259.mp3

Vorgelesen (immernoch als Mp3) die Kurzgeschichte Zeit für die Nacht (2008): 
-> www.weblesungen.de/mp3/les400.mp3                                                                                  [Soundtrack zur Erklärung: -> Da klixen]
Darüber muss ich Ihnen wohl etwas erklären. Ähem. Wieso es darin eigentlich irgendwie so unvermutet schwarzromantizistisch und irgendwie so unmotiviert pathetisch zugeht. Nicht ohne Grund nämlich. Der Grund hieß Frl. D. Es war einmal also ein Frl. D und es war einmal eine Autorengruppe, in der ich war. Also, dieses Frl. D. sollte nämlich bei einer gemeinsamen Lesung dieser Autorengruppe einen Text lesen. Diese Lesung hatte den doppelt krausen Titel "Die Ente aus der Schublade und Neues von Herrn Schmidt" - nun, das Kursive war ein von jetzt auf gleich und ganz zackement in den Flyer applizierter Zusatz, genuin von Frl. D. naturgemäß. Ein genuin eigenmächtiger von Frl. D., den sie da so aus Caprice und Dollerei hineineskamotiert hatte.

Das fand ich ja noch ganz charmant. Weil ja Hoffnung bestand, dass Frl. D. rechtzeitig mit ihrem Text über den Herrn Schmidt fertig werden würde. In dem es dann naturgemäß 1) um Neues und 2) um eben dieses vom Herrn Schmidt gehen sollte. Wie Frl. D. ja selbst sagte. Womit sich der krause Titel von selbst erklären würde. Wie ich ja selbst dachte und dann hoffte. Weil sie ja schwand. Die Hoffnung. Mehr und mehr. Weil Frl. D. dann zwei! Tage vor der Lesung ja keinen Text hatte. Grad keinen über 1) einen Herrn Schmidt oder 2) über irgend Neues über den. 
Oh Zeus, was nun?, sprach Schmidt... 
Dem Frl. D. dämmerte dann plötzlich etwas. Nämlich dass das alles nicht ging. Das. Und also schickte sie ganz plötzlich einen ganz anderen Text. In der Nacht. Einen Text über einen Hexer. In dem es jedoch 1) nicht um den Herrn Schmidt und 2) auch um nichts Neues über den ging. Das machte Frl. D. so, weil sie, so schrieb sie, ja einfach keinen anderen Text habe. Keinen, der ihr genug gefalle. Aber dass ihr der Text über den Hexer gefalle. Zwar eigentlich nicht sehr. Und obwohl sie den eigentlich lieber nicht lesen wolle. Aber vielleicht dann doch jetzt. Weil ja der Titel. Oder auch nicht. So schrieb sie. 
Sie hatte ja zuvor wohl doch eine Wahl gehabt, um den kursiven Zusatz über den Herrn Schmidt vielleicht dann doch nicht so deliberat & zackement in den Titel setzen zu lassen. Kunststück. Man muss ja nicht solches? Muss man nicht, solches, ja doch nein. Aber das schrieb sie nicht.
Daraufhin fasste ich mir an den Kopf und machte mir Gedanken. Über 1) diese Lesung, 2) um Kohärenz, 3) um diesen Titel, der jetzt genauso wenig hinhaute wie sonst auch, 4) um einen Herrn Schmidt, 5) um Frl. D. und 6) über mich selber. Worauf ich dann 7) die Hoffnung auf genügend Schlaf fahren ließ, um 8) noch in der Nacht einen Text zu schreiben. Nämlich den da. Den Sie da oben hinter dem roten Link hören. Sofern Sie denn. Nach drei Stunden hatte ich ihn. Weil es ja musste, und wenn es gehen muss, dann muss es meist. Er handelt von der selben Sache wie Frl. Ds Hexer-Geschichte, nur aus der Perspektive des Hexers, der nun, o Wunder, Herr Schmidt hieß. Damit es passen tät', damit der Herr Schmidt vorkäme, damit das alles einen Sinn ergäbe, damit der Maschiach käme und damit alles noch gut würde. Dacht' ich.
