[Soundtrack zum Text: ->
Da klixen]
Robert Arimelech
Cohn, geboren Anfang der Sechziger, Schulzeit in Argentinien und Frankreich, Studium: Études de lettres et littérature française (in Paris), Geschichte, Kunstgeschichte, Archäologie und Romanistik (in Freiburg
i.Br. und Hamburg), arte lingua e cultura italiana (in Perugia, Italien), hat seit 1989 einen
lieben Sohn (*Lukas, siehe weiter unten!*), hat Museumsführungen über den Alten Orient, Phönizier, Kanaaniter, Skythen und sowas gemacht, war Archivar und wissenschaftlicher Mitarbeiter,
war mal Gemüsehändler und Bettenbauer, hat Ausstellungen über Neugotik, über Sefarden und sowas aufgebaut, geleitet und abgerissen, macht öffentliche Stadtführungen durch St. Pauli, singt und schreibt jidische Lieder, polemisiert im Internet für die Guten, hat seine Jugend verloren,
war jahrelang im Winter auf Landstraßen und Nachts in Moor
& Eis mit dem Fahrrad unterwegs, macht seitdem französische
Blitzgedichte, erteilt Seminare über das Judentum,
hat 2008 den Hamburger Förderpreis für Literatur und 2011 ein
Literatur-Stipendium in Lauenburg/Elbe gekriegt, hat Vorträge über Nahost, Israel, Antisemitismus und sowas gehalten, war mal Veranstalter von Hamburger Autorenlesungen und hat dabei seinen rosigen Teint verloren, verfasst Wikipedia-Artikel auf Deutsch und Französisch, liest bei Autorenlesungen, hat sein Herzeleid verloren und es alsbald wohlbehalten wiederbekommen, ist ein permanent
ex-Schwermütiger und fuhr nie zur See, obwohl er so gerne...
Ich lebe in Hamburg-St. Pauli, denn da existiert es sich ab und zu ziemlich okay. Zumal als ex-Schlemihl und halbsatter Hungerkünstler.
Und bin scheints der verflixt Allereinzige in dieser 2-Millionen-Stadt, der auf Jidisch Liedertexte dichtet und der aus dem Portugiesischen und dem Ladino ins Jidische übersetzt - und der das auch noch singt. Ach. Wer versteht das schon außer den üblichen dreieinhalb Verdächtigen?
(Ich bin Mitglied des Simon Wiesenthal Center in Los Angeles, CA - weil
die nicht glauben, dass man als Einzelner so einzeln ist)
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>
...
10.12.08
Am 21. November 2008 Morgens um 10 vor
acht hatte mein Sohn Lukas, 19
Jahre alt, einen schrecklichen Autounfall. Er liegt seitdem mit schwersten
inneren Verletzungen und einem Schädel-Hirntrauma (Schädelbasisbruch,
Gehirnblutungen und Gehirnschwellung) in tiefer Narkose auf der
Intensivstation.
Viele kennen ihn. Denkt an ihn und wünscht
ihm alles erdenklich Gute. Wir lieben ihn alle und hoffen, dass alles
gutgeht.
Es folgen hier die Gedichte, die ich
neben seinem Klinikbett schreibe, wenn es gerade geht. Weitere werden
unten dazugetan.
17.1.09
Er hat schwerste innere Verletzungen
und Hirnblutungen noch gerade überlebt, liegt nach drei Intensivstationen
nun in der dritten
Klinik. Viele kennen ihn. Denkt an ihn und
wünscht ihm alles erdenklich Gute. Wir lieben ihn alle und hoffen, dass
er gesund wird.
17.2.09
... Bis Anfang Januar stand hier eine Serie von 60
Vater-Sohn-Gedichten, die ich während sechs Wochen meist neben seinem
Klinikbett geschrieben habe, als Momentaufnahmen im Affekt. Sie wurden
dann jeweils in der Nacht hier eingefügt. Darin ging es über das, was
Lukas durchmachen musste. Und es ging darin um meinen lieben Vater, der
fast am selben Tag in eine andere Klinik eingeliefert worden war... beide
waren über Wochen in größter Gefahr.
Für viele Verwandte
und Freunde galten diese ständig in schwarze Hefte geschriebenen und hier
Nachts hingeschütteten Gedichte als täglich gelesene Berichte, wie es
Lukas erging.
Ich war dann
gezwungen, alles von jetzt auf gleich wegzunehmen (eine vorformulierte
Vereinbarung unterschreibend: Weil anderenfalls...). Dabei muss es
bleiben, Trotz mancher Nachfragen bis heute, ob ich nicht mit den
Gedichten weitermachen könne.
Die Gedichte schrieben sich Tags oder
Nachts wie von selbst, es kam mir immer eins, und ich musste sie
hinschreiben, wie sie waren. Eben weil Schlimmstes geschah, so wie es
geschah. Weil es in Worte zu fassen war. Und damit ich selber
einigermaßen begriff, was da geschah.
Als ich damit aufhören musste,
geschahen die Dinge zwar weiter - aber bei mir selbst ging gar nichts
mehr. Seit sechs Wochen kann ich außer Rechnungen usf. überhaupt nichts
mehr schreiben: Randvoller Kopf zum Platzen, aber Vakuum auf dem Papier
(dem Bildschirm), absolut fehlende Ausdrucksmöglichkeit. So einen
schriftlichen Totalabsturz und die Art von Stummheit hatte ich bisher im
Leben nicht-.
...
11.6.09
Heute hat mir Lukas buchstabiert (auf einer Buchstabentafel mit
Tastaturlayout, denn das kann er jetzt immer besser), dass die 60 Gedichte
über ihn wieder hier auf die Webseite sollen. Er hat es mir auch gesagt
- ja!, denn er fängt seit zwei Wochen wieder an zu reden.
Diese Gedichte
mussten (schon erwähnt) vor einem halben Jahr weggelöscht werden. Es war
eine juristoide 'Vereinbarung' zu unterschreiben (dochdoch, sowas
gibt's...) Falls ich das nicht gemacht hätte, hätte man mir weiter jede
medizinische Auskunft über Lukas verweigert. Denn der Vorwurf lautete, in
meinen Gedichten ständen ähm "Informationen, die mit seinem
Krankheitsverlauf" zu tun hätten. Das sei ihm nicht Recht (so
hatte man mir zuvor gesagt), weil sicher "viel zu privat" und
"viel zu intim".
Dabei sind's ja
weder Informationen noch Privatheiten, sondern es sind einfach
Vater-Sohn-Gedichte. Und einen "Krankheitsverlauf" hat er
ohnehin nicht, den hatte er nie, denn er war und ist ja nicht krank!, sondern er war
durch den fast tödlichen Unfall schwerst verletzt.
Lukas konnte sich nicht selber äußern. Er hatte keine Sprache. Über
Monate gingen nicht einmal Ja oder Nein. Sein Zustand war wohl weder
Wachheit noch Schlaf. Ich überlegte selber, ob ihm die Gedichte
vielleicht doch nicht Recht sein könnten? Aber weshalb nicht? Es steht
bloß real life drin. Von ihm selbst hatte ich Vorstellungen mit Vokabeln
wie privat, intim oder Informationen über den
Krankheitsverlauf (im péjorativen Sinn) nie gehört. Real life
hingegen schon. Und er hat Brechts 'Baal' auf der Bühne gespielt. Sein
Auto sah wie eine Existenzialistenkarre aus (er fuhr aber vorsichtig). Im
Handschuhfach (kein Airbag...) lagen französische Comics und
Calvin&Hobbes. Er wollte (will) Schauspieler oder Architekt werden. Er
hat den Ruf, unberechenbar, unkaputtbar, schräg und nicht unstolz zu
sein. Könnten ihm dann Gedichte über sich viel zu privat und viel zu
intim vorkommen?
Es ging nun aber nicht um irgend Einschätzungen oder bloß um Texte.
Sondern es herrschte die Art Real Life, dass ich wegen meiner
Vatergedichte keine medizinischen Auskünfte mehr über meinen Sohn bekam.
Ärzte und Krankenschwestern durften mir nur guten Morgen sagen. Ich saß
an Lukas' Bett. Was hatten die Gedichte mit DEM hier zu tun? Man ließ
aber nicht mit sich verhandeln, sondern man verkehrte schriftlich, drohte
mit juristoiden Dingen, man hatte dafür Zeit, mehr wohl das Bedürfnis.
Das war mir alles so marsianisch wie unverständlich. Ich beugte mich ganz
schnell der Gedichteverhinderung. Und bekam nach ein paar Tagen
Anstandsfrist wieder das mitgeteilt, was ich jeden Tag verdammt wissen
musste...
Lukas hat mir heute also buchstabiert und gesagt, dass die Gedichte alle
hier wieder stehen sollen. Obwohl er die 60 Gedichte ja nicht durchgelesen
hat. Ich hatte ihm gesagt, dass da diese Gedichte über ihn nach seinem
Unfall sind. "Ich hatte sie im letzten Januar von der Webseite
weglöschen müssen, weil sie dich stören könnten, wurde mir gesagt,
weil die dir vielleicht ähm zu privat oder zu intim seien", habe ich
ihm gesagt und ihm zwei vorgelesen. Er fand sie "gut". Sagte er
wörtlich. Dass in anderen Gedichten stehe, dass er furchtbar geschwitzt,
gelitten, gekrampft habe usf., auch über Hirndruck und sowas, habe ich ihm gesagt, und ob ihn das nicht
störe, Falls sie auf der Webseite wären? "Nein, stört
nicht" hat er gesagt. Ich habe nochmal nachgefragt, ob die Gedichte
denn wieder da hin sollen. "Ja, sie sollen!", hat er gesagt.
"Falls bei dir da aber Zweifel bestehen, dann lass ich's besser
bleiben, ja?" habe ich ihm gesagt. "Nein!", hat er aber
gesagt.
Also dann.
(11.6.2009 ICH BIN EINVERSTANDEN, DASS MEIN VATER DIE 60 GEDICHTE
ÜBER MICH WIEDER AUF SEINE WEBSEITE TUT. LUKAS)
AK Altona, Mi., 26.11.08 11:30
Ein Gedicht zu schreiben
ein Gedicht zu schreiben
ein Gedicht zu schreiben
über das, was er hier macht
dass er sich jetzt ausruht
seit gestern Nacht halb zehn
sich ausruht
und immer noch sich ausruht
jetzt Mittwoch elf Uhr einunddreißig
darüber ein Gedicht zu schreiben...
Darüber dass er fast tot wäre
immer wieder fast tot
dass sein Gehirn aufgegeben hätte
im Auto zerquetscht
vom Gehirndruck zerquetscht
er selber ganz zerquetscht
und ich mit.
Darüber dass er sich ausruht
jetzt Mittwoch elf Uhr dreiunddreißig
seit gestern Nacht halb zehn
darüber dass sein Gehirndruck
jetzt bei vierzehn liegt
vierzehn, und nicht steigt
nicht mehr wie seit Freitag
als er fast zerquetscht wurde
vom Krachen des Autos
vom Brechen der Rippen
vom Reißen der Leber
vom Reißen der Lunge
vom Quetschen des Gehirndrucks
vom Tod
darüber dass er sich jetzt ausruht
jetzt Mittwoch elf Uhr sechsunddreißig
darüber ein Gedicht zu schreiben
dass er leben soll
dass er leben soll
dass er leben soll
AK Altona Do., 4.12.08
23:58
Ein Gedicht zu schreiben
dass du leben sollst
dass du runterkommen dich sacken lassen dich ausruhen sollst
dass ich hier sitze und will
dass du lebst
überstehst, gesund wirst
dein Hirndruck, eben bis 38
38!, und ich hab nur 3 oder 4
was macht die 38! in deinem Gehirn?
und ich schreibe jetzt ein Gedicht
um null Uhr null-eins, über 38!, und will
dass du leben sollst
dass du runterkommen dich sacken lassen
dich ausruhen sollst
und das weiße Zeug in vierfacher Riesendosis
wird dir gespritzt
drückt deinen Gehirndruck runter
vielleicht
diesen Gehirndruck runter
vielleicht
und was du mir damit sagen willst
und warum das passiert
das weiß keiner
keiner weiß es
heute Mittag nicht, als du so
gezittert hast
heute Abend nicht und heute Nacht nicht
als du gezittert und geklappert und gebebt
hast
als dein Gehirndruck auf 38! stand
auf 38!
stand
stand
und langsam wieder abfiel auf 27! und -
- wie dein Zittern jetzt um null Uhr zwölf -
als du eben so geklappert hast
und eben dein Gehirndruck bis 30 gerast ist
und meine Todesangst um dich
so hoch wie dein Gehirndruck stieg
und steht
AK Altona, Fr.,
5.12.08 18:35
Ein Gedicht zu schreiben über dich
über Liebe zu dir
meine zu dir.
Ein Gedicht über dich
du liegst so zerbrechlich
jeder Ruck jeder Stoß wäre zuviel
so zerbrechlich
so vom Gehirndruck gequetscht
der vor dieser halben Stunde
stieg und stieg auf 24!, auf 26!, auf 30!
auf 30! stehen blieb!
stand auf 30!
und ich hier bei dir
bin für dich
und dein Gehirndruck
stand auf 30!
stand
und du wurdest wieder
gequetscht, zerquetscht
vom Hammer auf deinem Gehirn
innen
und meine Hand auf deinem Kopf
zog und zog und zog und zog
AK Altona, Fr.,
5.12.08 (Schabbes) 19:52
Ein Gedicht über uns
über uns beide
du liegst rum und ich sitze rum
und dieser Ort
dieser Ort neben deinem Bett
dieser Ort bei dir
ist der beste Ort
es gibt keinen besseren Ort
nirgendwo
und ich will hier sein
will dich hier spüren
von Bauch zu Bauch
denn hier neben dir
ist der beste Ort
der beste Ort überhaupt
hier bei dir bin ich glücklich
Trotz letzter Nacht an deinem Bett
Trotz meiner Freundin, die sich getrennt hat
gestern von mir
weil's ihr zuviel war, ich bin ihr nicht empathisch genug...
das schreibt sie mir
na und!, (ich kann mich
mit Rahmen & Selbstbestimmtheit
& ihrem sich Abschließen
jetzt nicht befassen)
ich bin so gerne hier bei dir
neben deinem Bett
und sehe dich an
spüre dich
von Bauch zu Bauch
es gibt keinen besseren Ort
nirgendwo
und dein Gehirndruck pendelt
pendelt
geht runter
wenn ich hier denke
hier bei dir
ist der beste Ort.
AK Altona, Schabbes
den 6.12.08 15:32
Ein Gedicht zu schreiben über dich
über dich - über uns hier
darüber ein Gedicht zu schreiben
dass du das überstehst
dass du das aushältst und das überlebst
dass du irgendwann
gesund wirst
gesund
darüber ein Gedicht zu schreiben
und über vorige Nacht
vorige Nacht gegen halb zehn
als dein Gehirndruck
explodiert ist
explodiert
auf 24! stand
stand auf 28!
raste
raste auf 36!
stand auf 36!
raste
über 40!
über 40!
stand
raste
raste weiter hoch
raste auf 50!
auf 53!
stand
auf 53!
stand
und du sahst aus
wie nach 5000 Metern Sprinten
und dein Gehirndruck!
stand auf 53!
53!
was kein Gehirn aushalten kann
aber du vielleicht
du bitte
bitte dass du das aushältst
darüber ein Gedicht zu schreiben...
darüber dass du dich nicht
zerquetschen lässt
darüber dass du das
überstehst
überstehst
dass du leben wirst
dass du leben sollst
dass ich immer bei dir bin
immer
und dass ich tue
was ich nur kann
und du
du kannst das
du kannst das und du kannst mehr
viel mehr
du kannst das überstehen
und darüber
darüber
schreibe ich ein Gedicht
darüber
AK Altona, Schabbes
den 6.12.08 16:35
Ein Gedicht zu schreiben
ein Gedicht über dich zu schreiben
und dass der Schabbes jetzt geht
der Schabbes geht
denn es wird dunkel draußen
die Nacht kommt
und die neue Woche
und dass du diese neue Woche
gut überstehen sollst
dass du Masel haben sollst
in dieser neuen Woche
deiner dritten Woche hier
in der du hier so liegst
Masel und noch mehr
Masel
einfach Masel
soviel Masel da ist
und überhaupt
Masel
nur Masel
Masel noch und nöcher.
AK Altona, Sa.,
6.12.08 16:40
Ein Gedicht zu schreiben
über diesen Traum
den ich vorige Nacht
von dir geträumt habe
als ich kurz mal schlief
darüber ein Gedicht zu schreiben
aber zuerst
ohne Traum
dass dein Großvater
dein lieber Großvater
grad jetzt auch in einer Klinik liegt
in Schleswig-Holstein
in einer Klinik in Schleswig-Holstein
und dass man deinem lieben Großvater
meinem lieben Vater
ein großes Stück Darm wegnehmen musste
ein großes Stück Darm
mit einem Stück Darmkrebs
am Donnerstag
musste man ihm da
dieses große Stück Darm
wegnehmen
meinem lieben Vater
deinem Großvater
und dass ich schnell da war
am Donnerstag
in Großvaters Klinik
in Schleswig-Holstein
am Donnerstag
um ihn zu sehen
was ich dir erzählt habe
später, Donnerstag Nacht
als ich wieder hier war
hier bei dir im AK Altona
habe ich dir erzählt
dass Großvater dich
so lieb grüßen lässt
das hat er mir gesagt
in Schleswig-Holstein
als ich da
seine Hand hielt
und was man da
mit ihm machen musste
mit seinem Darm machen musste
hab ich dir nicht erzählt
Donnerstag Nacht
sondern nur, wie lieb
der Großvater dich
grüßen lässt
und dass er will
dass du das überstehst
und gesund wirst
und der Großvater
hat schon 88 Jahre überstanden
88 Jahre gut überstanden
hat gut gelebt
lebt immernoch gut
hat die Schoah überlebt
ist mit der Großmutter glücklich
zusammen sind sie
seit der Schoah
die sie überlebt haben
und ich habe dir erzählt
dir
Donnerstag Nacht
dass er dich so lieb grüßen lässt
dass du das überstehen wirst
dass du das überstehen wirst
aber dass er so Schmerzen hat
hab ich dir nicht erzählt
nicht Donnerstag Nacht
und nicht heute
nur, was er dir Gutes wünscht
und wie lieb er ist
und darüber
darüber schreibe ich jetzt
dieses Gedicht
und nicht über meinen Traum
vorige Nacht
als ich kurz schlief
und von dir träumte
dass du aufgewacht bist
als ich kurz mal
nicht hinsah
nicht auf dich sah
dass du aufgewacht bist
und nichts sagen konntest
und solche Schmerzen hattest
und dich halb aufgerichtet hast
auf deiner rechten Seite
der Seite
mit den fünf zerbrochenen Rippen
und dass du so zerbrechlich aussahst
so furchtbar zerbrechlich
und dass ich dich hingelegt habe
im Traum
deinen Kopf hingelegt
und dir gesagt habe
dass du dich ausruhen sollst
schlafen sollst
im Traum
so wie ich es dir immer sage
wenn etwas ist
wenn hier etwas ist
mit dir
dass du dich ausruhen sollst
dass du gesund wirst
dass du das
überstehst
überstehst
überstehst
AK Altona, So.,
7.12.08 11:10
Ein Gedicht über dich zu schreiben
über die Musik die du hörst
du hörst sie
du ruhst dich so aus
dein Gesicht ist
ganz ruhig
ganz ruhig und
ausgeruht
ausgeruht und
am Morgen hast du dich
ausgeruht
und jetzt
um 11:11
ruhst du dich aus
ruhst dich aus
und hörst Bach
Bachs Cello-Suiten
die du magst
die du gern hörst
und dein Gehirndruck steht
bei 2 und höchstens
bei 3
bei 3
3, das ist mein Gehirndruck
meiner
wenn ich hier sitze und denke
an dich denke und
dem Bach auf seinem Cello
zuhöre
und denke, wie du ihn hörst
den Bach
und sein Cello
und darüber
schreibe ich
ein Gedicht
dass Bach auf seinem Cello
tief ist
tief
dass du ihn magst
dass du dabei
denkst
dass er tief ist
tief
und darüber
schreibe ich
dieses Gedicht
über dich
darüber
wie tief du denkst
und dich fühlst
und dass du so
blass bist
und dich ausruhst
und dass dein Gehirndruck
auf 2 steht
auf 2
jetzt
um 11:16
und dass dein Gesicht
ganz ruhig ist
ganz ruhig
und so blass
und dass ich dich liebe
darüber schreibe ich
immer
immer
AK Altona, So.,
7.12.08 12:23
Ein Gedicht über dein Zittern
zu schreiben
über dein Zittern
dass du
über eine halbe oder dreiviertel
Stunde
wacher warst
ich sehe es
in deinem Gesicht
und an deinem EEG
Elektroenzephalogramm
das steigt
von tiefer Narkose
bis oben
bis ganz oben
bis 97, 98
und 100 soll wach bedeuten
aber du bist nicht wach
bist reglos
bist in Narkose
seit siebzehn Tagen
hörst Bach
wirst wacher
wirst wacher
und dann
das Zittern
Zittern
erst nur die Seite
die Schultern
und das EEG
Elektroenzephalogramm
zeigt Zacken
nur noch Zacken
Zacken vom Rand bis
zum Rand, Zacken
und du zitterst
schüttelst
dein Schütteln in deinen
Schultern
die ich festhalte
und deine Füße
rattern/schüttern/schüttern
rattern
und dein Gehirndruck steigt
steigt
auf 23!
