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© Ein Architektur-Sachbuch über Neugotik (1995). Das ist sowas von
vergriffen, der Verleger eh pleite, die Bauwerke eh eingestürzt usf.
© Zwei Belzer-Kapitel aus meinem Roman Koschere Groupies sind
zu finden im
->
Hamburger Ziegel 12
(Dölling und Galitz-Verlag 2010, zu kaufen [bitte nicht zu klauen] ab
Oktober).
© Die Erzählung in drei Teilen Die Geliebte (als
Tragödie, als Komödie und als Elegie, na als was denn sonst) steht im neuen
->
Hamburger Ziegel 13
(Dölling und Galitz-Verlag 2012), ab S. 226.
© Im Buch (mehr ein großes Heft) "25 Jahre
zeitgenössische Künste in Lauenburg"herausgegeben vom
Künstlerhaus Lauenburg/Elbe 2012, steht nach vielen Festreden, Bildern
usf. meine Geschichte Die Wüste, wenn die Sonne aufgeht. Sie
handelt von Jossi, einem jüdischen Siedler, der genau da hingehört, wo
er halt siedelt. Denn wer siedelt nicht? Ist doch wie in der Antarktis.
Warum sollten die kleinen Pinguine die Walrosse stören? Lasst sie
grunzen.
© Ein
französischer Gedichteband ist fertig und sucht einen freundlichen Verlag
in Frankreich oder auch à la Côte d'Ivoire, wenn's sein muss. Er heißt En
route vers toi que tu guéris, poèmes choisis 2009-2010 und enthält
128 Gedichte, davon 125 französische, ein deutsches, ein englisches und
ein französisch-jidisch-hebräisches.
© Der Roman Zettel ohne Traum (130 Seiten) über
Roman-Manuskripte von irgend solchen Romanschreibfrauen, die einer in
seiner Wohnung herumliegen hat und um die er immer größere Bögen machen
muss, weil's da drin und zum Schluss und überhaupt nur noch um Liebe & Tod &
Mendelssohn & und um die Eine geht, ist fertig und sucht jetzt einen liebreizenden
Verlag (2011).
© Die Kurzgeschichte Wieder mal gibt es mich noch über einen fiesen Wohnungsbrand im
Jahrbuch Poetry-Slam 2004-2005 (Rotbuch-Verlag).
© Die Kurzgeschichte Der Eremit an der Wand in Kaffeesatzlesen
1-12 (Mairisch-Verlag).
© Im Sammelband St. Pauli - Streifzüge auf dem Kiez (Edition Nautilus 2006) steht in
meiner Kurzgeschichte Das Pistol, wie der Auftragsmörder Mucki Pinzner einst jemanden Bösen mit einer alten Duellpistole erschlug, wegrannte und in die Gegend kotzte. Mit Bild (vom
Pistol).
© Im Jubiläumsbuch über 25 Jahre Bürgerhaus Barmbek (2008)
steht die Kurzgeschichte
Scheuerlappen, Brechmittel, Zahnpasta, die wohl so ziemlich davon
handelt, also von den fünfziger Jahren, als es das da so gab wie ja
dieses Barmbek wohl auch usf.
© Erwähnt werde ich in Wie Franz Beckenbauer mir einmal viel zu nahe
kam (Eichborn 2002), da ist auf Seite 113 die Rede von einem gewissen Cohn, der in der Schlange stand, und das bin ich.
© Nicht erwähnt werde ich im Telefonbuch. Tja, damit muss man leben.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich meine Theaterstücke. Weil es diese wohl nicht mehr so richtig gibt - es heißt, sie sollen ihrer Existenz diffus verlustig gegangen sein.
Meine Hörspielfassung mit Musik sollte einst auf CD erscheinen - abhanden kam auch diese. Ich habe die Stücke schon lange nicht mehr gesehen. Sie sollen jetzt von drei
Stücke-und-©-Piratinnen aufgeführt werden, wie man hört.
Dochdoch, das ist kein Witz. Eine ist alt und schön, zwei sind jung und fast schön. Oder so. Aber die Stücke waren noch schöner... all das ist nun lange weg, dahin,
verschwundibus. Das Faktum erinnert mich an meine Jugend. Die ist auch so
wegdiffundiert.