Das war eine okaye Idee. Wähnte ich. Meine Geschichte war zwar vielleicht etwas pathetisch geraten. Aber sie galt ja als Pendant zu Frl. Ds Hexer. Der womöglich mindestens ebenso. Im Hinblick auf den Titel der Lesung, im Hinblick auf Kohärenz, auch im Hinblick auf Hoffnung usf., ja, und auch im Hinblick auf Frl. D. Für die ich ja diese Geschichte geschrieben hatte. 
Das dacht' ich mir ja so. Worauf ich die Geschichte gleich losschickte. In der Nacht und bei Nebel. Denn es waren noch eindreiviertel! Tage bis zur Lesung. Naturgemäß erklärte ich dem Frl. D., wieso und weshalb. Nur nicht, dass und weswegen ich die Geschichte ja für sie geschrieben hatte. Aber das Andere erklärte ich ihr. Auf Französisch. Weil es Nacht war und wegen des Nebels. Und weil ich dachte, dass sie es ja verstände. Weil sie ja einmal gemeint hatte, es sei gefährlich für ihr Herz, wenn ich Französisch spräche. Aber sie verstand es ja nicht! Ach nein! Definément elle ne comprenait pas du tout ce que je lui disais... obwohl sie ja mit ah oui und oh lalà antwortete. Weswegen ich ja dachte, sie habe es verstanden. Was sie aber nicht hatte. Hach sakrament non.
Sie verstand auch die Geschichte nicht. Drum schrieb sie mir nicht. An die Anderen aus der Autorengruppe schrieb sie, dass sie jetzt eigentlich gar keine Geschichte lesen wolle, zumal ihre Hexer-Geschichte nur ein unvorgreiflicher Halbvorschlag gewesen sei. Und sie schickte jetzt eine andere Geschichte mit. In der 1) ein Herr Schmidt vorkam. Aha. Aber nur am Rande. Ah so. Und 2) ging's da um gar nichts Neues vom Herrn Schmidt. Und 3) war sie nicht fertig, die Geschichte. Nicht vorn, nicht hinten, nicht am Rande. Hach nee, dachte ich, da hab ich was Wohlgefälliges fertig extra für's Frl. D., am dem sie jedoch kein Wohlgefallen finden möchte, wieso'n nich'?, und mein Schmidtn-Text muss nu ignoriert im Orkus versickern, weil Frl. D. nu was total Unfertiges schickt anstatt des immerhin anderen ganz Fertigen, wär doch glatt gegangen!, wär doch glatt was gewesen!, soll aber nu' nich'!, aaargh, bidde?!, wofür eigentlich?, hach das macht mich fertig. So dünkte mir. Ich schrieb vergrätzt zurück, dass ich das 1) jetzt wirklich nicht verstände und dass diese andere Halbgeschichte 2) wirklich gar nicht fertig sei, 3) einen! Tag vor der Lesung, und dass es darin 4) eh mehr um echtpolnische Namen und 5) etwas weniger um Kraniche gehen solle. Weil 6). Und so. Worauf Frl. D. nicht antwortete. Aber worauf sie durch einen Dritten zurückschreiben ließ, dass sie nun 1) aus dieser Autorengruppe austrete und dass sie 2) auch nicht zu der Lesung kommen werde. Zusammen mit dem Dritten nicht. Der jetzt 4) auch nicht lesen wolle und 5) mit austrete. Hach Gott!!, kein 6)!, dachte ich. Denn es waren 7) fast weniger als sieben Stunden! vor der Lesung. 
Die außerordentliche Krisensitzung des außerordentlichen Exekutivaussschusses des außerordentlichen Autorenrestgruppenplenums beschloss sofort, dass man das 8) nicht ordentlich finde, dass man jedoch 9) trotzdem ordentlich lesen und sich 10) nichts Unordentliches anmerken lassen wolle. Also wurde so heroisch und stoisch gelesen, als bekäme man dafür Geld, Orden oder Liebe. Ich hatte noch am Nachmittag ein schlimmes Konzeptgedicht über Bücher quasi knapp lesungstauglich gemacht, in dem 11) quasi ordnungsgemäß 333mal das Wort ~bücher vorkam, also etwa so: "...Wunderbücher Wummbücher Flunderbücher Brummbücher / Dummenbücher Brunnenbücher Lummenbücher