auf 30!
eben um 12:10
und wieder
um 12:30
als wieder das Zittern
dich geschüttelt hat
eben
und das Schütteln
in dir
das ich festhalte
dich
und das Schütteln
deins
und dir sage
dass du da bist
dass ich da bin
und dass es gleich besser wird
und dass du wieder
sacken sollst
sacken
einfach sacken
und relaxen
und rumliegen
einfach nur rumliegen
to relax
de te relâcher
vorhin um 12:10
mit deinem Gehirndruck
auf 28!
auf 31!
zehn Minuten lang
und eben um 12:30
auch zehn Minuten lang
und jetzt ist es 12:50
12:50
zwanzig Minuten später
und du ruhst dich
wieder aus
ruhst dich aus
bist wieder blasser
hast wieder
mehr Narkose
atmest
bist blasser
atmest
und darüber
schreibe ich hier
ein Gedicht
darüber
jetzt um 12:54
jetzt
und ich weiß nicht
ob sich darüber
überhaupt
Gedichte schreiben lassen
überhaupt
Gedichte!
die ich dir vorlesen werde
wenn du gesund bist
gesund sein wirst
gesund
gesund
AK Altona, So.,
7.12.08 13:09
Ein Gedicht zu schreiben
darüber
dass ich glücklich bin
glücklich
weil du diesen
Zitteranfall
von 13:03
ohne Medikamente
im Griff gehabt hast
und ich bin glücklich
dass dein Zittern
aufgehört hat
dann
und dass dein
Gehirndruck
nur bis 13 ging
bis 13
nur
und jetzt zittere ich
ich zittere
seit 13:04
als ich dir
gesagt habe
und dich festgehalten habe
und dir gesagt habe
dass nur dein Zittern
aufhören soll
dass nichts passieren kann
weil ich da bin
weil du da bist
du dich
sacken lassen sollst
sacken
wieder sacken lassen
nicht so wach werden sollst
und dass das nicht so einfach sei
weniger wach werden zu sollen
indem man aber wach sei
und dein Zittern
hat aufgehört
kam wieder
und hat aufgehört
so wie grad eben
um 13:16
alle zehn Minuten
wenn du zu wach wirst
zu wach werden
willst
so wie jetzt
um 13:20
aber du zitterst nicht
das macht mich glücklich
glücklich
dass du dein Zittern Gehirndruck
Zittern Gehirndruck Zittern Gehirndruck
jetzt
jetzt grad
grad jetzt
seit 13:03
seit fast zwanzig Minuten
ohne Medikament
im Griff hast
aber du greifst nicht
greifst nichts
greifst gar nichts
das sollst du auch gar nicht
gar nicht
denn du sollst dich ausruhen
nicht so wach werden
und dein Gehirndruck
steht
steht jetzt auf 10
und jetzt auf 7
7
jetzt
steht
steht auf 8
um 13:24
und darüber
bin ich glücklich
jetzt
glücklich
und schreibe ein Gedicht
darüber
dass du das kannst
kannst
kannst
Am Küchentisch, So.,
7.12.08 Mitternacht
Ein Gedicht über dein Ausruhen zu schreiben
über dein Ausruhen
denn vorhin um elf
in der Nacht
als ich übers Klinikgelände ging
so eilig ging
bist du in steiler Kurve
wacher geworden
sagt das EEG
Elektroenzephalogramm
dass du zuvor tiefer schliefst
dich tiefer ausgeruht hast
um aufzutauchen
um wacher zu werden
unruhiger
als ich
so eilig
übers Klinikgelände ging
zu dir ging
und als ich
zu dir kam
zu dir ans Bett kam
und meine Hand auf deine gelegt habe
bist du noch wacher geworden
noch viel wacher
im Gesicht
und im EEG
und dein Gehirndruck
dein Gehirndruck stieg
stieg
stieg schlimm
stieg
auf 24!
und vorher war er bei 12
nur bei 12
und ich habe dich
wacher gemacht
indem ich nur
eilig
übers Klinikgelände ging
um zu dir zu kommen
und als ich zu dir kam
habe ich dich viel wacher
viel wacher gemacht
mitten in der Nacht
wo man doch schlafen soll
schlafen
mitten in der Nacht
wenn man gar nichts Anderes soll
als zu schlafen
das habe ich dir gesagt
ganz leise
habe ganz leise
meine Hand von deiner genommen
habe mich
ganz leise
in deine Tür gelehnt
und dir
beim Schlafen
zugesehen
beim Schlafen
Küchentisch, Mo.,
8.12.08 12:35
Ein Gedicht zu schreiben
darüber
dass du nicht leiden sollst
weil jetzt
ein CT von dir
gemacht wird
Computertomographie
jetzt
dass du nicht leiden sollst
dass die Rucke
die Erschütterungen
das Summen
das Umbetten!
das Umbetten!
dir keine Leiden zufügen sollen
dir keine Schmerzen zufügen sollen
und darüber schreib ich hier
ein Gedicht
am Küchentisch um 12:36
was ja gar nicht geht
du sollst nicht leiden
du sollst das überstehen
und ich schreib nur
ein Gedicht
AK Altona, Mo.,
8.12.08 17:04
Ein Gedicht über Freude
über dein Gesicht
meine Freude
dein CT
Computertomographie
von heute, das dich nicht
so angestrengt hat
nicht so angestrengt
und deine Gehirnschwellung
ist weniger! geworden!
weniger!
weniger!
und du liegst jetzt
so waagerecht
wie du es kannst
wenn du schläfst
wenn du schliefst
sonst schliefst -
vor deinem Unfall
vor achtzehn Tagen
und dein Gehirndruck
dein Gehirndruck
steht auf 9 bis 11
steht
auf 9 bis 11
mit deinem
waagerechten Kopf
und deine Mutter war
glücklich
hier vorhin um drei
glücklich
und ich bin
glücklich
und glaube nicht nur
dass du das überstehst
du
sondern bin sicher
dass du das überstehst
glücklich
und vor paar Minuten
um 16:50
haben zwei Infirmières
dich genervt
haben dich gedreht
deinen Kopf anders gelegt
deinen Kopf
haben dir den Einlauf verpasst
und dich genervt
und dein
Gehirndruck
stand auf 14
das ist nicht hoch
aber doch 14
es hat dich eben
genervt
dann
saß ich hier
neben dir
meine Hand auf deiner
und du
wolltest
deine Augen
aufmachen!
deine Augen aufmachen
ein bisschen!
um nachzusehen
wieso die dich genervt haben
und um nachzusehen
wo ich eigentlich
neben dir
sitze
da hast du
deine Augen
ein bisschen
aufgemacht!
und dein Gehirndruck
stand bei 14
und ich habe mich
über dich gebeugt
und dir gesagt
Alter, du versuchst ja
zu gucken
aber wenn du
die Augen aufmachst
ist da nicht viel
zu sehen, du
die Zimmerdecke
mit so Ventilatorschlitzen
aber eigentlich sonst
nicht so viel
nur mich könntest du
jetzt sehen
weil ich grad dastehe, Alter
aber wenn ich hier
neben dir
sitze, du, dann
würdest du nur
die Zimmerdecke da oben
sehen
wo eigentlich kaum was zu sehen ist, du
und deshalb
sollst du dich einfach
weiter ausruhen
und ich
schreib jetzt
noch ein Gedicht für uns
ja?
und als ich hinsah
stand
dein Gehirndruck
auf 9
auf 9
und jetzt
ruhst du
dich aus
ruhst
dich aus
und ich bin
glücklich
und schreibe
unser
Gedicht
AK Altona, Mo.,
8.12.08 18:49
Ein Gedicht über
deine Augen
zu schreiben
dass wir uns angesehen haben
jetzt! um 18:31
als du deine Augen
ein bisschen aufgemacht hast!
und ich dir gesagt habe
du siehst mich ja, Lukasleben
und du zweimal
mit den Augenlidern geklappt hast
zweimal
langsam
mit den Augenlidern geklappt
wir haben uns angesehen
du hast mich gesehen
und ich hab dich gesehen
um 18:31
dass das so schön ist
dass du deine Augen
ein bisschen aufmachst
aber dass du die jetzt
auch wieder
ein bisschen
zumachen kannst
um dich auszuruhen
ja?
und du hast
mit den Augenlidern geklappt
langsam
und hast deine Augen
zugemacht
um 18:32
du
hast dich weiter ausgeruht
ausgeruht
und dein Gehirndruck
ist seither
bei 4
steht
auf 4
4
das ist wie
mein Gehirndruck
und dann habe ich
geweint
ganz ganz leise
weil du
deine Augen
aufgemacht hast
und weil du
dich jetzt ausruhst
ausruhst
AK Altona, Di.,
9.12.08 12:35
Ein Gedicht zu schreiben
dass du das überstehst
dass du DAS überstehen wirst
dass ich sicher bin
und dass ich
ein Gedicht
darüber schreibe
dass du DAS überstehst
weil du dich ausruhst
weil dein Gehirndruck unten ist
weil er
unten bleibt
weil du Alphawellen
im EEG hast
Alphawellen und
weil du jetzt
manchmal
ein bisschen
deine Augen aufmachst
deine Augen
und weil du
zum Fenster siehst und
weil du
wieder
in meiner Küche rumsitzen sollst
und genervt
von den Bücherhaufen da
sein sollst
in der Küche und
weil du
mit mir
wieder
über deine Kunstlehrerin
lachen sollst
die keine Lust auf Kunst hat
wie du sagtest
neulich
vor hundert Jahren
denn so wie du
die Kunstlehrerin
und meine Bücherhaufen
und deine letzte
Französischarbeit
überstanden hast
so
überstehst du auch
DAS hier
DAS hier
DAS hier
AK Altona, mardi,
9.12.08 14:17
Et j'écris
un poème pour toi
parce que tu reprends
tes forces
et ton contrôle
comme je t'ai dit
à 14:11
quand tu t'es reveillé
un petit peu
un petit peu de plus
et je te l'ai dit
en français
parce que
et pour que
tu te rapelles
de cette langue
et parce que
tu bouges ta langue
dans ta bouche
en regardant le plafond
et moi
un peu
à travers de
tes yeux
et sur cela
j'écris un poème
pour toi
sur toi
en français
maintenant à 14:20
parce que tu bouges
ta bouche
et ta langue
à cause de la rupture
de l'os
de ta mâchoire
là dedans
que t'énerve et
parce que tu t'en apperçois
qu'il y a
quelque chose et
j'en suis heureux
si heureux
tellement
que tu m'entends et
que tu comprends
ce que je te dis
aussi en français
maintenant à 14:22
que tu comprends
quand je te dis
que tout va bien
et que tu te
réposes
que tu te
réposes
et que tout va bien
et tu refermes
tes petits yeux
pendant que je te dis ça
maintenant
à 14:24
AK Altona, Mi.,
10.12.08 16:53
Ein Gedicht über dein Gesicht
zu schreiben
wenn das denn geht
denn ein Gedicht ist Worte
aber dein Gesicht
bist du
ist dein Gesicht
das heute
sehr nach dir aussieht
nach dir
viel mehr nach dir
als noch gestern Nacht
als du mich angesehen hast
um elf
mit beiden Augen
ganz deutlich
ja!
und anwesend warst
anwesend
für ein paar Minuten
und als du deinen
kleinen Finger
bewegt hast
bewegt
als ich
meine Hand
auf deiner hatte
deinen kleinen Finger
bewegt...
aber gestern Nacht
war dein Gesicht
außer deinen Augen
abwesend
weg
in Narkose treibend
im Innenraum hängend
und deine Augen
hatten noch
Schleier
Nebel
obwohl du
ein paar Minuten
anwesend warst
gestern Nacht...
Aber jetzt heute
jetzt um 17:01
siehst du
viel mehr aus
wie du
wie du selbst
wie ich dich kenne
wie du dich kennst
und du siehst aus
jetzt
heute
als ob dir der Kopf brummt
und du spürst
dass du Fieber hast
solche Verletzungen hast
nichts sagen kannst
ausgeliefert
schwitzt
nicht schlucken kannst
fast zerbrochen bist
dich nicht bewegen kannst
außer deiner rechten Hand
die du
ganz kurz
bewegt hast
bewegt hast!
und deine Mutter
die da saß
saß seit Stunden
war glücklich
AK Altona, Mi.,
10.12.08 21:39
Ein Gedicht
über
deine Anwesenheit
zu schreiben
denn
ich kann dich ja nicht
fragen
was du so sehr denkst
seit einer Stunde
ununterbrochen
du kannst nichts sagen
und ich frage dich nicht
sondern rate
und spüre
du denkst so sehr
und wie soll ich helfen
Gedichte zu schreiben
für später
mag ja ganz schön sein
aber ich weiß nicht
welche Sorgen
du dir machst
weshalb du dich nicht
ausruhst
oder ob nur
das EEG
Elektroenzephalogramm
dieser Kasten
zeigt
ob du dir Sorgen machst
ob du Schlimmes denkst
ob du dich an den Unfall
erinnerst
oder ob du
in dir selber steckst
oder feststeckst
oder traurig bist
vorhin warst du traurig
oder ob du
Schlimmes denkst
und seitdem du
um halb neun
dieses Beruhigungsmittel
bekommen hast
Tavor
siehst du wieder
viel weiter weg aus
viel weggetretener
als vorhin
als du so anwesend warst
und ich will
ich will
dass du durchs
Weggetretensein
nichts Schlimmes denken musst
nichts Schlimmes sehen musst
dich nicht an den
Unfall
erinnern musst
keine Angst haben musst
und ich
sage dir was
und
schicke dir
alle Wärme
die ich habe
alle Wärme
schicke ich dir
AK Altona, Do.,
11.12.08 14:24
Ein Gedicht über
deine Qual zu schreiben
wie geht das?
wie kann ich
dir
die Qual nehmen
schick mir deine Qual
bei mir ist die richtig
ich will
deine Qual
selber
ich
damit du dich
ausruhst
so wie jetzt
jetzt
um 14:25
am Donnerstag
jetzt
aber vorhin
vorhin...
kurz vor eins
und um eins
und nach eins
hast du dich
so gequält
hast gezuckt
wolltest
deine Schultern drehen
und deine rechte Hand
wolltest du bewegen
bewegen
aber sie hat nur
gezittert
und deine linke Hand
deine Hand
mit meiner darum
hast du gehoben
immer wieder
hochgehoben
und die Schultern gedreht
und dich gequält
gequält und
dein Herz
raste bei hundertdreißig
hundertdreißig
und dein Gehirndruck
stand auf 24! und
du hast Luft geholt
nach Luft geschnappt
gegen die
Beatmungsmaschine
nach Luft geschnappt
wie beim Sprinten
und dein Herz raste
hundertfünfunddreißig Schläge
und du hattest
so einen Glühkopf
sahst aus
wie neulich
vor hundert Jahren
als du
durch die Straße gerannt bist
und hast dich so
in den Schultern gedreht
alles in dir
hat geknackt
gespannt
gezittert
hast dich
so gequält
und ich habe dich
festgehalten
habe an deiner
Quälerei
gezogen
gezogen
gezogen
habe dir gesagt
dass du nichts machen wollen
sollst
dass du dich bewegen kannst
wieder
bewegen kannst
dass du dich aber
besser nicht
so bewegen sollst
dass du
dich wieder ausruhen sollst
dich sacken lassen
rumliegen
dass du
hier ganz gut liegst
so gut es halt geht
obwohls dich
so nervt
und dass es
gleich besser wird
gleich besser
und dass
du hier schon so viel
überstanden hast
so viel
überstanden
und dass wir jetzt
DAS hier
auch noch überstehen
und dann
hast du dich
langsam beruhigt
langsam
dich nicht mehr so
gequält
hast deine Schultern
sacken lassen
deinen Kopf
sacken lassen
bist
blasser geworden
hast deine Beine
sacken lassen
und deine linke Hand
hast du
hingelegt
und ich
sehe dir jetzt
jetzt um 14:38
beim Ausruhen zu
jetzt
und dein Gehirndruck
steht jetzt auf 9
wieder auf 9
jetzt
und jetzt auf 8
auf 8
und es wird
alles gut
alles gut
alles gut
S-Bahnstation,
Schabbes den 12.12.08 23:08
Ein Gedicht
ein Gedicht zu schreiben
dass ich heute
bei
dir
kein Gedicht schreiben konnte
nicht neben deinem Bett
weil deine Leukozyten
im Keller sind
Leukozyten
und weil
nichts mehr zu dir
in dein Klinikzimmer
darf
keine Teekanne, kein Gedichteheft
nur ich
mit Mundschutz
mit Kopfhaube
mit Latexhandschuhen
ich kann dich so
dich
kaum mehr berühren
mit diesen
Latexhandschuhen
berühren
und dein Fieber
ist so hoch und
man hat dir
den Herzkatheter gezogen
heute früh
ich habs angesehen
auch deine
Blutflecken
und du hast einen neuen Zugang
in deinen Hals gelegt bekommen
rechts
in deinen Hals und
das hat dich
alles so angestrengt
so angestrengt
und du sollst leben -
ach übrigens hier
in der S-Bahn
jetzt um 23:14
hockt ein Säufer
gleich hier
dem alles egal ist
und der keine Ahnung hat
wie gut er's hat...
und ich
ich war heute
ziemlich am Ende
nicht am Ende
natürlich nicht
aber ziemlich und
ich darf nicht
am Ende sein und
nicht mal ziemlich
natürlich nicht
denn ich will
für dich da sein und
gerade eben
vor einer Viertelstunde
habe ich dir
beim Ausruhen
zugesehen
beim Ausruhen
durch Mundschutz
und Kopfhaube
du hast dich
ausgeruht
aber du sahst
schlimm aus
so zerbrechlich
so angeschwollen
hast auch heute
deine Augen
nicht aufgemacht
hattest wieder Fieber
39,2
heute früh
um Viertel nach sieben
hattest du 39,1
heute Nachmittag dann
hattest du
noch 38,5
immerhin
aber gerade eben
vor einer Viertelstunde
wieder 39,2
39,2
und deine Gehirnsonde
ist rausgezogen
seit heute früh
ich habs angesehen
wegen vielleicht
einer Infektion
vielleicht
deinen Gehirndruck
weiß ich nicht
er ist wohl
nicht hoch
nicht hoch
nicht hoch
und ich
ich muss
ich muss jetzt
ich muss
schlafen
nicht immer nur
vier Stunden
schlafen
denn ich will nicht
und darf nicht
am Ende sein
natürlich nicht
und du
du sollst
dich ausruhen
Leukozyten kriegen
Leukozyten
gesund werden
gesund werden
gesund werden
und ich spüre dich
von der S-Bahn
bis zu dir
spüre dich
AK Altona
[Eingangshalle], Schabbes, 13.12.08 15:44
Ein Gedicht
über dich
über dich und dass du
dich ausruhst
heute
dich ausruhst...