Vielleicht möchten Sie gerne mein Theaterstücke-Detektiv werden? Der Job ist noch frei. Ziehen Sie sich eine schwarze Kapuze über und trauen Sie sich in die Hamburger Peripherie, dorthin, wo sie am verrufensten ist. Pirschen Sie sich von ferne an betonstarrende Einöden. Lugen Sie weithin über
Staketenzäune. Steigen Sie vorsichtig über Autowracks aus den Sechzigern und durch die Ruinen von Bakelit- und Dioxinfabriken. Schleichen Sie rüstig durch dunkle Haine toter Föhren und weichen Sie Wölfen, Adölfen und Reinkarnationen von Ronald Schill weiträumig aus. Halten Sie sodann mutig Ausschau hinterm
Harburger Kanalplatz, neben der Vogelweide in Barmbek-Süd oder
auf dem Königslande in
Dulsberg. Da sollen meine Stücke zuletzt gesehen worden sein, wie man hört. Ob Sie da mal suchen könnten, wollten, täten? Aber Vorsicht bitte, man weiß ja nie. Denn das sind zwielichtige, obskure, schon fast sagenhafte Gegenden, in denen kaum ein getroster Mensch je zuvor gewesen ist.
Und sagen Sie mir dann Bescheid, wenn Sie es getan haben, ja? Selbst wenn Sie nichts fanden - Hauptsache, Sie selber wurden nicht gefunden. Ich lade Sie dann zu einem großen Glas israelischen Grappa ein, der macht alles wieder gut. Vielen Dank im Voraus.
Nachwort
Da sind naturgemäß die sieben Rotationsmaschinen mit den darin unablässig rotierenden Ganz-, Halbfranz- und Prachtbänden im Sieb-, Hoch-, Tiefdruck- und Handsatzverfahren auf savoyardischem Büttenpapier, deren
Paralipomena, Ein- und Auslassungen und Poetereyen die wartenden kulturbeflissenen Massen erfreuen bzw. aufschreien lassen sollen und werden - oder nicht.
© Da ist der Erzählband Unheilige Gegenstände (300 S.), der seiner Veröffentlichung harrt.
© Der Roman in Erzählungen Koschere Groupies (300 S.) ist noch nicht ganz fertig und folglich relativ unverlegt.
© Der Emigrantin-Roman Blatt, im Wasser treibend (220 S.) ist zur Hälfte fertig.
© Den fertigen Gedichteband En route vers toi que tu guéris,
poèmes choisis 2009-2010 erwähnte ich schon.
© Der Satirenband Sieben vor Zwölf. Zustandsberichte von bald
wieder 1932 wird bald fertig und vielleicht sogar verlegt.
© Und ein Roman (Frauen auf Tieren) ist fast ganz ziemlich umfassend unfertig und eigentlich kaum je nahezu unverlegt.
Schlusswort
Ach. Es ist übrigens nett, Sie hier lesen zu sehen. Lesen Sie weiter, seien Sie weiter nett, und bleiben Sie mir
gewogen.
Gut, dass wir über alles geredet haben.
Im Internet (da sind wir hier wohl)
geht's zu weiteren Texten und zu MP3s:
Auf der Seite RZkultur.de steht eine so
liebe und freundliche ->
Laudatio über mich *erröt*. Die Verfasserin muss noch Blumen
von mir kriegen!, unbedingt!, kann mich bitte einer dran erinnern?, ich
weiß doch immer nicht, ob man nun Rosen schenkt und sofern doch, welche
und wie viele oder ob, oder ob Blutrot überhaupt irgend geht, Falls das
was bedeutet usf., daran soll mich bitte einer erinnern, dass man das
erfrage!, also ich jetzt.
Auf der Seite RZkultur.de die 1.
Lauenburg-Geschichte aus
der Loienburk ho'jojm-Serie: ->
Von Sternen und Kellern
Wieder bei RZkultur.de: Die 2.
Geschichte: ->
Wo Blätter und Wolken herrschen
Abermals bei RZkultur.de die 3.
Geschichte: ->
Großer Nachtmond - und der Osama
Wiederum bei RZkultur.de
die 4. Geschichte: ->
Nebel, Meer und schlimmer Morgen
Immernoch bei RZkultur.de
die 5. Geschichte: ->
Zwischen der Zeit, aber ohne
Nochmal bei RZkultur.de
die 6. Geschichte: ->
Die Wüste, wenn die Sonne aufgeht
Unentwegt bei RZkultur.de
die 7. Geschichte: ->
In Stille und Talgrund
Hinwiederum bei RZkultur.de die 8.