Hunnenbücher / Lümmelbücher Fummelbücher Kümmelbücher Grummelbücher / Schwiemelbücher Fimmelbücher Primelnbücher Pimmelbücher / Müllbücher Bürgerbücher Brüllbücher Würgerbücher / Mauerbücher Kitschbücher Trauerbücher Glitschbücher / Liebesbücher Hosebücher Triebesbücher Kosebücher / Synagogenbücher Gotikbücher Urologenbücher Erotikbücher / Galaxienbücher Pfützenbücher Paradoxienbücher Mützenbücher / Bettbücher Heilbücher Fettbücher Geilbücher / Säbelbücher Messerbücher Knebelbücher Fresserbücher / Pfefferbücher Käferbücher Kläfferbücher Schläferbücher / Mäusebücher Mückenbücher Läusebücher Krückenbücher / Poetenbücher Torahbücher Proletenbücher Hurrabücher / Flötenbücher Teppichbücher Krötenbücher Nebbichbücher / Igelbücher Schatzbücher Ziegelbücher Katzbücher / Lampenbücher Heulerbücher Schlampenbücher Broilerbücher / Winkelbücher Wasserbücher Pinkelbücher Hasserbücher / Magenbücher Blitzebücher Kragenbücher Glitzerbücher..." usw. usf., die Reime immer als ~bücherwort im Binnen-Kreuzreim als zeilenweiser Viererschritt mit überhaupt nichts Anderem drin als diesen rhythmischen ~bücher-Substantiven (ach je, ob Sie das nun so auf die Schnelle nachvollziehen können oder nur möchten?), das las ich als Intro, durch den Zuschauerraum herumirrend, alles gebend, und die anderen Autoren lasen mit Herzblut und Verve und mit allem, das sie hatten, und ich las auch noch meine erratische Herr-Schmidt-Geschichte in den Raum rufend ohne Frl. D. darin, und die Sache nahm ihren Lauf. Hach. Man lebt ja für Lesungen. Es waren ja fast zwanzig Leute im Publikum. Optimistisch geschätzt. Hach. Für die lebt und gibt man ja alles und mehr.
Nur Frl. D. war und blieb abwesend. Dazu jener Dritte. Wäre sie gekommen, ja, es wäre wohl alles noch gut geworden. Weil man ja Manches versteht. Man hat halt so als Autor manchmal partout keinen Text. Und man ist halt manchmal illimitiert kompliziert bis zum Delirium. Ach kennt man doch. So aus Autorenschaft und resultierender Not. 
Aber sie kam nicht -. Oh.
Wir trafen uns dann. Zu zweit. Weil wir wohl noch etwas zu bereden hatten. Ich hatte ihr das Café Schmidt vorgeschlagen. Weil es da gemütlich ist und auch wegen des Namens. Wir trafen uns aber im Café Absurd. Aus Gründen, und weil es da noch gemütlicher ist. Wo wir auf dem samtigen Glückssofa landeten und noch vor Mitternacht aufeinander sanken und uns fanden. Doch. Das musste, weil es geschah, und es geschah, weil es musste, und es war sehr schön. Und es bebten die Erde, unsere Seelen, das Sofa und der ganze Rest... und wir konnten nicht mehr voneinander lassen und blieben inniglich für's Leben zusammen. Für ganze sieben Wochen Leben. Hach.
Jetzt, da die sieben Wochen längst verweht sind, und jetzt, da alles, alles längst verdunstet ist, bleibt von der Geschichte nur noch diese Geschichte übrig. Über einen Herrn Schmidt. Die dunkle Hälfte eines Herzens. Die verwaiste Hälfte eines Ganzen, das nicht existiert. Wie ein Haufen Druckerschwärzefragezeichen ohne Papier. Nein, wie ein Heber ohne Torte. Nein. Eher wie eine Ba ohne Nane. Oder so.

Seufz. Es ist vorbei. Die Herzen sind zerrissen. Der Wind heult um die Ecken. Ein Hund bellt im Moor. Alles ist Stückwerk. Es ist alles ganz eitel, singt Gryphius. Finis Poloniae, stöhnt Mickiewicz. Nun ist Schultz, murmelt Schmidt. Es hat nicht sollen sein.

 

 

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