Ein Gedicht über
dein regloses Gesicht
zu schreiben
hier in der Eingangshalle
im Stehen
darüber dass
du
dich
heute ausgeruht hast
dich heute ausruhst und
gestern Nacht
hattest du 39,2
39,2
aber jetzt nur 37,5
heute
und du hast
ein paar Leukozyten mehr
Leukozyten
ein paar mehr
als gestern
und ich habe
heute
einfach nur neben dir
gesessen
neben deinem Bett
bei dir
meine Latexhandschuhhand auf deiner Hand und
dein Herzschlag stand bei 68
und bei 70
nicht mehr
und irgendwann
um eins
um halb zwei
habe ich dir gesagt -
dein Fieber, Lukasleben
ist so gefallen
seit gestern Nacht
Mensch, über ein Grad
gefallen
ist es
das ist ne Menge
und
das hast du so gut gemacht
richtig gut, Alter
und da schlug dein Herz
85 Schläge
plötzlich und
ich
habe dir gesagt
dass alles gut ist
alles ganz gut, Lukasleben
und da
war dein Herzschlag
wieder bei 70
bei 70 und
du hast dich ausgeruht
ruhst dich aus
ruhst dich jetzt aus
und ich, ich
fahre jetzt schnell
zum Großvater
zu meinem lieben Vater
in die Klinik
nach Schleswig-Holstein
der dort
in Lebensgefahr war
in Lebensgefahr ist
vielleicht
aber ich war ja hier
bei dir
und konnte nicht hin
nicht hin
und weil du dich jetzt
ausruhst
ausruhst
fahre ich jetzt
schnell
zum Vater
zu deinem Großvater
und grüße ihn
von dir
von dir
Klinikum Neustadt i.H.
[vor der Tür der Intensivstation], Sa., 13.12.08 17:59
Ein Gedicht
über
über
den Gruß, den ich
dir, lieber Vater
von Lukasleben gesagt habe
grad eben
um 17:55
obwohl du
nicht bei Bewusstsein bist
intubiert
und Lungenentzündung hast und
in Narkose bist
und ich habe leise
zu dir
gesagt
dass Lukasleben
sich ausruht
ausruht
und dass du dich
ausruhst
jetzt ausruhst
vielleicht zu leise
denn du hörst nicht so gut
wirst beatmet
bist reglos
und dein Darm
heilt
heilt
und dein Gesicht
ist sehr dünn
und du hast
ein Tuch auf der Stirn
gegen dein Fieber
und so habe
so habe ich
so habe ich dich
noch nie gesehen
und
ich habe dir gesagt
grad eben
dass es dir
wieder gutgehen wird
wieder gutgehen wird
vielleicht zu leise
denn du hörst nicht so gut
und dass es
auch Lukasleben
wieder gutgehen wird
und dass er
sich ausruht
und dass du dich
ausruhst
habe ich dir
gesagt
und dann habe ich
geweint
und bin
durch den Gang und
durch die Tür
gegangen
leise
sitze jetzt hier
vor der Tür
und schreibe ein Gedicht
ein Gedicht
über dich, lieber Vater
über dich, Lukasleben
denn was soll ich
sonst machen
und jetzt fahre ich
schnell
zu meiner
lieben Mutter
zu meiner lieben Mutter
um ihr zu sagen
dass alles gut wird
dass alles gut wird
dass alles gut wird
denn was soll ich
sonst machen
S-Bahnstation, So.,
14.11.08 0:43
Ein Gedicht über dein Fieber
Lukasleben
das runtergehen soll
jetzt
jetzt
jetzt
dein Fieber
das jetzt
bei 39,6 steht
39,6
39,6
das ist viel zu hoch, 39,6!
aber du hast
schon ein Eispaket
in deiner Seite
aber du hast 39,6! und
ich habe dich
angehoben und gehalten
als man dir
das Eispaket
unter deine Seite
gestopft hat
grad eben
und dein Gesicht
hat geglüht
dein Gesicht
und du hörst jetzt Bach
ganz leise
vielleicht hilft dir Bach
gegen das Fieber
gegen das Fieber
und ich weiß überhaupt nicht
überhaupt nicht
wieso ich dieses
Gedicht schreibe
jetzt um 0:46
fast zum Umfallen erschöpft
auf der S-Bahnstation
wo es eisig ist
und ich habe
überhaupt kein Fieber
gib mir deins
ich wills haben
jetzt
hier
S-Bahn-Waggon, So.,
14.12.08 23:30
Kein Gedicht darüber
dass ich
zu erschossen bin
um ein Gedicht zu schreiben
jetzt
und kein Gedicht darüber
dass ich
schlafen muss
schlafen muss
und ich will kein
Gedicht
darüber schreiben
dass du
so unruhig warst
seit halb neun
und dass du
so Herzrasen hattest
und vorher so Fieber
so Fieber
und dass du
so angstvoll aussahst
angstvoll
aber dass du
aufgehört hast zu zittern
als ich dir gesagt habe
um halb neun
und immer wieder
dass alles gut wird
alles gut wird
gut wird
wird
und das schreibe ich
jetzt
als Gedicht
um 23:33
im S-Bahn-Waggon
und muss schlafen
schlafen
um morgen
deine Unruhe aufzufangen
deine Angst aufzufangen
und um dir zu sagen
dass ich dich so liebhabe
und dass du
kein Fieber mehr
kriegen sollst
kein Fieber
und dass du
gesund werden wirst
dass du
du selbst sein wirst
dass
alles gut wird
alles gut wird
AK Altona
[Eingangshalle], Mo., 15.12.08 15:46
Ein Gedicht
über dich
über dich und
über dein Fieber
das weg ist
aber da ist wieder
Temperatur
37,7
fast ein Grad mehr
als gegen zwölf...
Ein Gedicht
über dein Gesicht
das da so liegt
da oben
in deinem
Klinikzimmer
und wenn du
husten musst
manchmal
musst du
husten
steigt dein Herzschlag
auf 90
und du hustest
versuchst
zu husten
denn mit dem Schlauch in der Luftröhre
kannst du nicht
husten
willst aber husten
und dann
machst du deine Augen
ein bisschen auf
deine Augen
und als ich mein Gesicht
in deinen Blick
gehalten habe
um zehn nach zwölf
und zwischendurch
und grad eben
hast du
mich angesehen
und ich habe dir gesagt
alles gut, Lukasleben
ach ich hab ja
diese grüne Maske an
damits für dich
sauberer ist
wegen der Bakterchen
damit du keinen
Schnupfen kriegst
oder sowas
und ich zieh die jetzt mal
kurz runter, ja?
und dann
hast du
kurz mal ein Stück
nach unten
gesehen
und DEN Blick
kenn ich
DEN kenn ich
hast
kurz mal
auf die Maske
die unten war
und auf mein
Gesicht
gesehen
das hast du
gesehen
kurz mal so
hoch und runter
Aha in deinem
Blick
nur in deinem Blick
denn du hast ja
keine Mimik
und dann hast du
deine Augen
weiter zugemacht
nicht ganz
hast noch
bisschen gesehen
und ich habe
dir gesagt
dir
dass alles gut wird
alles gut wird
gut wird, Lukasleben
und du
hast dich
weiter ausgeruht
ausgeruht...
und wer weiß
wie sehr du selbst
du bist -
wer weiß
aber du bist es
du bist es immer
und das weißt du
das weißt du
und wir
kriegen
das schon hin
und es wird alles
gut
gut
S-Bahnstation, Mo.,
15.12.08 23:39
Ein Gedicht
über den Ort
neben deinem Bett
neben dir
bei dir
und das ist
der beste Ort
der beste Ort überhaupt
überall
und da
bei dir
bin ich glücklich
glücklich
und deshalb
sind die letzten
paar Gedichte
so wie sie sind
weil ich sie nicht
neben dir
schreiben kann
bei dir
an dem besten Ort
neben deinem Bett
und deshalb
sind sie zerquält
die paar Gedichte
was sie nicht wären
wenn ich bei dir
neben dir
Gedichte schreiben könnte
aber das Gedichteheft
dieses
muss in meiner Jackentasche
bleiben
denn ich muss grün vermummt
mit Maske und
Haube und Latexhandschuhen
zu dir
jeder muss das
auch deine Mutter
(der die Maske ganz gut steht)
(orientalisch irgendwie)
(was ich dir
morgen
erzählen werde
wenn du
deine Augen
aufmachst)
und nichts außer
Medikamenten
Medikamenten
darf in dein
Klinikzimmer
wegen der
Infektionsgefahr
aber
grad eben
grad eben um 23 Uhr
und um halb zwölf
hattest du
noch 37,1 Grad Temperatur
37,1
das ist wenig
das ist kein Fieber
das ist nur Temperatur
und ich habe dir
beim Ausruhen zugesehen
beim Ausruhen
und habe dich
angesehen
dich
mit 37,1...
und indem es
so bleiben wird
wenn es
so bleiben wird
sofern es
so bleiben wird
so bleiben muss
dann
erholt sich
dein Organismus
und dann
kann
dein Gehirn
dein Gehirn
sich erholen
sich finden
dich finden
du dich finden
du dich in deinem
Gehirn
finden
und das wünsche ich so
mit allem das ich habe
und bin
wünsche ich so
hier auf der S-Bahnstation
um 23:49 und
immer
und da kommt
die S-Bahn
in die ich
jetzt
springe
gesprungen bin
und
du sollst
du sollst wieder
du sollst wieder mit mir
S-Bahn fahren
und überhaupt
überhaupt
überhaupt
AK Altona, Di.,
16.12.08 20:03
Gedichte
hier bei dir
zu schreiben
geht jetzt wieder
jetzt
besser nicht mehr in der S-Bahn
bei Säufern und Fußballgröhlern
und apathischen Figuren
die nicht wissen
wie gut sie leben -
sondern hier
bei dir
zu sitzen
jetzt
um 20:04 und
ein Gedicht zu schreiben
über dich
dass
du so blass bist
dass deine Leukozyten
Leukozyten
viel mehr geworden sind
viel mehr
dass ich dir
eine neue CD
gebrannt habe
heute früh
auf die Schnelle
Bossa Nova
die kennst du
und dass
du so blass bist
dass dein Herzschlag
jetzt
bei 50 steht
bei 50, manchmal weniger
dass
dein Atem
dein Atem
manchmal stockt
ein paar Sekunden
stockt
seitdem du dich
vorhin
am Nachmittag
vor drei Stunden
so angestrengt
hast
so gehustet hast
so einen Glühkopf bekamst
und als dich
das halbe Gedrehtwerden
so angestrengt hat
dass du wieder so
husten musstest
wieder
und darüber dass du
vorhin um vier
aus deinem Beatmungsrohr
als der Beatmungsschlauch
kurz abgenommen war
so gehustet hast
in hohem Bogen
Schleim
gehustet hast
der
in hohem Bogen
aufs Handtuch flog und
das hat dich alles so
angestrengt
so angestrengt und
wohl auch dass
ich dir so viel erzählt habe
und dass deine Mutter
dir zuvor so viel
erzählt hat
und dir
Kleinkinderlieder
vorgesungen hat
aber du sollst
etwas hören
sollst
Stimmen hören
die du kennst
sollst du
Worte
hören
damit
dein Gehirn
was zu tun hat
damit du spürst
dass du hier bist
dass ich hier bin
dass deine Mutter
bald wieder
hier ist
und damit
alles gut wird
alles gut wird
AK Altona, Mi.,
17.12.08 14:40
Ein Gedicht über
deine Qual
deine Quälerei
zu schreiben
wie geht das?
ich will deine
Quälerei
deine Qual
deine Schweißbäche
jetzt
ich will die selber
jetzt
jetzt
denn du sollst nicht
sollst dich nicht
quälen
dich nicht
so quälen
dich nicht so
verkrampfen...
was versuchst du
zu sagen? zu machen?
zu fühlen?
und jetzt
jetzt
seit fünf Minuten
jetzt
um 14:42
lässt du dich sacken
lässt dich
etwas sacken
jetzt und
in den letzten
Stunden
seit Stunden
hast du
jedoch
so geschwitzt
wie in den Tropen
habe ich dir gesagt
aber wir sind doch
in Altona und
da muss man nicht
so schwitzen
wie in den Tropen
asoj iber di ojgen
habe ich dir gesagt
und deine Arme verkrampft
hast du und
deine Beine
und dich ganz und
du
hast so geschwitzt
wie in zwei Tropen
und hast
deine linke Hand
um meine Hand
verkrampft
und hast dann
ohne Beatmungsmaschine geatmet
geatmet
schnell geatmet
so schnell
als ob du
Fahrrad fährst
bergauf im zehnten Gang
bergauf in drei Sekunden
anderthalb Stunden lang
und jetzt
um 14:47
jetzt
bist du wieder
so blass und
dein Herzschlag ist
bei 47 Schlägen
und jetzt
bei 46
und die Qual
in deinem Gesicht
deinem Gesicht
Gesicht
links
in deinem Gesicht
zwischen deiner Augenbraue
deinem Mund
links
hat sich
in Blässe verkehrt
weil du wieder
ein Medikament
bekommen hast
und wie soll ich darüber
darüber
ein Gedicht schreiben?
ein Gedicht?
darüber?!
um 14:50
darüber...
und ich will nur
darüber schreiben
dass es dir
besser geht
dass du
gesund wirst
dass du dich
spürst
als dich selbst
dass du
weißt wer du bist
darüber
darüber
Küchentisch, Mi.,
17.12.08 20:25
Ein Gedicht
weil ich dich
so spüre
von hier am Küchentisch
von dem Stuhl auf dem
du
sonst sitzt
bis zur Klinik in Altona
ich spüre dich
dich
und ich hätte dir
heute
gern
etwas Nettes erzählt
aber es ging nicht
weil du sich
so gequält hast
und später
ging es nicht
weil du dich
kurz
ausgeruht hast
und ich hätte dir
gern erzählt
dass dein Freund Malte
dir einen Brief geschrieben hat
auf 'ner alten
Schreibmaschine
und dass sein Brief
genauso aussieht
wie ein Brief
den dein lieber Großvater
an dich
schreiben würde
wobei Malte 19 ist
und der Großvater fast 90
das finde ich nett
und das hätte ich
dir
gern erzählt
aber du hast dich
so gequält
und dann
hast du dich
kurz ausgeruht...
gern erzählt
hätte ich dir
dass in Schleswig-Holstein
Wildwest-Manieren herrschen
weil dort ein Amtsrichter heute
zum Großvater gefahren ist
und sich den Großvater angesehen hat
wegen des Amtsgerichtspapiers
auf dem steht
dass dein lieber Großvater
mein lieber Vater
morgen diesen
Luftröhrenschnitt bekommen darf
den er braucht
längst braucht
um besser zu atmen
und dafür muss
in Schleswig-Holstein
ein Schleswig-Holsteiner Amtsrichter
extra zum Großvater fahren
in seine Intensivstation
und der Großvater
hatte gar nichts von dem Besuch
weil er in Narkose ist
damit sein Darm heilt
heilt
damit seine Lungenentzündung
heilt
heilt...
und das
hätte ich dir
Lukasleben
dann doch nicht erzählt
doch nicht
obwohl Wildwest
aber wie es
dem Großvater geht
hätte ich dir
dir
nicht erzählt
und auch nicht
dass meine ehedem-Freundin
die sich so zack getrennt hat
von mir
in hiesiger Not
die eins sagte
und was Anderes tat
und die nicht sagte
dann
warum sie's tat
dass sie der Satan holen möge
was naturgemäß
ironisch gemeint ist
weils keinen Satan gibt
weils noch nie einen gab
und weil er deshalb
auch keinen holen kann
nichtmal mich selber...
aber das
hätte ich dir
dann doch nicht erzählt
doch nicht
denn ich erzähl doch nichts
über die Dame herum
zumal ich
dir
was Nettes
erzählen will
hätte erzählen wollen
aber nichts
über diese Dame
denn nett ist eins
und die Dame
ist was Anderes
und ich fahre
gleich wieder zu dir
zu dir
und löse deine Mutter ab
und werde dich ansehen
dich
und dir erzählen
dass alles gut wird
alles gut wird
gut wird
AK Altona, Do.,
18.12.08 14:05
Du wirst jetzt
jetzt
grad jetzt
jetzt
an deinem
Unterkiefer operiert
jetzt und
jetzt schneiden sie
daran
und meißeln
an dir
dir
weil dein Unterkiefer
seit 28 Tagen
dreimal gebrochen ist
schief ist
geschwollen und
jetzt
meißelt Doktor Werner
an dir
schneidet
meißelt
an dir
aber MICH sollen die
MICH
jetzt aufmeißeln
und wieder zunähen
MICH
nicht dich
nicht dich
jetzt
und ich
ich schreib ein Gedicht
ein Gedicht?!
dass ich jetzt
ein Brot verschlinge
heißen Tee runterstürze
an mir
meißelt keiner und
es war furchtbar
furchtbar
dich
grad eben
grad eben um 14 Uhr
in deinem Bett
dich
grad eben
dich
den Gang zum Operationssaal
hinabrollen zu sehen
ich habe noch
deine Haare gesehen
die wirren verschwitzten
deine Haare
die wirr
und verschwitzt
sich übers Kopfende buschten
jetzt
jetzt
meißeln die deinen
Unterkiefer
und vielleicht
deinen Oberkiefer
und schneiden - -
danach wird alles besser
alles besser
alles besser
zu dem Gedanken
zwinge ich mich
verschlinge noch ein Brot
stürze heißen Tee runter
aber weinen will ich nicht
nicht mehr
denn das hilft dir gar nicht
dir
dir
AK Altona, Do.,
18.12.08 15:56
Ein Gedicht
weil
die MICH nehmen sollen
nicht dich
MICH
nicht dich
dass ich dir
alle meine Unterhinterkiefer und mein Stammhirn
geben würde
jetzt gleich
so gern
wenns dir hülfe
hülfe
zumal der Hauptoberneurologenanästhesist
der hiesige
der Chefprofessor vom Ganzen
mir vorhin gesagt hat
mir vorhin um 14:45
mit professoralem Bedauern
gesagt hat
dass deine äh Streckbewegungen
Streckbewegungen
auf eine schwere Stammhirnschädigung
schließen lassen -
das sagte er.