Geschichte: ->
Die Antwort weiß nur mein Föhn
Unermüdlich bei
RZkultur.de die 9. Geschichte: ->
Jenseits der Vorstadt nach unten, 1. Einfach nach unten
Ohne Ende bei RZkultur.de
die 10. Geschichte als 2. Teil: ->
Einfach nur noch nach
oben
Ohn' Rast und Ruh bei
RZkultur.de die 11. Geschichte: ->
Pinkas, der letzte jüdische Seeräuber
Unmüßig bei RZkultur.de: ->
Zeit für die Nacht
Unaufhaltsam bei
RZkultur.de: ->
Die Rabbinerin Britney Spearsnik ist ein steiler Zahn
... der/die/das nächste
G'schicht folgt noch, keine Sorge...)
Das Hamburger Literaturhaus schreibt ->
eine Laudatio über mich *oh
erröt* und präsentiert die ersten Seiten meines Romans in Erzählungen Koschere
Groupies:
->
www.literaturpreise-hamburg.de/htm/2008/autor2.htm
Jahrelange fieberhafte Versuche, den Großen
Cuxhaven-Roman zu schreiben, endeten als Sammlung von lauter
schlechten Roman-Anfängen:
->
www.autorengruppe-jetzt.de/autor/robert/schlecht.html
Die Kurzgeschichte Hinter den
Duckdalben will sehr cool sein.
Die Deklamation
Nicht im Café ist hingegen sehr uncool und sehr
autistisch.
->
Nicht im Café von mir vorgelesen
->
www.cuxx.de/Literatur-Robert-Cohn.htm
Satire über prätentiöse deutsche
Wurschtigkeit und denkmalgeschützte Erlösungsbedürftigkeit, aber nicht
über Schiller:
->
www.hagalil.com/archiv/2004/07/cohn.htm
Gedichte, eins über Pfützen, eins über
keine Brücke:
->
www.redereihamburg.de/autoren/robertcohn.htm
Neulich auf dem Flohmarkt: Die
Hinterlassenschaften des 27. Januar '45
->
www.hagalil.com/archiv/2005/01/cohn.htm
Spielt im Literaturhaus (wo Helmuth Karasek vor lauter
Naserümpfen flüchten muss), steht dann in der Hall of Fame des Hamburger Poetry
Slams:
->
www.slamburg.de/halloffame/co.pdf
Jägermeister-Heldenballade in
Parallel-Quasimittelalthochdeutsch mit Kreuz-Schüttelreimen:
->
www.macht-ev.de/jaegerstuebchen/04/cohn.html
Jägermeister-Kurzgeschichte über's
deutsche Heimatgemüt:
-> www.macht-ev.de/jaegerstuebchen/04/cohn_2.html
Eine sog. Gutemachtgeschichte für den
MACHTclub (die von Leuten handelt, die Sie womöglich überhaupt nicht
kennen):
->
www.macht-ev.de/salon/gutemacht/cohn.html
Die Rabbinerin Britney Spearsnik ist
ein steiler Zahn: Kurzgeschichte über eine unvorstellbare deutsche
Parallelgegenwart
->
www.hagalil.com/archiv/2005/09/groupies.htm
Kurzgeschichte Kleines Erlebnis
- über Nazis in der Nachbarschaft, die mich krallen & knallen
wollten:
->
www.j-comm.de/index.php?option=com_content&task=view&id=191&Itemid=96
Erzählung Flaneure, Falafel,
ferner liefen und Fürchterliches - aus dem schwülen
Schwitzmonat August 2006 auf St. Pauli während des Libanonkriegs:
->
www.j-comm.de/index.php?option=com_content&task=view&id=269&Itemid=96
Meine erste Kurzgeschichte (2001) über
ein Gemälde aus meiner Familie, Der Eremit an der Wand:
->
www.hagalil.com/archiv/2004/10/eremit.htm
Vorgelesen (als Mp3) die Kurzgeschichte Nicht
im Café (2005, fünf Minuten ein einziger Satz über das, wo ich nicht bin):
->
http://www.weblesungen.de/counter.php?url=../mp3/les547.mp3
Vorgelesen (als Mp3) die Kurzgeschichte Scheuerlappen,
Brechmittel, Zahnpasta (2008):
->
www.weblesungen.de/ ... les487.mp3
Vorgelesen (wieder als Mp3) die Kurzgeschichte
Kein Kasak (2006):
->
www.weblesungen.de/mp3/les259.mp3
Vorgelesen (immernoch als Mp3) die Kurzgeschichte Zeit für die Nacht
(2008):
->
www.weblesungen.de/mp3/les400.mp3
[Soundtrack zur
Erklärung: ->
Da klixen]
Darüber muss ich Ihnen wohl etwas erklären. Ähem. Wieso es darin eigentlich
irgendwie so unvermutet schwarzromantizistisch und irgendwie so unmotiviert
pathetisch zugeht. Nicht ohne Grund nämlich. Der Grund hieß Frl. D. Es war
einmal also ein Frl. D und es war einmal eine Autorengruppe, in der ich war.
Also, dieses
Frl. D. sollte nämlich bei einer gemeinsamen Lesung dieser Autorengruppe einen
Text lesen. Diese Lesung hatte den doppelt krausen Titel "Die Ente aus der
Schublade und Neues von Herrn Schmidt" - nun, das Kursive war ein
von jetzt auf gleich und ganz zackement in den Flyer applizierter Zusatz, genuin
von Frl. D. naturgemäß. Ein genuin eigenmächtiger von Frl. D., den sie da so
aus Caprice und Dollerei hineineskamotiert hatte.
Das fand ich ja noch
ganz charmant. Weil ja Hoffnung bestand, dass Frl. D. rechtzeitig mit ihrem Text
über den Herrn Schmidt fertig werden würde. In dem es dann naturgemäß 1) um
Neues und 2) um eben dieses vom Herrn Schmidt gehen sollte. Wie Frl. D. ja
selbst sagte. Womit sich der krause Titel von selbst erklären würde. Wie ich
ja selbst dachte und dann hoffte. Weil sie ja schwand. Die Hoffnung. Mehr und
mehr. Weil Frl. D. dann zwei! Tage vor der Lesung ja keinen Text hatte. Grad
keinen über 1) einen Herrn Schmidt oder 2) über irgend Neues über den.
Oh Zeus, was nun?,
sprach Schmidt...
Dem Frl. D. dämmerte
dann plötzlich etwas. Nämlich dass das alles nicht ging. Das.
Und also schickte sie ganz plötzlich einen ganz anderen Text. In der Nacht.
Einen Text über einen Hexer. In dem es jedoch 1) nicht um den Herrn Schmidt und
2) auch um nichts Neues über den ging. Das machte Frl. D. so, weil sie, so
schrieb sie, ja einfach keinen anderen Text habe. Keinen, der ihr genug gefalle.
Aber dass ihr der Text über den Hexer gefalle. Zwar eigentlich nicht sehr. Und
obwohl sie den eigentlich lieber nicht lesen wolle. Aber vielleicht dann doch
jetzt. Weil ja der Titel. Oder auch nicht. So schrieb sie.
Sie hatte ja zuvor
wohl doch eine Wahl gehabt, um den kursiven Zusatz über den Herrn Schmidt vielleicht dann
doch nicht so deliberat & zackement in den Titel setzen zu lassen. Kunststück.
Man muss ja nicht solches? Muss man nicht, solches, ja doch nein. Aber das
schrieb sie nicht.
Daraufhin fasste ich
mir an den Kopf und machte mir Gedanken. Über 1) diese Lesung, 2) um Kohärenz,
3) um diesen Titel, der jetzt genauso wenig hinhaute wie sonst auch, 4) um einen
Herrn Schmidt, 5) um Frl. D. und 6) über mich selber. Worauf ich dann 7) die
Hoffnung auf genügend Schlaf fahren ließ, um 8) noch in der Nacht einen Text zu
schreiben. Nämlich den da. Den Sie da oben hinter dem roten Link hören. Sofern
Sie denn. Nach drei Stunden hatte ich ihn. Weil es ja musste, und wenn es gehen
muss, dann muss es meist. Er handelt von der selben Sache wie Frl. Ds
Hexer-Geschichte, nur aus der Perspektive des Hexers, der nun, o Wunder, Herr
Schmidt hieß. Damit es passen tät', damit der Herr Schmidt vorkäme, damit das
alles einen Sinn ergäbe, damit der Maschiach käme und damit alles noch gut würde. Dacht' ich.