Aber du bist ja
nicht sein Kind
Lukasleben
sondern meins
und Neurologen wissen
dass sie nichts wissen
darum ziehen sie Schlüsse
aber ich
ich war noch nie weiter entfernt
vom Schlüsseziehen
von irgend Schlüssen
als jetzt
jetzt um 15:59 und
diese Idee kam mir
vorhin
auf diesem Spaziergang
dem sogenannten
in die Waitzstraße
in snobby Othmarschen
wo nur reiche Snobs shoppen gehen
wo Snobs sich ne taillierte Reitjacke
für snobby 1600 €uronen
ausm Schaufenster kaufen
und wo man Millionen sieht
Millionen dämlicher €uronen
Millionen auf hundert Metern
wo die Snobs
mit ihren snobby Stammhirnen
am frühen Nachmittag unter sich
shoppen gehen
na sollen sie doch
und da bei denen
da
fiel es mir auf
fiel es mir ein
dass ich überhaupt keine
irgend Schlüsse ziehe
denn du, Lukasleben
du
du könntest mein Stammhirn kriegen
meins
jetzt gleich
das kostet nichts
ist kein unnötiger Tand
kein dämliches Accessoire
oder was
und außerdem
ziehe ich keine Schlüsse und
glaube ich an überhaupt keine
Stammhirnschädigung
oder was
die der Hauptoberchefschließerprofessor
mir andeutete
mit würd'gem Ernste
nichts da!
du streckst dich eben
Lukasleben
ich strecke mich ja auch
auch meinen Bauch
mit meinem Billigstammhirn
ich mache Streckbewegungen
du machst Streckbewegungen
der schlüsseziehende Hauptprofessor
macht Streckbewegungen
er macht welche
ich habs gesehen
vorhin hat er welche gemacht
vorhin um 14:45
mit Professoralwürde
and we all have got Stammhirne
we have
have we not?
we have
AK Altona, Fr.,
19.12.08 12:49
Über dich
ein Gedicht
über dich
zu schreiben
ist das Einzige das ich
derzeit zustande kriege
außer Essen Schlafen Fahren
Rechnungenbezahlen Briefschreiben Telefonieren und
in Großvaters Klinik anzurufen
aber Schlaf ist zu wenig
das erzähle ich dir
Lukasleben
jetzt nicht
denn du ruhst dich aus
dein Herzschlag steht auf 60
und jetzt auf 58
jetzt um 12:51
und du siehst so
erschöpft aus und
deine Lippen sind so
furchtbar geschwollen
seit gestern Nachmittag
als dein Unterkiefer
zusammengeschraubt
zusammengeplattet
werden musste und
jetzt
jetzt
hast du kurz
ganz kurz
dein rechtes Auge
ein bisschen aufgemacht
ein bisschen
jetzt um 12:53
jetzt
mit deinem Herzschlag auf 67
und ich habe dir gesagt
ganz leise
alles gut -
da hast du
dein Auge
wieder zugemacht
und dein Herzschlag war gleich
bei 62
und jetzt
um 12:54
steht er auf 58 und
du ruhst dich aus
ruhst dich aus und
ich schicke dir alle Wärme
alle Wärme die ich habe
die ist nicht wenig
denn Wärme für dich
habe ich in Hektolitern
Schlaf für mich nur in Gramm
heut Nacht wars ein halbes Pfund
immerhin
das erzähle ich dir
Lukasleben
jetzt nicht
denn du ruhst dich aus
und dein Gehirn heilt
soll heilen
heilt
heilt
und dein Unterkiefer
heilt
und du heilst
heilst
AK Altona, 19.12.08
13:10
... und darüber
dass diese eine Krankenschwester
gestern handgreiflich wurde
gegen deine Mutter
in deinem Klinikzimmer
schreibe ich nichts
auch nicht
womöglich ein Gedicht
denn ich schreibe hier
über dich
Lukasleben
nicht über irgendwen -
über die heftige Beschwerde
und meine Angst
dass die Person
dir nochmal nahetritt
oder was
dir
schreibe ich auch nichts
denn ich schreibe hier nur
über dich
und vielleicht
über uns
denn wichtiger
ist gar nichts
als du
AK Altona, Schabbes
den 20.12.08 15:43
Ein Gedicht
über dich
und den Schabbes
der langsam geht
draußen
und drinnen
drinnen bei uns
weil die Sonne
langsam untergeht
draußen
jetzt
und dass wir
ot asoj
in der Dämmerung sind
jetzt
und dass ich dir
Lieder gesungen habe
weil du
deine Augen
offen hattest und
den Raum ansahst
aus dem Fenster gesehen hast
den Tiepolo-Himmel
mich und
deine Mutter sahst
die bis vorhin
hier war
und darüber
schreibe ich ein Gedicht
über dein Ausruhen
jetzt
jetzt um 15:45
am Schabbes
und dass deine
Streckbewegungen
besser sind
heute und
dass du ruhiger bist
mehr deine Augen aufhast
aufgehabt hast
mehr mir ins Gesicht sahst
als gestern
und deiner Mutter
und dass du dich
jetzt ausruhst
ausruhst
um 15:47
dass ich dir
vorgesungen habe
hebräische Lieder
und dann
jidische Lieder
und dass ich
bei diesem einen
jidischen Lied
das du magst
besonders den Nign
bei dem du deinen Arm
mehr loslässt
dass ich bei dem Lied
nicht weinen will
aber ich muss halt ...
denn diese eine Zeile
diese eine Zeile
"nur um baj dir tsu sajn
ohn dich un mich un
mir un dir
is vi a klomke ohn a tir
majn fejgele majn ketsele - daj-daj"
diese Zeile
die ist so -
so -
da gehen mir die anderen
die anderen Lieder
viel besser
durch die Kehle
für dich
denn bei denen
muss ich nicht heulen
wobei du
du
das nicht hörst
weil ich auch mit Heulen
oder mit Migräne oder im Delirium
eben singe wie sonst
weil auf vielen Bühnen geübt
das weißt du ja
da warst du ja
Lukasleben
das weißt du noch
weißt du das noch?
jetzt
um 15:53
da du dich
ausruhst
ausruhst
deine Augen zu hast
dich ausruhst
AK Altona, Schabbes
den 20.12.08 16:20
Über die Dämmerung
ein Gedicht
die Dämmerung
zwischen dem Schabbes
der geht
und der neuen Woche
die Dämmerung
in der alles möglich ist
alles
denn G"tt würfelt nicht
hat Einstein gesagt
immerhin der -
und du
du
Lukasleben
du ruhst dich aus
ja schläfst
du schläfst
du schläfst noch immer
während der Schabbes geht
langsam geht
während
alles möglich ist
AK Altona, Schabbes
den 20.12.08 16:25
Und ein Gedicht
dass Großmutter
dich so grüßen lässt
Großmutter die jetzt
an Großvaters Klinikbett sitzt
in Großvaters Klinik
in Schleswig-Holstein
und die ich liebe
nicht die Klinik sondern
deine Großmutter
und dass ich morgen
morgen da hinfahre
mal schnell
zum Großvater im Klinikbett
wenns denn geht
und darüber dass du
du
dass du schläfst
du schläfst
Lukasleben
schläfst
schläfst
jetzt
um 16:27
und dass dein Freund Christian
dich so grüßen lässt
dessen Mail ich dir
vor drei Stunden
vorgelesen habe und
dass ein Absatz
aus Christians Mail
besser ist als alle diese
Gedichte hier zusammen
und er geht so, der Absatz
vom Christian:
"Lukas' Einzigartigkeit und Energie
gibt uns (Klaas, Joshua und mir)
Hoffnung. Lukas ist stark!
Lukas ist einzigartig! Lukas ist
unberechenbar! Lukas schafft das!"
... und dass draußen
jetzt
ein Abendhimmel ist
von Fragonard gemalt
dass der Schabbes geht
dass die Wolken ziehen
dass alles möglich ist
und dass du
dass du
du
das schaffst
das schaffst
AK Altona, Sa.,
20.12.08 20:46
Ein Gedicht über
dein Schlafen
schreibe ich
jetzt
weil du dich
jetzt ausruhst
dich ausruhst
schläfst
leise atmest
dich wieder ausruhst
schläfst
nach Stunden
Stunden
in denen du dich
so angestrengt hast
dich so angestrengt
und geschwitzt hast
wie in Aden bei 50 Grad Steineklopfen
drei Bettlaken vollgeschwitzt und
ich habe dich abgewischt
deine Hand gehalten
die sich verkrampft hat
und deine andere Hand
die sich gesucht hat
habe dir vorgesungen
zwei Stunden vorgesungen
oder länger, ich weiß nicht
hebräische Lieder
jidische Lieder
und du hast dich
so angestrengt und
so geschwitzt
aber jetzt
jetzt
jetzt um 20:49
schläfst du
schläfst
hast deine Augen zu
atmest leise
atmest 8,2 Liter pro Minute
aber vorhin hast du
immer über zwanzig Liter geatmet
manchmal dreißig
wie beim Tropenberge Hochrasen
so geatmet
dich so angestrengt
aber dann
dann
wurdest du ruhiger
als ich dir vorgesungen habe
nur die israelische Hymne
hat dich wieder aufgeregt
denn die hatte ich dir noch nicht
vorgesungen
und sie klingt
wie alle-meine-Entchen in Moll
und das hat dich
aufgeregt
vielleicht
aber Jedid Nefesch und Eli-Eli
und Ojfn forel
magst du sehr
auch die Nigunim
die ich dir singe
magst du
bist ruhiger geworden
ruhiger
hast dich sacken lassen
hast dich tragen lassen
hast deine Augen zugemacht
deine Augen
bist eingeschlafen
schläfst
schläfst
AK Altona, So.,
21.12.08 13:35
Über dein Leben
ein Gedicht
Lukasleben
denn dein Leben
ist Bettliegen
keine Kontrolle haben
nichts sagen können
nichts lesen können
dich nicht kratzen können
wenns dich juckt
nichts zu sehen außer
etwas Zimmerdecke
schief
vielleicht doppelt
etwas Fenster mit Fenstern drin
mit Spiegelungen
diffusen
doppelten
oder flottierende Gesichter
hier und da...
und
aber
dabei war dein Leben
aber
viel und gut
gut und viel
so
war dein Leben und
SO
wird es wieder sein
anders viel und anders gut
aber wieder
wieder
viel und gut
Lukasleben
und jetzt
jetzt
jetzt um 13:37
schläfst du
schläfst du und
siehst friedlich aus
dein Gesicht
deine Lippen weniger geschwollen
atmend ohne Beatmungsmaschine
atmend
durch das Luftröhrenrohr
und deine Hand
deine linke Hand
liegt über deinem Bauch und
du kennst sie nicht
deine Hand
du kennst sie nicht
weil dein Leben
aus Liegen besteht
ohne Hals ohne
Knie ohne alles
aus Liegen und
seit einunddreißig Tagen
liegst du da
liegst du auf dem Rücken
auf dem Rücken
manchmal auf der Seite
etwas
und jetzt auf deiner rechten Seite
etwas
weil deine Leber Lunge Brustbein Milz fünf Rippen
jetzt
ziemlich verheilt sind
ziemlich sehr
verheilt sind
und heilen
aber
aber woher
woher sollst du wissen
Lukasleben
woher sollst du wissen
dass du einen Rücken hast?
überhaupt
Beine zum Laufen?
einen Kopf zum Drehen?
einen Mund um zu reden?
woher?
ich werde
ich werde es dir sagen
dir sagen
dass du einen Rücken
und Füße hast und
dass du einen Hals hast
einen Hals
auf dem dein Kopf sitzt
dein Kopf
Lukasleben
und ich werde
deinen Rücken anfassen
meine Hand unter dich tun
und dir sagen
dir
dass es dein Rücken ist
deiner
den ich da anfasse
deiner
und dass
du Füße hast
Füße mit denen
du laufen wirst
du wirst
obwohl die jetzt
lang da liegen und
obwohl
du sie nicht kennst
aber
dass du mit denen
laufen wirst
Lukasleben
und mit deinem Kopf
denken wirst
denn es sind deine
deine
das bist du
du
AK Altona, Mo.,
22.12.08 12:31
Über dich
ein Gedicht
dass du so blass bist
so blass
und schläfst
völlig erschöpft schläfst
und im Gesicht
in deinem
Gesicht
aussiehst wie damals
als du ganz klein warst
nur so blass
so blass
dass dein Blutdruck hoch
und dein Herzschlag niedrig ist
ganz niedrig
und dass du
kaum da bist
so erschöpft -
darüber schreib ich
dieses Gedicht
und
über dein Atmen
dein Atmen
denn du holst
manchmal
so Luft
so mit Ruck
so wie "hach"
wie als ganz kleines Kind
damals
so wie grad eben
grad eben um 12:36
als du so
Luft geholt hast
grad eben und
DAS kenne ich
das kenne ich ganz genau
so genau
wie du so
Luft holst
und das
bist du
du
AK Altona, lundi 22.12.08 14:02
Tu dors
tu dors et
moi
moi j'écris un poème
pour toi
sur toi et
sur ta guérison
qui doit être certaine
et pour celle je prie
pour ta guérison
qui doit être certaine
ah oui
mon choux
mon petit ours -
mais tu n'aimes pas
que je t'appelle comme ça
ah non
pas du tout
car tu détestes
ces noms de bébé
et c'est pour ça
que je ne t'appellerai pas
comme ça
Lukasleben
c'est toi
toi
et tu comprendras
ce nom
et tu comprendras
cette langue
et ta vie
tu comprendras
c'est certain
je prie que
ça soit certain
Klinikum Neustadt
i.H., Mo., 22.12.08 18:12
- und dass ich
jetzt
jetzt eben
beim Großvater war
beim Großvater
bei meinem lieben Vater
vor einer Minute
und dass er dich
Lukasleben
so grüßen
so grüßen lassen würde
wenn er könnte
und dass er atmet
durch sein Luftröhrenrohr
zu schnell atmet
atmet
zu schnell atmet
dass er halb selber atmet
atmet
und halb die Beatmungsmaschine
und dass er schlimm
schlimm aussieht
dein lieber Großvater
so angeschwollen
das werde ich dir
Lukasleben
nachher
nachher in der Nacht
dir
nicht erzählen...
sondern dass ich
den Großvater gesehen habe
den Großvater
werde ich dir erzählen
und dass alles gut wird
mit deinem lieben Großvater
und mit dir
werde ich dir erzählen
dir
so wie ich dem Großvater
grad eben
vor zwei Minuten
erzählt habe
obwohl er seine Augen
seine Augen zu hat
dass ich grad
von dir komme
von dir
das habe ich ihm
erzählt
und dass
dass alles
dass alles gut wird
alles gut wird
gut wird
wird
AK Altona, Mo.,
22.12.08 23:12
Ein Nachtgedicht
über dich
Lukasleben
dass du schläfst und
dass ich dir
nichts erzähle und
dass dich irgendwas
irgendwas sehr genervt hat
ich sehs dir an
sehs in deinem
deinem Gesicht -
und jetzt
jetzt hat die Nachtschwester
mir gesagt
grad jetzt
bis 23:16
dass dich heut Abend eine CD
sehr genervt hat
eine CD mit der Stimme
einer Freundin drauf
dass du schlimm unruhig wurdest
am Abend
und ich habs dir angesehen
grad eben
deinem Gesicht
in der Nacht...
aber vielleicht
vielleicht
vielleicht hat es dich
nicht genervt
ihre Stimme zu hören
denn du wolltest
denn dir ist
dir ist etwas
dir ist etwas eingefallen
dir und
du wolltest plötzlich
hier raus?
hier weg?
nur noch hier weg?
wolltest wieder
in dein Leben?
weil du dich erinnert hast
erinnert
vielleicht
dass da ein Leben
ein Leben draußen ist
ein Leben
deins?
deins
deins
AK Altona, Di.,
23.12.08 17:40
Über deine Augen
ein Gedicht
deine Augen
denn du hast mich die ganze Zeit
angesehen
und dich so angestrengt
seit Stunden
angestrengt
geschwitzt
gezittert
dich verkrampft
seit Stunden
und hast
mich angesehen und
ich habe dir gesagt
dir
dass du dich
dass du dich besser
dass du dich besser jetzt
jetzt ausruhen sollst
nach all dieser Anstrengung
und dir gesagt
dir
und habe meinen Kopf
auf dein blaues Kissen gelehnt
und dir gesagt
dir
dass es Dienstagnachmittag ist
so ein Dienstagnachmittag
dass man sich am
Dienstagnachmittag
überhaupt an Dienstagnachmittagen
ausruhen könnte
ausruhen sollte
ein bisschen
dass du dich
ausruhen könntest
jetzt
am Dienstagnachmittag
und du
du hast
du hast mich angesehen
aus deinen
beiden Augen
fokussiert
angestrengt
so angestrengt
und ich habe
ich habe dir gesagt
und meinen Kopf
wieder ein bisschen
an dein blaues Kissen gelehnt
habe dir gesagt
dass so ein Dienstagnachmittag
dass so ein dreiundzwanzigster Dezember
dass so ein zweiter Tag Chanukah
eben Dienstagnachmittag
ganz gut zum Ausruhen passt
Lukasleben
und dass du dich
eigentlich
ausruhen könntest
ausruhen dürftest und
als ich dann
als ich dann anfing
dir einen Nign zu summen
hast du dich
wieder so
wieder so angestrengt
so angestrengt
weil du mir
vielleicht sagen wolltest
vielleicht
dass du den kennst
dass du das alles
das alles hier so kennst und
dass du hier raus willst
vielleicht
dass du einfach bloß
einen Kaffee trinken
zwei Stadtbummel machen
dreimal durch die Gegend rennen
willst
vielleicht
und dass du
wieder
du selbst sein willst
du selbst sein
willst
AK Altona, Di.,
23.12.08 20:12
Dass du dich
so anstrengst
so anstrengst
deine Hand
die so dünn ist
in meiner
Bäche schwitzt
so atmest
seit Stunden
seit Stunden und Stunden und
nicht zur Ruhe kommst und
so erschöpft aussiehst
völlig erschöpft
deine Hand
in meiner
das Laken vollgeschwitzt hast
das Laken weiter vollschwitzt
weiter
und
wenn dein Atem ruhiger wird
wenn du dich sacken lässt
dann
versteifst du deine rechte Schulter
wieder
atmest so
mühst dich
mühst dich und
siehst so erschöpft
so erschöpft aus
deine Hand
in meiner
Schreibtisch, 23.12.08
23:32
... und du musst
WOLLEN
Lukasleben
dich nicht so anstrengen wollen
so anstrengen
sondern gesund werden wollen
WOLLEN
zurückkommen wollen
Lukasleben
DU sein wollen
und die paar
die paar Schwierigkeiten
die werden wir schon hinkriegen
hinkriegen!
und was
was würde ich denn
was würde ich denn ohne dich
ohne dich sollen
?!