Das war eine okaye
Idee. Wähnte ich. Meine Geschichte war zwar vielleicht etwas pathetisch geraten. Aber sie
galt ja als Pendant zu Frl. Ds Hexer. Der womöglich mindestens ebenso. Im Hinblick auf den Titel der Lesung, im
Hinblick auf Kohärenz, auch im Hinblick auf Hoffnung usf., ja, und auch im
Hinblick auf Frl. D. Für die ich ja diese Geschichte geschrieben hatte.
Das dacht' ich mir ja
so. Worauf ich die Geschichte gleich losschickte. In der Nacht und bei Nebel.
Denn es waren noch eindreiviertel! Tage bis zur Lesung. Naturgemäß erklärte
ich dem Frl. D., wieso und weshalb. Nur nicht, dass und weswegen ich die Geschichte ja für sie
geschrieben hatte. Aber das Andere erklärte ich ihr. Auf
Französisch. Weil es Nacht war und wegen des Nebels. Und weil ich dachte, dass
sie es ja verstände. Weil sie ja einmal gemeint hatte, es sei gefährlich für
ihr Herz, wenn ich Französisch spräche. Aber sie verstand es ja nicht!
Ach nein! Definément elle ne comprenait pas du tout ce que je lui disais...
obwohl sie ja mit ah oui und oh lalà antwortete. Weswegen ich ja
dachte, sie habe es verstanden. Was sie aber nicht hatte. Hach sakrament non.
Sie
verstand auch die Geschichte nicht. Drum schrieb sie mir nicht. An die Anderen aus der
Autorengruppe schrieb sie, dass sie jetzt eigentlich gar keine Geschichte lesen wolle, zumal
ihre Hexer-Geschichte nur ein unvorgreiflicher Halbvorschlag gewesen sei. Und sie
schickte jetzt eine andere Geschichte mit. In der 1) ein Herr Schmidt vorkam. Aha.
Aber nur am Rande. Ah so. Und 2) ging's da um gar nichts Neues vom Herrn
Schmidt. Und 3) war sie nicht fertig, die Geschichte. Nicht vorn,
nicht hinten, nicht am Rande. Hach nee, dachte ich, da hab ich was
Wohlgefälliges fertig extra für's
Frl. D., am dem sie jedoch kein Wohlgefallen finden möchte, wieso'n nich'?, und
mein Schmidtn-Text muss nu ignoriert im Orkus versickern, weil Frl. D. nu was total
Unfertiges schickt anstatt des immerhin anderen ganz Fertigen, wär doch glatt
gegangen!, wär doch glatt was gewesen!, soll aber nu' nich'!, aaargh, bidde?!, wofür eigentlich?, hach das macht mich fertig.
So dünkte mir. Ich
schrieb vergrätzt zurück, dass ich das 1) jetzt wirklich nicht verstände und dass diese
andere Halbgeschichte 2) wirklich gar nicht fertig sei, 3) einen! Tag vor der Lesung,
und dass es darin 4) eh mehr um echtpolnische Namen und 5) etwas weniger um
Kraniche gehen solle. Weil 6). Und so. Worauf Frl. D. nicht antwortete. Aber worauf sie durch einen Dritten
zurückschreiben ließ, dass sie nun 1) aus dieser Autorengruppe austrete und dass
sie 2) auch nicht zu der Lesung kommen werde. Zusammen mit dem Dritten
nicht. Der jetzt 4) auch nicht lesen wolle und 5) mit austrete. Hach Gott!!,
kein 6)!, dachte ich. Denn es waren 7) fast weniger als sieben Stunden! vor der Lesung.