ich ohne dich?
nein
geht gar nicht
geht überhaupt nicht
geht überhaupt gar nicht
denn ich habe
ich habe dich so lieb
ohne dich geht gar nichts
und ohne dich will ich überhaupt nicht
wer will schon ohne dich?
keiner will ohne dich
KEINER
und deshalb musst du
dich ausruhen wollen
um gesund werden zu
WOLLEN
und das werden wir
das werden wir schon hinkriegen
das
wir
S-Bahnstation, Mi.,
24.12.08 22:53
Ein Gedicht
dass du das
überstehst
dass du wieder
du selber sein wirst
Lukasleben
und dass du
dass du dich jetzt
ausruhen sollst
so wie grad eben
als du anfingst
dich jetzt auszuruhen
als ich dir einen Kuss gegeben
und dir gesagt habe
dass ohne dich gar nichts geht
gar nichts
überhaupt gar nichts
dass nur MIT dir
überhaupt was geht
überhaupt irgendwas
und dass ich dich
dass ich dich liebhabe
so liebhabe
und dass du dich jetzt
heute Nacht
sehr gut ausruhen sollst
um gesund zu werden und
dass du gesund wirst
wirst
wenn du dich nur
dazu entschließt
und dass du
vor gar nichts Sorgen
oder Angst haben musst
vor gar nichts
und dass
ohne dich überhaupt gar nichts geht
nur MIT dir und
dass wir wieder Pestonudeln kochen werden
ins Theater und
zu Lesungen
und überhaupt irgendwohin gehen wollen
gehen werden -
da hast du
hast dich entspannt
seit vier Stunden oder
ich weiß nicht
hattest du dich
so verkrampft
dich wundgerieben
mit deiner Hand
seit gestern
hast so geschwitzt
hast Bäche geschwitzt
die ich dir
die ich dir abgewischt habe
alle zehn Minuten oder
ich weiß nicht
Bäche
denn seitdem dich
die Infirmières so
gestreckt gebeugt gesetzt haben
gegen sieben
hast du dich
über Stunden
so angestrengt verkrampft geschwitzt...
aber grad eben
nachdem ich dir
drei Stunden oder
ich weiß nicht
vorgesungen habe
hebräische Lieder
und O Tannenbaum
und als ich dir
dann
das alles gesagt habe
dass ohne dich gar nichts geht
gar nichts
nur mit dir! nur!
und dir einen Kuss
gegeben habe
da
hast du deine Hände mehr hingelegt
kamst mehr zur Ruhe -
ich hoffe so
ich will so
dass du dich jetzt
jetzt
ausruhst
um gesund zu werden
das hat dir auch
die Großmutter gesagt
die da angerufen hat
und die ich dir kurz
ans Ohr gehalten habe
dass du dich
dass du dich ausruhen sollst
um gesund zu werden
gesund zu werden
gesund
AK Altona, Do.,
25.12.08 15:44
... wie kann ich
ein Gedicht
über DAS hier schreiben
über DAS
das du hier machen musst
du
aber ich schreibs
sitze bei dir
an deinem Fußende
am Fußende deines Klinikbetts
und sehe wie du
dich entspannst
wieder krampfst
atmest
deine Hand sacken lässt
und jetzt
jetzt
jetzt um 15:46
sackt deine Hand
deine linke Hand
sacken deine Schultern
und du ruhst dich aus
dich
aber wie lange? und
wegen dieser Feiertage
Feiertage?
was für Feiertage?
gibts keine Plätze
in den Reha-Kliniken
Rehabilitationskliniken
für dich
wo man dir helfen kann
dir helfen wird
wo die und ich
dir helfen werden
damit du
wieder du selbst wirst
du selbst
wieder ein Leben bekommst
dein Leben
deins -
und darüber
darüber schreib ich ein Gedicht
am Fußende deines Klinikbetts
jetzt
um 15:50
am vierten Tag Chanukah
Feiertage hier
Feiertage da
dir beim Ausruhen Krampfen Ausruhen
zusehend
dir alle Wärme schickend
die ich habe
dir
und so hoffend
so wünschend
mit allem das ich habe
und bin
dass das besser wird
das
DAS
AK Altona, Do.,
25.12.08 20:21
Ein Gedicht
dass ich dich liebe
dass es dir gutgehen soll
dass du dein Leben
deins
wiederhaben sollst
dein Leben
so wie du es willst
und das
das ist der Grund für ein Gedicht
der einzig wahre Grund ever
um den es hier geht
hier in deinem Klinikzimmer
hier in den Gedichten
hier in meinem Kopf
dass ich dich liebe
dass du du selbst sein sollst
du selbst
du selbst
sein sollst
sein wirst
AK Altona, Do.,
25.12.08 20:26
Kein Gedicht über
das Loch draußen
überall
das Loch drinnen
in mir
in das ich kippe / gleite / sause
jeden Tag seit fünfunddreißig Tagen
seit deinem Unfall
Lukasleben
bei dem du
fast gestorben bist
kein Gedicht darüber
nein!
never ever
weil das Loch nämlich
zu füllen ist
weil die Verzweiflung nämlich
zu stillen ist
zu deckeln
zu verdrängen
was auch immer
und weil das kein Thema für ein
Gedicht
ist
und also
ist das Gedicht hier
keins -
kein Gedicht.
AK Altona, Schabbes
den 26.12.08 18:03
Übers Warten
ein Gedicht
Lukasleben
übers Warten
über dein und
über mein Warten
über Warterei überhaupt
über unser Warten jetzt
um 18:04
über unser Warten heute
heute Mittag
heute Nachmittag
heute Abend
nachher
darauf dass du
dass du dich
ausruhen kannst und
dass diese Feiertage
diese Feiertage vergehen
damit ein Platz für dich
ein Platz für dich in
der Reha-Klinik frei wird
was sein muss
das muss sein
muss schnell sein
weil du hier
hier in der Intensivstation
im AK Altona
nicht wieder
nicht wieder lernen kannst
keine Spasmen mehr zu haben
deinen Kopf zu halten
deinen Kopf zu drehen
deine Augen aufzumachen
deine beiden Augen
zu greifen
keine Spasmen mehr zu haben
zu sitzen
zu reagieren
und zwar so zu reagieren
dass selbst die Obergeneraladmiralneurologenchefs
feststellen
dass du reagierst
Lukasleben
keine Spasmen mehr zu haben
dich im Schlaf zu drehen
dich überhaupt zu drehen
überhaupt zu schlafen
überhaupt wach zu sein
und zu sagen
dass du
dass du jetzt
dass du jetzt
jetzt um 18:09
Elvis hören willst
oder was auch immer
damit du
damit du wieder
du selber wirst
du selber bist
du
AK Altona, Schabbes
den 26.12.08 18:24
Ein Gedicht
dass alles möglich ist
Lukasleben
dass du dein Leben
wieder greifst
Lukasleben
dass du es greifst
dein Leben
während du jetzt
jetzt um 18:25
am Schabbes
so erschöpft daliegst
so blass bist
dich ausruhst
vom Kämpfen
dich ausruhst
vom Kämpfen gegen die Spasmen
um Kraft zu sammeln
Kraft für später
Kraft um ohne Rohr zu atmen
Kraft um dein Leben du haben
dein Leben...
Kojchess heißt das auf Jidisch
Kojchess!
Koach auf Hochdeutsch oder Hebräisch
und jetzt
jetzt um 18:27
ruhst du dich aus
um zu haben kojchess far dem lebn
asoj fil kojchess
Kojchess ohne Ende
Küchentisch, Schabbes
den 27.12.08 16:31
Über deinen Kampf
deinen Kampf heute
deinen
Lukasleben
gegen die Spasmen
deinen Kampf heute
ein Gedicht
hier am Küchentisch
über deinen Kampf
ohne dich
während ich
zu dir will
zu dir
während der Schabbes
langsam geht
der Tag langsam in
die Nacht sinkt und
der Himmel ist klar
und alles ist möglich
alles
während der Schabbes sinkt
stehen hunderteine Türen offen
denn du
Lukasleben
du wirst
wieder hier
ich werde
wieder hier mit dir
sitzen
wir
in der Küche
oder irgendwo
oder beim Großvater
und wir werden
dem Schabbes
beim Sinken zusehen
und Pestonudeln essen
und du wirst
du wirst
dein Leben wiederhaben
dein Leben
deins
AK Altona, Sa.,
27.12.08 22:45
Dass du
du
so daliegst
da so liegst
schläfst
atmest
schläfst
so blass bist
so gar nicht da bist
darüber
über die Nacht
über deine Ruhe
schreib ich
ein Gedicht
darüber
und
dass ich doch
dass doch ich da
doch ICH
an deiner Stelle
dass doch ICH
dass ICH statt deiner
dass ICH!
diesen Unfall gehabt haben
gehabt haben sollte und
dass ICH
da liegen sollte
statt deiner
ICH
nicht du
nicht du!
und darüber
dass ich
dass ich dich
so liebhabe
und dass alles
dass alles gut werden
dass alles gut werden soll
soll
muss
wird
AK Altona, So.,
28.12.08 14:17
Dass du dich
dich
jetzt
jetzt um 14:17
ausruhst
etwas ausruhst
weniger schwitzt
darüber schreib ich
ein Gedicht
jetzt
dass dein Herzschlag bei 82 steht
das ist wenig
viel weniger als seit Stunden
seit Stunden
als du so
gekämpft hast
du so gegen die Spasmen gekämpft hast
gegen die Spasmen
gegen das Liegen
gegen das Ausgeliefertsein
gegen das Liegenmüssen
zu müssen
und ich habe deine Hand gestrichen
habe dir erzählt
welche Medikamente du bekommst
welche und warum
dass es eigentlich nur
nur noch ein Beruhigungsmittel ist
das du reduziert bekommst
heute
jetzt
reduziert
und Kalium
und was Kalium in den
Synapsen
deinen
und fürs Herz macht
was so ungefähr
habe ich dir erzählt
und du
du hast zugehört
und
hast so geschwitzt
hast Bäche geschwitzt
hast dich so angestrengt
so gekämpft
gegen die Spasmen und
ich habe deine Hand gestrichen und
über Engeldarstellungen
hab ich dir erzählt
Byzanz und die Romanik und sowas
und dass man Barockengel
so bewegte
die einen Unterleib haben
so wie wir
und die rauschen wie im Theater
wie die Nike von Samothrake
fast wie wir
dass man die jetzt
2008
irgendwie vergessen hat
wohl
habe ich dir erzählt
weil die ähm Engelstatuetten von 2008
die hier bei dir stehen
hängen
statuarisch sind
liegen und
die mehr werden
hier im Klinikzimmer
wie von selbst
als ob die einander befruchten
wenn keiner hinsieht
dass diese Statuetten
immer so einen romanischen Zustand
so einen statuarischen
reproduzieren
nicht den besten
nicht den besten aus Vézelay
aus dem zwölften Jahrhundert
wenn schon Romanik
oder den aus Autun
oder den aus Vienne an der Rhône
wo wir gewesen sind
wir, Lukasleben
als es so heiß war
weißt du noch?
wo wir gute
wirklich gute
romanische Engel gesehen haben
die was von Drama hatten
etwas von Theater
aber nicht so viel Heiligkeit...
bisschen so wie wir
Lukasleben
die wir auch nicht so viel
Heiligkeit
haben
nö
zum Glück nicht
das habe ich dir erzählt
und dass wir einen Unterleib haben
aber ziemlich wenig Heiligkeit
zumal heute am Sonntag
und auch gestern am Schabbes und
das habe ich dir erzählt
und dann
hast du dich mehr entspannt
hast deine Hand
und deine Schultern
weniger verkrampft
hast weniger
gegen die Spasmen gekämpft
die weniger wurden
weniger
hast dich
ausgeruht
ausgeruht
ruhst dich aus
dich
jetzt
jetzt um 14:29
jetzt
und ich habe
dich
ich habe dich so lieb
dich
dich
S-Bahn-Waggon, Mo.,
29.12.08 0:10
Über dein
über dein Abmühen
Lukasleben
über dein Kämpfen
Abmühen
Bergsteigeratmen
in der Nacht
mitten in der Nacht
schreib ich
ein Gedicht
jetzt im S-Bahnwaggon...
dass du
dass du dich so
gemüht hast
vorhin
geschwitzt
abgemüht
mitten in der Nacht und
als ich den Nachtdoktor
getriezt habe
damit er
damit er dich absaugt
dir die Bronchien absaugt
weil du
weil du dich so
beim Atmen gemüht hast
wollte der Nachtdoktor
erstmal mit dem Stethoskop
aber da war keins
woraufhin er dich
abgesaugt hat
aber die Infirmières machen
das besser
viel besser
der Nachtdoktor aber nicht
der ohne Stethoskop
das man dafür doch nicht braucht
denn man hörts
man hörts doch -
und da
da hast du
da hast du deine Augen
deine Augen weit aufgerissen
und mich entsetzt
entsetzt angesehen
abgesaugt werdend
nicht gut abgesaugt werdend
und ich habe dich gehalten
dir gesagt
dir
dass du jetzt
jetzt
besser atmen kannst
dass du dich gleich
jetzt gleich
ausruhen kannst
schlafen kannst
schlafen sollst
und da hast du
grad eben
da hast du deine Augen
deine Augen zugemacht
so als wär das hier
ganz normal
so als gäbs nichts Anderes
so als wär dein Leben
DAS hier...
bist ruhiger geworden
hast dich sacken lassen
und dein Herzschlag
dein Herzschlag ist von hundertdreißig
von über hundertdreißig
auf hundertzehn gefallen
auf hundert
ist weiter gefallen
nach und nach
und du hast angefangen
dich auszuruhen
auszuruhen - -
und ich stehe
ich stehe hier
hier auf der S-Bahnstation Reeperbahn
und schreibe dieses Gedicht
dieses
und weiß
DAS ist nicht dein Leben
DAS nicht
Lukasleben
denn dein Leben
wartet auf dich
wartet
wartet
auf dich
dein Leben
deins
AK Altona, Mo.,
29.12.08 16:41
Ein Gedicht
ein Gedicht über
dich
und über
diese Gedichte
Lukasleben
über diese und
dass ich vielleicht
vielleicht keine mehr schreibe
denn deine Mutter
hat mir gesagt
vorhin
erbost
und so in deinem Sinne
sagte sie
dass sie sie stören
dass sie zu privat seien
diese Gedichte
zu intim seien
das sagte sie
dass es so sei
was ich hier schreibe
über dich
dich
und dass es dich
dich
stören würde
sehr stören -
aber fragen
fragen kann ich dich nicht
kann ich nicht
wobei der Einwand
ihr spät einfällt
erbost
spät
denn ich schreibe hier
seit vierzig Tagen Gedichte
seit vierzig Tagen
über dich, mich, Großvater
jeden Tag mindestens eins
oder vier
und das Erste, dass deine Mutter
über die Gedichte sagt
sehr erbost
ist
dass sie dich sehr stören würden
weil zu intim
und dass ihr auch Andere
gesagt haben
dass die Gedichte
grausam seien
viel zu intim
sagte sie
mit so Medizinischem drin
über dich
und warum ich sowas
veröffentliche?!...
- Sie kann mich nicht ausstehen
kann sie nicht
kann sie seit siebzehn Jahren nicht
kanns einfach nicht
und also
kann sie die Gedichte
auch nicht ausstehen
einfach, wie? und
vielleicht
schreibe ich jetzt keine mehr
weil es dich
dich stören könnte...
keine mehr?
wie soll ich das machen?
keine Gedichte
über dich zu schreiben
? -
und
draußen
draußen ist jetzt
draußen ist jetzt ein Caspar David Friedrich-Himmel
durchscheinend tief
raumlos
ganz hinten und ganz hier
außerhalb der Gedichte
kann ich mich nicht äußern
hab keine Worte
bin raumlos
bin ganz hinten und
hier nirgendwo -
du
Lukasleben
du würdest die Gedichte nicht
würdest sie nicht peinlich finden
nicht grausam
nicht zu intim
nicht eitel finden
nein?
es steht drin
was passiert
was ist
was sein wird
was sein muss
was sein soll
sein soll
soll
und während
ich deine Hand halte
deine Hand
schreibe ich
dieses Gedicht
[Anmerkung: Heute,
Montag, gab's ganz kurzfristig einen Platz in der Reha-Klinik. Einer
guten. Ja. Ab morgen früh. Nach vierzig Tagen in der hiesigen
Intensivstation - jetzt beginnt etwas Neues, das noch mehr Anlass zum
Hoffen bedeutet.]
AK Altona, Mo.,
29.12.08 17:28
Zum letzten Mal
hier im Besucherraum zu warten
wartend
zum letzten Mal in diesem
Besucherbunker
mit den gelbgemusterten
Vorhängen
gelbgemustert
Gelbmuster
das sich mir eingebrannt hat
seit dem ersten Tag
als ich hier zitterte
zitternd
wartend
nicht wissend ob
ob du
ob du überlebst
ob du überlebst
ob du DAS überlebst
du
und diese gelben Stühle
Vorhänge Gelbmuster
Wandfarbe gelblich
van Gogh-Druck mit Gelbblumen
Waschbecken
mit immer dem selben Rohr
Ausblick aus dem Fenster
auf keinen Ort
auf nirgendwas
ins Nirgends
hat sich mir eingebrannt
eingebrannt und
zum letzten
zum letzten Mal
im Besucherbunker
mit dem Gelb Gelbmuster Gelbstühlen
nirgendwo
jetzt
jetzt um 17:30
jetzt
ohne dich
ohne dich
aber ich spüre dich
dich
jetzt
jetzt
Küchentisch, Mi.,
31.12.08 03:26
Ein Gedicht weil
ich heute kein Gedicht geschrieben habe
und aus Angst
dass alles zusammenbricht
weil ich am Ende bin
jetzt Nachts um 03:27
nicht schlafen könnend
morgen in die Wüstenei von hinter Bergedorf
fahren müssend und für nur zwei Stunden
bei dir
das ist unmöglich
muss aber
denn so ist es da...
und weiter mit dem Gedicht
das mich vielleicht hält
um 03:28
vielleicht
damit ich nicht in die Nacht gleite
jetzt Nachts um halb vier
jetzt
jetzt
denn ich will dich auffangen
dich
Lukasleben
werde dich auffangen
dich
weiter auffangen
seit vierzig Tagen
so viel ich nur kann
immer
immer
darüber geht dieses Gedicht
Nachts
und dass mein lieber Vater
gestern nah am Tod war
gestern
nahe am Tod
und dass ich heute schnell bei ihm war
bei deinem lieben Großvater
der so anders aussieht als immer
der so furchtbar nah am Tod ist
der mit solcher Mühe atmet
atmet
mit solcher Ausdauer
der selber atmet
um zu entkommen
der nichts bewegen kann außer
außer etwas die Augenlider
manchmal und
sich für Momente
furchtbare Sorgen macht
ich habs gesehen
heute um halb drei
in seinem Gesicht
das so anders aussieht als immer
zwischen Nase und Augenbraue
hab ich gesehen
einen Moment lang
furchtbare Sorgen
heute um halb drei
und ich weiß nicht
wie es war
ihn so zu sehen
und welches Wort es dafür gibt
in dem Moment
als er sich furchtbare Sorgen gemacht hat
denn
denn er
er hat sich um mich
um MICH
furchtbare Sorgen gemacht
nicht um sich selber
um MICH
weil er spürte
dass ich bei ihm war
da hat es gezuckt
in seinem Gesicht
vor Sorgen
um MICH
und darüber
darüber geht dieses Gedicht
jetzt um 03:40
dass ich das nicht aushalte
dass ich das aber aushalten muss
dass ich jetzt dieses Gedicht schreibe
um nicht in die Nacht zu gleiten
und darüber
dass die letzten fünf Wochen
sich auflösen
verschwinden
entgleiten
zerstieben
denn du
Lukasleben
du bist seit heute
in dieser anderen Klinik
etwas völlig Anderes
als in den letzten fünf Wochen Katastrophe
eine Katastrophe
durch und durch vertraut
aber:
es ist eine andere Klinik-Katastrophe
in die ich gleite
eine andere Katastrophe
durch und durch unbekannt
bodenlos
und das sind zwei Katastrophen zuviel
beide nicht auszuhalten
aber ich muss
muss
nein
es sind drei Katastrophen zuviel
denn mein lieber Vater ist so nah am Tod -
und die vierte Katastrophe
die vierte
klein aber immer
ist deine Mutter
Lukasleben
was ich dir nicht erzählen werde
nicht dir!
weil deine Mutter mit ihrem Hass
mich zerkratzt
mich zerstört
denn sie hasst mich
jetzt besonders
bei jeder kleinen Gelegenheit
denn ich schaffe es nicht
sie ist nicht menschlich zu mir
sie gibt mir das Gefühl
bei jeder kleinen Gelegenheit
dass ich ein Dreck bin
zu hassen
und sie ist im Recht
immer und
ich existiere nicht für sie
nicht als Mensch
sie hat kleinen Hass in ihren Augen
im Gesicht
kleinen
bei jeder kleinen Gelegenheit
wenn sie mich ansieht
sodass ich
sodass ich selber großen kriege
großen
großen
obwohl ich nicht will
nicht will - -
und
sie macht dir keinen Mut
Lukasleben
dir
macht sie keinen Mut
keinen Mut
hockt in der schwarzen Wolke
schnieft an deinem Bett
erwähnt meinen Namen nicht
hasst mich bei jeder kleinen Gelegenheit
auch über dein Bett rüber -
und sie hat gesagt
am letzten Mittwoch
oder Donnerstag
oder irgendwann
irgendwas
hat sie gesagt
Zeug gesagt
das ich nicht aufschreibe
nein
und das sind
das sind die kleinen Katastrophen
gegen die großen habe ich Mittel
weil ich Mittel haben muss
MUSS
aber gegen diese
gegen diese kleinen Katastrophen
kleinen Muränenbisse
die sich entzünden
und wieder wird gebissen
dagegen
hab ich kein Mittel
nur eins
nur eins
bei dir zu sein
bei dir
Klinik Boberg, Mi.,
31.12.08 15:17
Ein Gedicht
wie es ist
bei dir zu sein
bei dir
Lukasleben
bei dir
da will ich sein
denn der beste Ort
der beste
der beste überhaupt
ist hier bei dir
bei dir...
und es ist
das vorletzte Gedicht
das vorletzte
denn ich muss
etwas muss ich anders machen
muss so viel anders machen
das muss
das werde ich
damit ich das hier
einigermaßen ertrage
DAS hier
um Kojchess zu haben
Kojchess
um immer bei dir zu sein
bei dir
bei dir
für dich
zumal man nur
zwei Stunden hier sein kann
in der Klinik Boberg
bei dir
ähm Besuchszeit
zwei Stunden am Tag
für deine Mutter zwei Stunden
für mich zwei Stunden
zwei Stunden
ähm Besuchszeit
wie geht das?
?!
vierzig Tage war ich
sechs oder sieben
oder neun Stunden
bei dir
Tags
Nachts
und das war
das war wenig
wenig
wobei ZWEI Stunden jetzt
ZWEI Stunden
jetzt
jetzt um 15:22
jetzt in der Klinik Boberg
so weit draußen
so irgendwo
bodenloses Gefühl
bodenlos
wobei diese zwei Stunden
so verdammt wenig sind
verdammt wenig und
fünfundzwanzig Minuten
sind schon um
fast ein Viertel
ist schon um
jetzt
jetzt um 15:23
ist schon um und
ich habe dir erst drei Sätze gesagt
drei Sätze
ganz leise
und deine Lippen abgewischt
und mit Salbe eingeschmiert
ganz vorsichtig
weil du dich ausruhst
ausruhst
ausruhst
seit zwei Tagen
seit Montag
seit unserem letzten Tag
im AK Altona
ruhst du dich aus
sammelst Leben
Kojchess
um wieder
um wieder hier anzukommen
seit Montag
sammelst du Kojchess
ja?
bist nicht mehr unruhig
kein Abmühen
kaum Spasmen
kein Kampf gegen Spasmen
und
und
ich hoffe so
wünsche so
so
dass das gut ist
dass dein Gehirn heilt
dass du dein
dein
dein Leben wiederbekommst
Lukasleben
dass alles gut wird
alles gut wird und
ich sage jede Broche
jede Broche die mir einfällt
ich heule zu Adonoj draußen
heule zu Ha'Schem
unterwegs
draußen
irgendwo
heule ich zu G"tt
für dich
für deinen Großvater
für dich
dass alles gut wird
alles gut wird
gut wird
gut
Klinik Boberg,
Do., 1.1.09 16:01
Ein
Gedicht
ein letztes
Gedicht
jetzt
dass du
dass du dich ausruhst
Lukasleben
jetzt -
dass dich
das Geknalle vorige Nacht
nicht gestört hat
so sagte ein Arzt
am Telefon
Nachts um eins
weil ich nicht bei dir
bei dir
sein konnte
wegen ähm Besuchszeiten und
bevor ich kam
jetzt
vorhin
vor einer Stunde
gerade eben
jetzt eben
hast du dich
angestrengt
ich habe es an deiner
linken Hand gesehen
die so krumm dalag
auf deinem blauen Kissen
so krumm dalag und
ich habe dir
den kleinen Schlaftierhund
von deine Freunden aus dem Theater
draufgelegt
auf deine linke Hand
ganz vorsichtig
weil du schläfst
schläfst und
dein Herzschlag
steht auf 75 und
du schläfst
schläfst
-
und jetzt
jetzt
jetzt um 17:49
sitze ich zittrig
im S-Bahn-Waggon
zittrig jetzt
weil du
Lukasleben
weil du vorhin
vorhin um 16:10
als du aufgewacht bist
aufgewacht
deutlich aufgewacht bist
weil du da
deinen linken Arm
deinen linken Arm bewegt hast
gezielt bewegt
gezielt bewegt hast
ganz gezielt bewegt hast -
und deshalb
bin ich zittrig jetzt
denn DAS warst du
das warst so deutlich du
vorhin um 16:10
als du so deutlich
so deutlich wach warst
in deinem rechten Auge
deinem rechten
deinem offenen Auge
und als ich mit meiner linken Hand
nicht an meine Teekanne kam
auf dem Fensterbrett
denn meine rechte Hand
war in deiner linken
damit du dir
du dir
mit deinen linken Fingern
nicht weh tatest
denn deine linken Finger
waren so verkrampft
dass ich meine rechten Finger
in deinen linken Fingern hielt
und also kam ich nicht
links nicht
an meine Teekanne
auf dem Fensterbrett
und habe dir gesagt
Lukasleben
versuch doch mal
deinen linken Arm
diesen hier
weiter zu mir zu schieben
über dich rüber
weiter zu mir
versuch mal
denn ich komme so gar nicht
an die Teekanne
siehst du?
und du
du hast
hast die Teekanne angesehen
auf dem Fensterbrett
hast meine linke Hand angesehen
in die Luft greifend
zwanzig Zentimeter vor der Teekanne
und dann hast du
hast du
deinen linken Arm
quer über deinen Bauch
weiter zu mir geschoben
weiter geschoben
immer weiter
hast dich sehr gemüht
hattest einen Glühkopf
wolltest deinen linken Arm schieben
hast deinen linken Arm geschoben
immer weiter
bis ich die Teekanne greifen
die Teekanne greifen konnte
und DAS warst du
du
Lukasleben
und ich habe mich furchtbar gefreut
furchtbar gefreut
freue mich furchtbar
bin noch zittrig
jetzt
jetzt um 17:59
im S-Bahn-Waggon
und du
Lukasleben
du hast ein bisschen
ein bisschen deinen Mund
deinen Mund verzogen
könnte sein
und du sahst aus
wie nach einem Tausendmeterlauf...
du hast Tausendmeterläufe gemacht
bis vor sechs Wochen
bis vor hundert Jahren
du hast als Baal auf der Bühne
gerast
hast Brecht geschrieen
bis vor sechs Wochen
bis vor hundert Jahren
das war Mühe
große
aber jetzt
jetzt deinen Arm
deinen Arm gezielt
so gezielt
zu mir zu schieben
weil du räumlich
erkannt hast
was wo ist und
wo was wohin zu schieben ist
DAS ist Arbeit
DAS ist Mühe und
DAS sind Kojchess
Lukasleben
Kojchess!
du hast Kojchess
du hast mehr Kojchess
als die Boberger und die Pojln und die Israelis zusammen
nur Großvater
hat so viel Kojchess
sonst keiner
außer euch Beiden
-
und darüber
darüber geht dieses Gedicht
dieses sechzigste Gedicht
sechs Wochen nach deinem Unfall
heute am ersten Tag 2009
dieses letzte Gedicht
darüber
[ Mo., 5.1.09 19:55
Disclaimer:
Diese Gedichte sind als Momentaufnahmen geschrieben, als Blitzlichter auf
die Not, die herrscht. Jedes ist innerhalb weniger Minuten entstanden.
Beim nächtlichen online-Bringen habe ich nichts daran verändert, denn
ich wollte nicht herumredigieren, sondern die Konsistenz erhalten und
fortführen. Es sind Aussagen in großer Not, ja im Affekt.
Aufnahmen wie diese Gedichte können nur den jeweiligen emotionalen Moment
abbilden. Diesen fassen sie in Worte, dafür sind sie geschrieben, und dafür
stehen sie hier.
Es geht darin einzig um die Wiedergabe emotionaler Momente - es geht
darin um nichts Anderes.
Also möge sich niemand durch irgend einen Satz in irgend einem der
Gedichte kritisiert oder gar angegriffen fühlen. Solches wäre nicht
meine Absicht. Denn die Funktion dieser Gedichte (wie überhaupt von
Lyrik) ist anders.
Ich bitte um Verständnis, dass ich nachträglich nichts daran ändern möchte.
Weder aus literarischen Gründen, aus inhaltlichen, juristischen,
geschmacklichen oder aus anderen. Denn in den Gedichten sind die Minuten
enthalten, in denen ich sie geschrieben habe.
Robert ]
Klinik Boberg, 12.1.
09 15:54
Du schläfst
Lukasleben
schläfst
wirst gesund
schläfst
ruhst dich aus
wirst gesund
und alles
alles wird gut
wird gut
wird
gut
...
Klinik L., im Gang vor
deinem Zimmer, Fr., 13.2.09 14:20
Warten
Warten vor deinem Zimmer
Warten auf dich
dass du mir
dass du mir etwas sagen
etwas sagen kannst
Warten auf dein
dein Leben
Warten
dass du
dass du sagst
dass du dein Leben
dein Leben
dass du dein Leben wieder
willst
dein Leben
willst
dass du
sagst dass du
Kojchess hast
Kojchess haben
willst
mir das sagst
das sagst!
Warten
darauf
Warten
vor deinem Zimmer
hoffen
hoffen
Hôpital de L.,
dimanche 15.2.09 11:31
L'horreur du froid (mon chemin quotidien vers
l'hôpital de Lukasleben, 24 km à bicyclette autour d'un lac et sur un
marais, aller et
retour...)
moi
dans le froid
devant les eaux glacées
couvertes de neige
de blancheur glacée
sans rien dedans
où je passe si vite
pour arriver chez toi
sous le ciel blanc où
je sens ta souffrance
moi toujours pressé pour
ne pas succomber
à la froideur
à la souffrance
ne pas être envahi
par la neige
ne pas me perdre
au milieu de l'au-delà
et je mouve mes pieds
toujours pressé pour
arriver chez toi
ne pas m'y perdre
m'y dissoudre
sur cette blancheur glacée
sans fin
sous ce ciel sans rien
sans rien dedans
moi
moi rempli de moi
de souffrance
dans le froid
sur la glace
sans toi
Klinik L., Do., 19.2.09 13:59
Ein Gedicht
über deinen Großvater
Lukasleben
der gestern fast tot war...
gestern
in dem Klinik-Abstellraum 003
mit den Milchglasfenstern
und dem Sickerlicht
in den man ihn
geschoben hatte
auf seiner Liege
fast tot
da in Lübeck
wo er so dalag
so dalag -
ach dass er präfinal sei
sagten sie
ach dass er jetzt geht
sagten sie
und gingen aus dem Raum 003
mit den Milchglasfenstern...
nur ich
hab's nicht geglaubt
ich nicht!
obwohl er so dalag
kaum Puls
so dünn
so weit weg
so gar nicht mehr da
und in dem Raum 003
mit den Milchglasfenstern
war nur ein Blubbern
aus dem O2-Befeuchter
sonst nichts
Stunden
während die Großmutter
und ich
da saßen
im Sickerlicht
beim Großvater
bis es dunkel war
und vom Großvater
kam so viel Wärme
Wärme
die spürte ich so
Wärme
und ich dachte
das hier kann doch nicht
kann doch nicht sein
das hier
DAS HIER
und ich dachte
er braucht doch mehr Infusion?
braucht er doch!
denn da war so viel Wärme
die spürte ich
Wärme
und er bekam mehr Infusion
Infusion
als ich draußen
auf dem Korridor
böse wurde
warum er so wenig Infusion bekomme
so wenig
und keine Augentropfen
die er dann bekam
dann
Augentropfen
und Infusion
dann
während er
so dalag
so dalag
so dünn
so weit weg
und alle glaubten
sagten
dass er stirbt
dass er
fast tot sei - -
bald tot sei
dass er
jetzt geht
und ich habe
zur Großmutter gesagt
glaub ich nicht
weißt du was ich glaube?
der wird aufwachen
so bald das Morphium weg ist
wird er aufwachen
wird er die Augen aufmachen
wird er husten
hoffentlich nicht sehr
wird er was sagen
und sich bewegen
das glaub ich
habe ich gesagt
zur Großmutter
spät am Abend
verzweifelt
auf dem Korridor
vor der Tür
zu diesem Raum 003
mit den Milchglasfenstern
die jetzt dunkel waren
und bin gefahren...
gefahren
obwohl ich da schlafen wollte
da schlafen
beim Großvater
aber ich muss doch
früh aufstehen
um zu dir zu fahren
Lukasleben
hierher zu dir
in deine Klinik
um bei dir zu sein
und doppelt dasein
kann ich nicht
kann ich nicht -
und es war eine schlimme
eine schlimme Nacht
aber dann
dann!
dann!
heute früh
heute früh um halb acht
habe ich den Großvater
den Großvater gehört
am Telefon
der was sagte
der Großvater
der gehustet hat
etwas gehustet
nicht sehr gehustet
und er hat was gesagt
und hat kaum Lungenentzündung
kaum
und sagt wieder was
sagt die Großmutter - -
ich hatte also Recht
und der Großvater hatte Recht
aber sowas von volle Kanne!
und alle Anderen hatten Unrecht
aber sowas von völlig!
die haben sich alle sowas von geirrt
aber sowas von total
geirrt
haben die sich...
und es sind diese Irrtümer
gerade diese
die man lieben muss
diese
gerade diese.
Hôpital de L.,
Chabbat le 21.2.09 15 h 16
Être ici
ici chez toi
Lukasleben
et écrire un poème
sur toi
sur cet endroit
chez toi
adossé à ton lit
le meilleur endroit
de tous les endroits
être ici...
et tu dors
tu dors
et je te regards
je vois ton visage
paisible
je vois tes paupières
fermées
j'entends comme tu respires
j'entends ce va-et-vient
de toi
chez toi
auprès de toi
assis adossé à ton lit
espérant que tu guéris
l'espérant avec tous mes voeux
avec tous mes kojchess
que tu guériras
que tu auras ta vie...
maintenant
maintenant à 15 h 19
maintenant à l'après-midi
de ce Chabbat d'hiver
quand tout est possible
quand cent portes plus une
sont ouvertes et
quand tout
tout est possible -
ta grand-mère
maintenant
maintenant à 15 h 21
est assise
à côté du grand-père
qui va très mal
ton grand-père
qui ne peut pas téléphoner
aujour d'hui
il ne le peut pas et
il ne peut pas se réveiller
aujour d'hui
mais il l'a pu
hier il a voulu te dire bonjour
au téléphone
il a parlé
à voix aussi basse
à voix tellement basse
mais aujour d'hui
aujour d'hui il ne le peut pas
il m'a dit deux mots
il dort
et ta grand-mère ressent la peur
ah la peur
que
ça ne va pas bien
et qu'il la quittera -
et moi j'ai la peur
que le grand-père ne
ne vivera plus! -
et j'ai la peur
que tout
ça
tout ça
étouffe la grand-mère
qui j'encourage
qui j'encourage chaque jour...
et cette peur
ne me quitte pas
la peur aussi
que toi
ah toi, Lukasleben
que tu perderais ton courage
pour guérir
pour guérir à la fin et
que tu oublierais
tes kojchess
dont tu as besoin tellement
ah tellement
tes kojchess!
bien que je t'encourage
je t'encourage tellement
Lukasleben!
je t'encourage chaque jour et
malgré
ça
ah comme je ressens cette peur
cette peur accelérée
comme je la ressens
en écrivant ce poème
en te regardant
pendant que tu dors
Lukasleben
tu dors
maintenant à 15 h 32
maintenant à l'après-midi
du Chabbat
et moi ah comme je ressens cette
cette peur
cette peur accelérée
derrière mon cou
et je retournerai
ce soir
dans la nuit
dans l'hiver
accompagné par la peur
que ne me quitte pas
à perte de vue
que ne me quitte jamais
à jamais
Schreibtisch, So.,
22.2.09 22:13
[Mein Vater ist am 22.2.2009 um 1 Uhr Nachts gestorben, zwei Minuten
nachdem meine Mutter und eine Minute, nachdem ich zu ihm gekommen war.]
Hôpital de L., lundi
le 23.2.09 15 h 37
[le vide...] sans lui
Un poème
écrire un poème
un poème de plus
et un autre poème
et encore...
comment
ça?
comment puis-je...
je ne l'écris pas
pas pour moi-même
et ne l'écris pas
pour mon cher père
mon cher père qui est mort
qui est mort la nuit
la nuit de hier
la nuit du 22 février
la nuit de hier
à une heure du matin -
mon cher père est mort
il n'a plus respiré
il est mort
je n'ai plus de père
il a été toujours là
auparavant
toujours
il a tout compris
il a compris mes fautes
il m'a enseigné d'aimer
de ne pas arrêter
de continuer
de ne pas oublier
de changer la vie
il me l'a enseigné
me l'a montré
il était plein d'amour
plein de kojchess
plein de châleur
plein d'ironie cordiale
il avait
tant de châleur
toujours
même enragé
même fatigué
même impatient
il ne s'éloignait pas
il avait tant
tant de châleur...
et tout ce que j'ai du bien
moi
toutes mes vertus
mes propres vertus
toute ma propre châleur
il me les a données
lui
mon cher père
parce qu'il était
comme il a été...
le meilleur de moi-même
provient de lui
je l'ai parce que
lui
mon cher père
a été comme il était
le meilleur père
aussi châleureux
aussi bon
aussi proche
aussi plein de kojchess
il m'a enseigné moi-même
moi-même
tout de moi-même
et je n'ai pas bien appris
je n'ai pas tout compris
et je ne peux plus le demander
je ne peux plus connaître son avis
je ne peux plus le voir
ni être chez lui
ni lui raconter de Lukasleben
je ne peux plus le téléphoner
pour le faire entendre sa voix
à lui
à Lukasleben...