Die außerordentliche Krisensitzung
des außerordentlichen Exekutivaussschusses des außerordentlichen Autorenrestgruppenplenums beschloss sofort, dass man das
8) nicht ordentlich finde,
dass man jedoch 9) trotzdem ordentlich lesen und sich 10) nichts Unordentliches anmerken lassen wolle. Also
wurde so heroisch und stoisch gelesen, als bekäme man dafür Geld, Orden oder
Liebe. Ich hatte noch am Nachmittag ein schlimmes
Konzeptgedicht über Bücher quasi knapp lesungstauglich gemacht, in dem 11) quasi
ordnungsgemäß 333mal das Wort ~bücher
vorkam, also etwa so: "...Wunderbücher Wummbücher Flunderbücher Brummbücher /
Dummenbücher Brunnenbücher Lummenbücher Hunnenbücher / Lümmelbücher Fummelbücher Kümmelbücher Grummelbücher /
Schwiemelbücher Fimmelbücher Primelnbücher Pimmelbücher / Müllbücher Bürgerbücher Brüllbücher Würgerbücher /
Mauerbücher Kitschbücher Trauerbücher Glitschbücher / Liebesbücher Hosebücher Triebesbücher Kosebücher / Synagogenbücher Gotikbücher Urologenbücher Erotikbücher /
Galaxienbücher Pfützenbücher Paradoxienbücher Mützenbücher / Bettbücher Heilbücher Fettbücher Geilbücher /
Säbelbücher Messerbücher Knebelbücher Fresserbücher / Pfefferbücher Käferbücher Kläfferbücher Schläferbücher /
Mäusebücher Mückenbücher Läusebücher Krückenbücher / Poetenbücher Torahbücher Proletenbücher Hurrabücher /
Flötenbücher Teppichbücher Krötenbücher Nebbichbücher / Igelbücher Schatzbücher Ziegelbücher Katzbücher /
Lampenbücher Heulerbücher Schlampenbücher Broilerbücher / Winkelbücher Wasserbücher Pinkelbücher Hasserbücher /
Magenbücher Blitzebücher Kragenbücher Glitzerbücher..." usw. usf., die Reime immer als ~bücherwort im Binnen-Kreuzreim als zeilenweiser
Viererschritt mit überhaupt nichts Anderem drin als diesen rhythmischen ~bücher-Substantiven
(ach je, ob Sie das
nun so auf die Schnelle nachvollziehen können oder nur möchten?), das las ich als Intro, durch den Zuschauerraum herumirrend,
alles gebend, und die anderen Autoren lasen mit Herzblut und Verve und mit allem, das sie hatten, und ich las auch
noch meine erratische Herr-Schmidt-Geschichte in den Raum rufend ohne Frl. D. darin, und
die Sache nahm ihren Lauf. Hach. Man lebt ja für Lesungen. Es waren ja fast
zwanzig Leute im Publikum. Optimistisch geschätzt. Hach. Für die lebt und gibt
man ja alles und mehr.
Nur Frl. D. war und
blieb abwesend. Dazu jener Dritte. Wäre sie gekommen, ja, es wäre wohl alles
noch gut geworden. Weil man ja Manches versteht. Man hat halt so als Autor
manchmal partout keinen Text. Und man ist halt manchmal illimitiert kompliziert
bis zum Delirium. Ach kennt man doch. So aus Autorenschaft und resultierender Not.
Aber sie kam nicht -.
Oh.
Wir trafen uns dann.
Zu zweit. Weil wir wohl noch etwas zu bereden hatten. Ich hatte ihr das Café
Schmidt vorgeschlagen. Weil es da gemütlich ist und auch wegen des Namens. Wir trafen uns aber im Café Absurd.
Aus Gründen, und weil es
da noch gemütlicher ist. Wo wir auf dem samtigen Glückssofa landeten und noch vor
Mitternacht aufeinander sanken und uns fanden. Doch. Das musste, weil es geschah, und es
geschah, weil es musste, und es war sehr schön. Und es bebten die Erde, unsere Seelen, das Sofa und der
ganze Rest... und wir konnten nicht mehr voneinander lassen und blieben
inniglich für's
Leben zusammen. Für ganze sieben Wochen Leben. Hach.
Jetzt, da die sieben
Wochen längst verweht sind, und jetzt, da alles, alles längst verdunstet ist, bleibt
von der Geschichte nur noch diese Geschichte übrig. Über einen Herrn Schmidt.
Die dunkle Hälfte eines Herzens. Die verwaiste Hälfte eines Ganzen, das nicht existiert.
Wie ein Haufen Druckerschwärzefragezeichen ohne Papier. Nein, wie ein Heber
ohne Torte. Nein. Eher wie eine Ba ohne Nane. Oder so.
Seufz. Es ist vorbei.
Die Herzen sind zerrissen. Der Wind heult um die Ecken. Ein Hund bellt im Moor.
Alles ist Stückwerk. Es ist alles ganz eitel, singt Gryphius. Finis Poloniae,
stöhnt Mickiewicz. Nun ist Schultz, murmelt Schmidt. Es hat nicht sollen sein.
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weiter
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