à qui je ne peux pas dire
que son grand-père est mort
qu'il est mort la nuit du 22
je ne peux pas lui dire ça
aujour d'hui le 23
je ne peux pas
je ne peux pas partager cette mort
avec lui
parce qu'il ne pourrait
il ne pourrait rien répondre!
rien faire!
rien dire!
pas crier "mais comment ça?!"
pas pleurer
pas consoler la grand-mère
il ne le pourrait pas
il devraît rester seul
laissé tout seul avec ça
la-dedans dans lui
ah non!
ah non! je ne veux pas ça
pas ça...
et j'écris ce poème
ah non pas pour lui
ah non!
pas cette fois-ci...
ni pour mon cher père
qui est mort
ni pour moi...
ce poème
n'a pas d'adresse
je l'écris pour soi-même
ou parce que j'ai du papier
ici à côte de son lit
ou parce que lui
Lukasleben
est endormi
maintenant
maintenant à l'après-midi
l'après-midi de ce lundi
après la nuit du dimanche
du dimanche quand
quand mon cher père
est mort
quand il
a arrêté de respirer
à une heure du matin
la nuit de hier
cette nuit
que je ne peux pas
partager avec lui
avec Lukasleben
je ne peux pas
à cause de lui
parce qu'il ne peut
rien dire
rien crier
rien faire
Dans le train,
vendredi le 27.2.09 9h14
Demain
demain
et demain...
il faut le supporter
il faut le faire
il faut
même après-demain
même un jour après
une semaine après
mais d'abord
d'abord
il faut supporter ce jour
d'aujour d'hui
car demain
demain
sera
sera l'enterrement
de mon cher père
et je suis assis
maintenant
maintenant à 9h16
assis dans ce train
vers l'hôpital
de Lukasleben
auquel je ne pourrai rien dire
rien dire!
rien dire!
rien dire de ÇA!
et demain
demain
sera l'enterrement
de
de mon cher père
où il faut que
que je tienne un discours
un discours
qu'on appelle comment?
ce discours?
hein?
un discours de tristesse?
de détresse?
de consolation?
d'opinion?
de caresses?
de tendresse?
pour que ma mère
ma chère mère
soit consolée
il faut
que ce discours
qu'on appelle comment?
qu'il soit bien fait...
bien fait?
c'est quoi?
je n'ai pas de discours
moi
pas encore
moi
car hier soir
en arrivant de ma chère mère
j'avais sommeil
et j'ai dormi quatre heures
et maintenant
maintenant à 9h25
dans ce train
j'ai fini à coudre
à coudre
un soutien-main
pour Lukasleben
pour son main gauche
pour le soutenir
pour que les contractions
les contractions de ses doigts
s'arrêtent
afin qu'il puisse bouger
bouger ses doigts
un jour...
je viens de coudre ça
et maintenant
j'écris ce poème
maintenant
ce poème sur l'enterrement
l'enterrement de mon
de mon cher père
qu'aura lieu demain
demain
demain ça aura lieu
ÇA
aura lieu
est-ce le mot pour ça?
avoir lieu?
et je n'ai pas de discours
je n'ai que des images
des images dans ma tête
des images de mon cher père
vivant et mort
mort
des images d'un discours
toujours changeantes
toujours tournantes
un va-et-vient
des voies qui se perdent
une marée noire
dans le brouillard
un ciel blanc
blanc cassé -
son visage
son cher visage
avant sa mort
pendant sa mort
après sa mort
une minute après
une heure après
deux heures après -
mais
mais ce discours
que je dois tenir
demain
près de son cercueil
ce discours
sera pour consoler
sera pour apaiser
il le faut!
il me faut des images
de sa vie!
mon père vivant
mon père assis
assis sur le sofa
à Buenos Aires
assis sur la chaise
au déjeuner
à Paris
mon père avec moi
sur l'herbe
en Patagonie
mon père avec ma mère
et avec moi
sur cette cimétière vide
en Pologne
cherchant le sépulcre
de son père Arthur
disparu
mon père dans le train
de Paris à Lyon
en 1981
inaugurant le TGV tout neuf
il y a vingt-huit ans
mon cher père dans
ce train-là
il y a vingt-huit ans
pas aujour d'hui
pas dans ce train-ci
maintenant
maintenant à 9h49
il n'est pas là
il n'est pas ici
il n'est pas ailleurs
il n'est plus
plus jamais
plus jamais
plus jamais
Dans le train, Chabbat
le 27.2.09 20h47
Le coucher du soleil
que nous avons vu
nous
Lukasleben et moi
à travers son fenêtre
cet horizont
coloré et vaste
jaunâtre et violet
cette lueur à l'horizont
là-bas à l'horizont et chez nous
nous l'avons vu
Lukasleben et moi
et j'avais
dans mes yeux
cet autre coucher du soleil
de la fin du Chabbat dernier
quand mon père vivait
vivait encore
vivait encore
quelques heures
et ces deux couchers du soleil
sont les derniers
que j'ai vu
il y a le jour
quand on a transféré mon cher père
à l'hôpital
et il y a le jour suivant
quand Lukasleben
a eu son accident
presque mortel -
et maintenant
maintenant à 20h56
c'est la nuit du Chabbat
quand le temps est suspendu
quand tous les couchers du soleil
se rejoignent
quand rien de mauvais
ne peut arriver
il ne PEUT pas et
quand on doit chercher
toute plénitude
contre toute privation...
pour que le soleil se lève
sur les ailes de l'aube
pour qu'on ne périsse pas
pour qu'on ne perde pas
son fil rouge ...
tous les deux
Lukasleben
et son grand-père
sont nés le premier jour
du mois de mai
et tous les deux
sont entrés
en danger de mort
pendant deux jours suivants
l'un le 20 novembre
l'autre le 21 novembre -
et moi
moi - je m'avais contraint
contraint de croire
que ça ne signifiait que
le fait
que tous les deux
tous les deux
vont se promener
au bord de la mer baltique
comme autrefois
ensemble
un jour
et que la coincidence signifiait
rien! sauf cela...
je me suis trompé
ils ne se promèneront pas
pas ensemble
mon père et mon fils
plus jamais
mais ce sera moi
moi
qui se promènera
avec Lukasleben
au bord de la mer baltique
avec la grand-mère
un jour
un jour
et nous penserons
à son cher grand-père
à mon cher père
en souhaitant
qu'il soit là
qu'il soit là
Gare centrale
d'Hambourg en attendant le train, dimanche le 1 mars 09 9h02
En attendant
de te voir
Lukasleben
de m'en aller
d'arriver chez toi
chez toi
j'écris ce poème
au milieu de la foule
polonaise
danoise
africaine
et des putains en vacances
de la gare
tout seul
avec mon café chaud
dans sa tasse de papier
et ce matin
ce matin avant l'aube
toute grise
j'ai entendu un oiseau
quelque part dans les arbres
qui me voulait rappeller
peut-être
du printemps
du printemps? -
mais hier
hier
à l'enterrement
l'enterrement de
de ton cher grand-père
il n'y avait pas d'oiseau
il n'y avait que
des hêtres sans feuilles
des buis obscurs
ce trou
son cercueil dans ce trou
ce trou profond
aussi profond
un abysse
et des fleurs en bas
sur son cercueil
sur son cercueil
son cercueil noir noir
des fleurs d'ailleurs
des fleurs paintes?
que les gens avaient laissé tomber
par là
en bas
dans ce trou
dans la terre
que je ne voulais pas laisser
pas laisser comme
ça
pas comme
ça
pas aussi profond
pas aussi ouvert
pas aussi sans abri
sans abri
dans la froideur de la terre
...
Dans le train, mardi
le 3 mars 09 9h46
... le train est
en retard
ce train
en retard
ah tellement
et moi encore plus
en retard -
pas là
pas ailleurs
pas présent
mais le printemps
au dehors
s'annonce
à travers le bleu
à travers la lumière
à travers une couche verdâtre
autour des arbres
passent aussi vite
au delà de la voie
disparaissent
au dehors
que mon père
ne verra plus
plus jamais
Hôpital de L., même
jour 11h54
Je me souviens
des oies sur la glace
je me souviens
du lundi dernier
tout près
tout éloigné
des ombres d'oies
sur le grand gris
de la glace
sous ce blanc cassé
immobile
autour de mon chemin
un jour après
la nuit du dimanche -
et je me souviens
d'être tombé
sur la glace
du chemin
en m'y promenant
avec mon cher père
en 1968
et il m'a regardé
d'en haut
en me disant
ah lève-toi
ne reste pas allongé
sur la glace
lève toi
car il y fait froid
et on ne doit pas
rester tombé
sur le chemin
mon choux ...
en me disant
ça
debout
grand
mince
son châpeau sur sa tête
en me regardant
et je l'entends
je l'entends encore
je me souviens
comme il a été -
et je me souviens
de la glace
le soir
sur le grand lac de Hambourg
tout glacé
dans le brouillard
Lukasleben et moi
lui l'enfant
à mon main
dans ce brouillard
lumineux
le soir
au milieu de la glace
au milieu du rien
en traversant
le rien
ensemble
longtemps
et par là
tout d'un coup
il y avait
une navire
gigantesque
une navire de lumières
dans le brouillard
le grand-hôtel du lac
pas de navire
où ensuite
nous avons bu
Lukasleben et moi
un chocolat chaud
en parlant des navires
et de la vie
et des grands-parents
je me souviens -
et en 1973
du grand bleu
de la glace
ce glacier
ce mur céleste
de ce glacier
que mon père
m'a montré
en Tierra del Fuego
ce mur de glace
énorme
un rêve céleste
au delà des eaux
glacées
où la semaine dernière
trois scientifiques
on été tués
par la glace
mon père m'a raconté
et il nous faut mieux
rester sur notre côté
il m'a dit
en tirant
son châpeau noir
sur son front
ah je me souviens -
pendant que tu dors
Lukasleben
je m'en souviens
tu dors
et j'écris ce poème
sur des glaces
sur des chemins
sur des années
sur nous tous
adossé à ton lit
et je me souviens -
Hôpital de L., jeudi
le 5 mars 09 18h16
Tu dors
dans ton siège
Lukasleben
tu dors
épuisé
tu dors
et tu vas regagner toute
ta vie
tes kojchess
tu vas les regagner
avec les médecins
avec moi
en t'épuisant
en dormant après
en te rendre compte
du texte de ce livre
sur Cézanne
que je te lis et
tu regardes le texte
et les peintures
les peintures
les peintures
mais tu n'aimes pas autant
les natures mortes
car tu aimes plus
des scènes dramatiques
comme les Formations de rochers
ou la Montagne Sainte-Victoire...
mais moi
moi
je n'en vois presque rien
rien sauf le grand-père
à travers de tout
ça
le grand-père
au lieu des peintures et
j'entends sa voix
au lieu des textes
sur Cézanne
mais
je te lis cela et
je te l'explique et
je ne peux plus et
je ne peux pas
t'en parler
de ce qui est arrivé
au grand-père
à mon cher père
qui est mort
qui est mort il y a onze jours
onze jours
qui a été enterré il y a cinq jours
cinq jours
et je ne peux guère supporter
ça et
et je ne peux pas
pas t'en parler
pas t'en parler!
parce que tu ne pourrais
tu ne pourrais rien répondre
rien demander
rien crier
il te serait impossible et
moi
moi je ne te le dis pas
rien te dire
sauf des choses sur ce Cézanne
et sur toi-même et
sauf cela
rien te dire et -
s'est un mensonge de ma part
un mensonge!
que j'agrandis chaque jour
chaque jour
chaque jour
comment faire
ça?!
sans savoir
sans savoir comment continuer à
agrandir
ça
ça
comment
comment
Hôpital de L., Chabbat le 7 mars 09 12h32
Tu dors
Lukasleben
et en dormant
tu guériras
tu vas guérir
tu guéris
j'en suis sûr
j'en veux être sûr
je suis sûr de
vouloir être sûr et
tu prendras ton temps
Lukasleben
tu prendras tout ton temps
que tu faudras
que ton organisme faudra
pour guérir
pour rapprendre à avaler
à avaler
et à pouvoir dire
des mots
un jour
et à bouger
et à te lever
un jour -
et moi
moi
j'attends
je te donne toute
ma châleur
j'ai
cette châleur
parce que je suis
auprès de toi
chez toi
avec toi
et je veux
je veux
je veux!
supporter
apprendre à
supporter
de ne pas pouvoir
te dire
la vérité
sur ce qui est passé
sur cette
cette
cette perte
cette perte
cette chute
à ton insu
que nous devons subir
subir
subir
...même jour, 16h02
et maintenant
maintenant à 16h03
pendant que tu dors
ce monde de plomb
poussière de plomb
ce monde semble
moins gris
moins impénétrable
moins une marée noire
comme auparavant
pendant ces heures
toutes ces heures
heures de plomb
à ce jour gris
ce jour de Chabbat
sans réconfort
quand le temps s'arrête
quand tout en moi s'arrête
quand je me dissolue
dans les heures
sous le ciel gris
gris cassé
sans rien dedans - -
mais!
maintenant
maintenant à 16h09
tout est plus léger
plus lumineux
un peu -
parce que tout à l'heure
tout à l'heure!
toi
toi!
tu as bougé tes jambes
au moment de te réveiller
à ce moment-là!
et ton main droit
même ton bras
ton bras droit
tu les as bougé
en te réveillant!
à ce moment-là!
et tu m'as regardé
regardé
presque comme autrefois
autrefois
dans la cuisine
ou dans le sofa
ou dans un café
à Hambourg
ou à Avignon
autrefois -
et ce temps
ce temps d'autrefois
ne reviendra jamais
parce que mon cher père
mon cher père est
ton cher grand-père
est
il est mort et
ce temps-là ne refleurira
ne refleurira jamais...
mais!
mais nous
nous bâtirons
nous bâtirons un nouveau temps
pour nous
à partir de maintenant
maintenant à 16h16
nous faisons
ça
ah
ça
Dans le train,
mercredi le 11 mars 09 8h52
... rien à dire
dans ce poème
je n'ai rien à dire
rien à écrire
et je ne peux plus
je ne peux rien
rien dire à toi
Lukasleben
à toi qui m'attends
tu attends que je
que je te dise
que je te dise ce qu'il
ce qu'il y a
que je te dise cela
mais je n'ai rien à dire
rien à dire
rien à écrire
et je ne peux plus
ni rien te dire
ni te dire cela
...même jour même
endroit, 8h58
et je ne peux pas
je ne peux pas te dire
que nous n'avons plus
mon cher père
ton cher grand-père
qu'il n'est plus
qu'il ne vit plus
qu'il ne vit nulle part
qu'il n'y a pas d'endroit
nulle part
où on pourrait le voir
pas d'endroit -
vide cimétière
cimétière
il n'y a que
des hêtres sans feuilles
buis sombres
la boue sur les trottoirs
un peu de ciel gris
au-delà des branches
et un sépulchre
un sépulchre
sans lui et
rien d'autre
...
... même jour même endroit, 9h06
mon cher père
ne vit nulle part
il n'a pas d'endroit
pour s'asseoir
pour rester
pour être
rien est à lui
rien
il n'a pas de maison
il n'a pas de lit
il n'a pas de brosse à dents
il n'a rien à regarder
rien
et
il ne regardera plus jamais
un visage
ou une image
il n'a plus de mots
rien
il n'a pas de langage
pas de lieu
il n'a pas de vêtements
pas une chemise!
il n'a rien
il n'est pas là
nulle part
et ses complets
vides
sont dans un armoire
vide
et je porte un de ses
ses pullovers noirs
il y a avant-hier
mais ce n'est pas
son pullover noir
il n'est pas le sien
il n'est pas le mien
il n'est à personne...
Dans le train,
vendredi le 13 mars 09 9h31
Un poème
sur ce qu'est mieux
d'être tellement
tellement triste
parce qu'être
tellement triste
sans fin sans cesse
ne mène à rien
ne mène qu'à des poèmes
tristes
et c'est pour
ça
que maintenant
je viens à coudre
un autre soutien-main
pour Lukasleben
pour son main gauche
afin qu'il puisse le bouger
rapprendre à le bouger
un jour
et
ça a duré une heure
dans les secouements
de ce train-ci
nocif pour mes doigts
bien pour les siens
et il vaut mieux
tellement mieux
faire ceci!
que d'écrire des tristes poèmes
je pense...
car mon père
mon cher père
qui est auprès de moi
un peu
maintenant
maintenant à 9h36
qui je ressens
auprès de moi
chez moi
dans moi
maintenant...
il aurait préféré
un tel soutien-main
cousu pour son petit-fils
à un poème triste
sur sa mort -
j'en suis sûr
ah oui
et je l'entends
comme il parle
comme il m'aurait parlé
en disant cela
comme il me dit cela
avec tant de châleur
sa châleur
je l'entends
je l'entends
... même jour même
endroit, Chabbat 20h14
Un poème
sur la fatigue
sur la défaite
sur le désespoir
sur l'épuisement
sur le vide dans le ventre
sur le tremblement du coeur
sur l'angoisse
sur le manque d'argent
sur la détresse
la détresse émotionale
et la détresse physique
matérielle
qui vient à grands pas
envers de moi
qui s'approche vite et
sur la crise
sans fin sans cesse
sur cette crise -
-
mais!
mais il ne faut
il ne faut point un poème
sur
ça
il ne faut pas ce soucier
pas se soucier trop
parce qu'il faut autrechose
autrechose...
il faut avoir des kojchess
comme mon cher père les a eu
mon cher père
qui a survécu la shoah
qui a vécu mille choses ensuite
qui a bien vécu
qui a été heureux
qui ne s'est jamais rendu
jamais!
qui a toujours aidé à ceux
qu'il aimait
qui n'y s'est jamais arrêté...
il faut avoir des kojchess
comme Lukasleben
qui guérira
chaque jour
qui ne se rend pas
chaque jour
qui n'avait pas d'envie de mourir
par accident
au jour de cet accident
qui a survécu
cet accident
que pour des autres
aurait été
deux fois mortel
pour des autres
mais pas pour lui!
pas pour lui
parce qu'il a des kojchess
lui
Lukasleben
il a des kojchess
il en a une grosse montagne -
et moi?
hein?
ah moi -
moi j'essaye
j'essaye d'avoir
quelques kojchess
quelques kojchess dans ma poche droite
j'essaye
d'avoir rempli ma poche droite
de la remplir de quelques kojchess
ah j'essaye
d'avoir une poche droite et
d'avoir des kojchess là-dedans
quelques uns
dans ma poche droite
pour les y avoir!
ah je l'essaye
ah
comme je l'essaye
Hôpital de L,
dimanche le 15 mars 09 18h00
Un poème
sur l'écroulement
de ma vie
bien que je me tiens debout
tout s'écroule
est en danger de s'écrouler
et
ça ne doit pas
ne doit pas arriver!
ça
parce que tu es ici
Lukasleben
tu es ici devant moi
tu dors
tu dors
et je dois me tenir debout
bien qu'assis
moi
je le dois
afin que je puisse
encourager ma chère mère
aider
à ma chère mère
qui à besoin de moi
de moi en état debout
et toi
toi, Lukasleben
tu as besoin de moi
aujour d'hui
et après-demain
et le mois prochain
toujours -
et alors
je ne dois point
m'écrouler
afin que je puisse faire
ce que l'on doit faire
-
je dois quitter Hambourg
oui
très bientôt
je dois y quitter tout
tout
tous mes amis
mes vieux amis
toutes mes amies
mes bonnes amies
tous
pour m'en aller
dans cette ville de province
près de ton hôpital
Lukasleben
cette ville où je ne connais personne
personne
en province
où personne ne me connaît
pour y vivre
avec ma chère mère
parce qu'autrechose
ne vas pas
n'est pas possible
parce qu'autrechose
n'existe pas
car nos moyens ne suffisent plus
et je n'ai pas de travail
moi
et c'est pour
ça
que je ne dois point
m'écrouler
mais non
pas du tout
pas aujour d'hui
pas demain
pas l'année prochaine
et c'est pour
ça
justement
que je ne m'écroule pas
pas moi-même
pas ma vie
pas mes poèmes
ah non
tout
ça
ne s'écroulera point!
et
je trouverai un travail
peut-être
dans cette ville
dans ses musées
dans son château
mais comment faire?
mais je le ferai
je le ferai
afin que je puisse
te tenir
Lukasleben
continuer
à te tenir
afin que je puisse
vivre auprès de ma chère mère
pour qu'elle ne soit pas seule -
et c'est pour
ça
c'est pour
ça
afin que je puisse
afin que je puisse
...
Dans le train, même
jour, 20h58
Sur ma grand-mère
j'écris
des mots
je vois
des images
des souvenirs
si fortes
si claires
qui ressonnent
dans moi -
ma grand-mère
me regarde
à travers d'une photo
sur ma table
que j'y ai posée
le jour mon père est mort
je la vois
cette photo
je la vois
ma grand-mère
maintenant
dans ce train-ci
maintenant à 21h01
au milieu de l'obscurité
au milieu du dehors
qui n'existe pas
je la vois
je ressens comme
comme elle m'aimait
et j'entends sa voix
bien qu'elle est morte
en soixante-neuf
il y a quarante ans
quand j'avais huit ans
...
mais je me souviens
je me souviens si clairement
comme elle était
comme elle a été
ma grand-mère
qui m'a aimé
qui j'ai vu dans sa vie
qui j'ai vu morte
en soixante-neuf
et mon cher père
son fils ainé
était horriblement triste
de l'avoir perdu
car ils s'aimaient
ils s'aimaient
et cet amour
flottait partout
partout
cet amour
il est toujours là
il est toujours ici
je l'entends
dans sa voix
que j'entends
dire mon nom
je le vois
à travers de cette photo
à travers des yeux
de ma grand-mère
sur cette photo
en noir et blanc
qu'est loin d'ici
loin de ce train-ci
au milieu de la nuit
où j'écris
ce poème
sur l'amour
sur ma grand-mère
sur le regard de ma grand-mère
que je vois
à travers du noir et blanc
à travers de la nuit
que je vois
que je vois me regarder
maintenant dans ce train-ci
au milieu de la nuit
à 21h07 sous le ciel invisible
je vois comme elle me regarde
je vois comme elle m'a regardé
jusq'à soixante-neuf
et elle n'a pas arrêté
n'a pas arrêté de nous aimer
elle nous a aimé
pendant le temps de la shoah
quand elle a sauvé le reste de la famille
elle nous a aimé auparavant
et après
elle nous a toujours aimé
elle nous aime toujours
je la vois
je la ressens
je l'entends
et elle me manque
elle me manque
elle me manque
Hôpital de L., mardi
le 17 mars 09 11h03
Le chant
des pneus
sur l'asphalte
le chant
en deux
aigu
des abeilles
mécaniques
en route
vers toi
le chant
des pneus
sur l'asphalte
qui augmente
qui s'enfonce
dans la vitesse
et l'ombre
la roue
volante
dure
vite
par là
le tourbillon
sous le vent
si vite
qui me pousse
vers toi
moi
si vite
sur le chant
mordant
méchanique
des abeilles
de fer noir
fil rouge
en colère
en route
le souffle
l'haleine
la route
vers toi
qui m'approche
je m'approche
sur le chant
des pneus
qui dévorent
l'asphalte
la route
sous le vent
le chant
en deux
Hôpital de L.,
Cafeteria, jeudi
le 19 mars 09 13h29
Ne pas perdre moi-même
écrivant ce poéme
maintenir mon haleine...
pour ne pas m'en périr
pour ne pas m'en finir
pour ne pas m'engloutir
- mais pour continuer
pas être noyé
pas êt' déchiré
ne pas m'enfoncer
dans le noir...
mais non
non!
car
il faut dire oui
oui à quelquechose
à la moindre chose
à n'importe quoi
ah à n'importe quoi alors!
à la rimaille
à quoi qu'il soit...
que ferai-je?
afin que ceci m'emporte
m'emporte vers un peu
un peu de futur
! et
pas la misère
pas la resignation
ah non
pas la détresse
quand tout espoir cesse
pas le désert
où l'enfer
erre...
Hôpital de L.,
Chabbat le 21 mars 09 11h58
Un poème
sur ton visage
Lukasleben
ton visage endormi
ton visage aussi calme
aussi profondément
submergé
dans
le sommeil
dans la guérison
dans la vie
la vie que tu
regagnes
la vie que se prépare
que refleurira
que te réjouira -
et je te regards
Lukasleben
je regards ton visage
d'ici
adossé à ton lit
cet endroit près de toi
le meuilleur endroit
le meilleur endroit de tous
de tous les endroits
à imaginer
quoi qu'ils soient
car il n'y a qu'un seul
un seul endroit
ceci
ceci
Hôpital de L.,
mercredi le 25 mars 09 16h34
...et encore un poème
sur ton visage
Lukasleben
mille fois regardé
ton visage
d'enfant
endormi
aussi calme
aussi pâle
imergé dans le sommeil
dans le souffle
et moi
je garde ton sommeil
pour qu'il soit bien
pour que tu guéris
pour que tu aies de bons rêves
et
pour un réveil aisé...
je garde tes rêves
ton sommeil
ton souffle
je les garde
je te garde
adossé à ton lit
ici
toujours ici
toujours avec toi
même jour, même
endroit 16h43
...et j'aimerais tellement
voir m'en aller
avec toi
Lukasleben
avec toi
pour revoir ces tableaux de Degas
avec toi
pour nous imerger
dans ces tableaux
bourrés de vie
fleurissants
à perdre haleine -
tu les aimerais
Lukasleben
ces tableaux de Degas
et tu aimerais U.
avec qui j'ai aimé Degas
hier
sans toi
pensant à toi
et à ton cher grand-père
qui aurait aimé ces tableaux
et U. aussi -
et toi
Lukasleben
tu les aimerais
et tu aimerais U.
qui aime ces tableaux
j'aimerais tout ceci
toi aux tableaux
et j'aime U. avec eux
et sans eux
lumineuse
gaie
fleurissante
ensoleillée
triste parfois
devant des tableaux
devant un verre de vin
dans un café
au dehors
sous les arbres
au soleil
et j'aimerais
vous avoir tous les deux
avec moi
dans une forêt
dans une expo
dans le vent
dans un café
soit à Samarkand
soit à Paris
soit à Altona
soit n'importe où
ah
j'aimerais tellement
tellement
pouvoir y partir avec toi
pouvoir faire
toutes ces choses
avec toi
voir t'en aller
avec moi
nous en aller
y aller
avec toi
Dans le train,
vendredi le 27 mars 09 8h41
Prendre des mesures
pour empêcher
que
ça me dévore
écrire un poème
ceci
essayer à dormir
la nuit
imaginer des mesures
pour empêcher
que
ça me déchire
remplir des papiers
ah des papiers
financiers
ne trop penser à la mort
qui se déroule
qui se répand
qui s'épanche
en mares
en nuées
sous des branches
du marais -
m'inventer des mesures...
la souffrance le chagrin
outre mesure
sans cesse sans fin
des mesures!
pour ne pas périr
finir
succomber
naufrager
Hôpital de L., même
jour, 14h42
...et prendre des choses
pour du bien
trouver des liens
au temps qui passe
et en passant
devient plus clair -
par exemple
manger une pomme
ah cette pomme
de toute-à-l'heure
s'est à dire
avaler du soleil
et écrire un poème
banal
mais contre le chagrin
et surtout
ne plus oublier
d'avoir des kojchess
comme je l'avais oublié
hier
ah non
pas l'oublier
et m'en jouir
m'en jouir de toi
Lukasleben
de te voir
toi
de voir tes yeux
de te voir endormi
maintenant
maintenant à 14h48
car tu continues
tu continues à faire
à faire des petits progrès
comme mon cher père m'avait dit
deux jours avant sa mort...
tu les fais
Lukasleben
et c'est tellement
tellement bien
tellement
de voir que tu les as
des kojchess
tu en as une montagne
plus large que les Alpes
je les vois
en te regardant
aussi quand tu dors
je les vois
Dans le train, même
jour, Chabbat 20h19
...et vivre dans le temps
qui s'arrête
dès que le Chabbat
ait commencé
mais parce que
le temps s'y arrête
le Chabbat ne commence pas
il est
pour ne pas finir
car son temps coule
en soi-même -
comme il l'a fait
il y a une demi-heure
quand je traversais
cette place dans la ville
cette place nocturne
aux colonnes sombres
où j'ai été
avec mon père et ma mère
la dernière fois
il y a dix ans
au moins -
et les deux temps
les temps se sont touchés
le temps est coulé
en soi-même
pour un moment
et j'ai senti
comme si mon cher père
était avec moi
pour ce moment
qui ne finit pas
devant ces colonnes
sous ce ciel de nuit
s'est lui
lui
pour ce moment
même endroit, même
jour 20h36
Dans cette ville
sur cette promenade
autour de ce lac enchanté
m'en passant vite
sur mes deux roues
je vois trois bourgeois.
Monsieur au moustache
madame en redingote
et leur chien gras.
Ils sont là
tous les trois
blancs et bourgeois
en leur promenade
de leur soirée.
Je m'en passe vite
et je vois monsieur
agenouillé et embrassant
son chien
son chien gras et gros et blanc
l'embrassant sur ses genoux
aussi désespérément
avec autant d'émotion.
Madame est à côté
elle se tient debout
elle rie embarrassée
modestement embarrassant.
Je vois cette scène de soirée
bien contre mon gré
m'en passant vite
sur mes deux roues
et songeant au suivant:
monsieur aime le chien
mais il ne l'estime pas
car il estime madame
qu'il n'aime pas.
Quant à madame
elle aime monsieur
mais ne l'estime pas
car elle le connait
et car elle aime le chien -
deux amours sans espoir.
Quant au chien, alors,
cet objet endimanché
lourd d'amour
et bourgeois:
il n'estime et n'aime
que soi-même
ni monsieur
ni madame
ni la soirée
ni ce lac enchanté.
Quant à moi
j'aime mes deux roues
pour m'en passer.
[non
ci badar, guarda e passa (Dante)]
Dans le train,
dimanche le 29 mars 09 9h59
Les champs
au dehors
derrière le verre
ou devant
ne sont que du fond
qui se répand
sous la pluie
qui s'enfuit
sans rien dedans -
j'y entre
dans la pluie
dans le fond
dans la brume
de gris mourant
pourtant
pas pour y errer
pas pour éffondrer
mais
pour tout traverser
pour derrière arriver
chez toi
chez toi
même jour, même
endroit 10h16, 12h10, HH22h27
Il m'a dit
il m'a dit autant
autant
mon cher père
qui est mort
il m'a dit autant
pendant quarante-sept ans
quarante-sept ans et
je ne dois rien oublier et
je me dois souvenir de
de tout
de tout ce qu'il m'a dit
de ce qu'il m'a dit
en quarante-sept ans
pendant toute ma vie
1973 à Buenos Aires
1975 à Paris
1976 au Priwall
1981 à Êtretat
1970 à Berlin
1978 à Naples
1991 à Hindenburg/OS
1980 dans la Rue des Rosiers
1991 à Breslau
1974 en Patagonie
1972 à São Paulo
1983 à Cuxhaven
1980 à Montmajour
1972 à Montevideo
1964 à Witterschlick
1975 au Père-Lachaise
1970 à Constance
1978 à Strasbourg
1972 à Rio Gallegos
1979 à Béziers
1991 à Katowice
1973 à Ushuaia
1969 à Minden
1996 au château d'Eltz
1971 à Amorbach
1971 sur la route vers Uffenheim
1972 au Perrito Moreno
1971 à Weikersheim
1980 à Fausses-Reposes
1970 à Birnau
1980 à Orange
1991 à Sosnowiec
1980 à Avignon
1979 à Sainte-Marie de la Mer
1983 à Ludwigsburg
1978 à Venise
1980 à Chenonceaux
1991 à Padova
1981 au Mont-Saint-Michel
1968 à Staufen
1980 à Carcasonne
1982 à Lüdingworth
1983 à Fribourg
1985 à Bâle
1980 à Poitiers
1988 à Altona
1989 à Hambourg
1980 à Vaison-la-Romaine
1996 à Quakenbrück
1970 à Traunstein
1994 à Schwerin
1974 à Iguazù
1970 à Landskron
1971 à Francfort
1971 à Salzburg
1979 à Chamalières
1973 à Casablanca
1991 à Częstochowa
1991 à Jelenia Góra
1991 à Krummhübel
1990 à Putbus
1988 à Wismar
1984 à Colmar
1982 à Versailles
1981 à Chartres
1980 à Nîmes
1982 à Beauvais
1982 à Fontainebleau
1980 à Vaux-le-Vicomte
1980 à Senlis
1981 à Auteuil
1979 au Bois de Boulogne
1975 au Montmartre
1980 à Neuilly
1979 à Saint-Germain en Laye
1975 à Saint-Ouen
1971 à Amalienburg
1970 à Augustusburg
1992 à Heiligendamm
1979 à Issoire
1980 à Garches
1983 à Saint-Cloud
1991 à Bytom
1973 à Dakar
1974 à Bariloche
1972 à Rio de Janeiro
1996 à Duisdorf
1977 à Weimar
1973 à Hofgastein
1979 à Reichenhall
1978 à Périgueux
2008 à Heidelberg
2004 à Lübeck
1980 à Angoulême
1991 à Legnica
1967 à Gedser
1974 à Comodoro Rivadavia
1962 à Bonn
1993 à Soest
1990 à Heringsdorf
1973 à Punta del Este
1978 à Pomposa
1979 à Rome
1978 à Herculaneum
1977 à Jerichow
1978 à Ostia Antica
1979 à Moissac
1979 à Arles
1995 au Drachenfels
1991 à Florence
1979 à Vienne (Rhône)
1971 à Vienne (Danube)
1981 à Lyon
1970 à Genève
1980 à Caen
1970 à Hechingen
1967 à Cologne
1971 à Travemünde
1980 à Amboise
1967 à Heidelberg
1973 à Heidelberg
1976 à Spire
1978 à Val Camonica
1985 à Soultzbourg
1979 à Brescia
1977 à Drèsde
1978 à Milan
1980 à Vézelay
1979 au Puy
1999 à Hambourg
1975 à Rotterdam
1970 à Scheveningen
1979 à Souillac
1980 à Ansbach
1966 à Maastricht
1979 à Cahors
1997 à Scharbeutz
2007 à Scharbeutz
2008 à Scharbeutz
2009 à Neustadt
2009 à Eutin
2009 à Lübeck
1990 à Sanssouci
où il m'a dit son avis
où il m'a donné des conseils
où je l'ai demandé
où je lui ai dit mon avis
où il m'a raconté des histoires
des faits
des pensées
des idées
où il m'a ri
où il s'est moqué des gens
où nous nous sommes moqués
où je l'ai rendu visite
où il m'a rendu visite
où nous avons visité un lieu
un site
un cousin
une tante
un sépulchre
où nous sommes traversés
où nous sommes arrivés
où nous nous sommes installés
où avons pensé à autrechose
d'où nous sommes partis
...
...
Hôpital de L., même
jour, 14h37
... rien oublier
de ces endroits
de tous
tous vus tous quittés
pendant ces années
ces années
quand j'étais avec lui
et ma cher mère -
rien oublier
rien oublier...
l'image de
mon cher père
à Breslau
de nous ensemble dans les rues
de Breslau
à Breslau
d'où on l'avait chassé
en 1938 et
nous voilà
plus de cinquante ans
plus tard
autant d'années
mais pas de temps
le temps recoulant
des mares de temps
recoulantes
à Breslau
où il connaissait
chaque rue
de son nom ancien
où il m'a montré
l'Aula Leopoldina
bâtie par les Autrichiens
au dixhuitième siècle
où il avait étudi
la médecine
jusqu'à 1938
et
d'où il a dû s'enfuir
à Vienne
pour y faire des études
de médicine
où il a vécu
les Allemands
la même année
et
d'où il a dû s'enfuir
et puis
et puis
et puis
il n'a rien raconté
rien
jamais rien
et je n'oublie jamais
jamais
pourquoi il n'a
rien raconté
pourquoi
-
il avait des cicatrices
des cicatrices
il n'en racontait rien...
L., avec Lukasleben
endormi sur sa chaise roulante devant le 'château', 2ème jour de Pessach,
vendredi le 10 avril 09 13h47
... ce marais où je passe
aussi vite
pour arriver
chez toi
ne finissant pas
ce marais immense
comme une
cicatrice exposé
au blanc explosif
du soleil
sans merci
que je passe
sans cesse sans fin
sans y passer
sans toi
sans vie
sans merci
sans rien
au blanc sans grâce
qui attaque
qui pénètre
qui blanchit
qui désèche
qui brûle
sans cesse sans fin
sans y passer
les arbres en ruines
que je passe
noircies comme des pendus
la paille décolorée
la boue momifiée
feuilles mortes
jamais vivantes
toutes ces cicatrices
sans cesse sans fin
que je passe
aussi vite
sans y passer
ces dégâts
ces ruptures
ces déchirures
exposées sans merci
sans cesse sans fin
au blanc blanc
de ce soleil
que je ne peux pas passer
ce phare
blanchâtre
explosif
sans vie dedans
sans rien dedans
sans douceur
sans couleur
sans espoir
sans cesse
sans grâce
sans fin
la blancheur
immense
y passant aussi vite
sans y passer
ni lueur
ni lumière
même jour même
endroit 13h58
... et mon père
mon cher père
aurait
aurait haussé ses épaules
en me regardant
et il
il aurait regardé par là
par là
par là-bas
en me disant
"ah mais non
cher fiston
tu vois bien les buissons
là-bas
un peu verdâtres
déjà
mais regarde donc
ces buissons-là
qui refleuriront
bientôt
partout
aux branches
en jaune
en rosé
en blanc
bientôt
bientôt
..."
Dans le train,
dimanche le 12 avril 09 (3ème jour d'Omer) 9h32
Où il a été -
il était le seul
de le savoir
de n'en rien dire
de se souviendre
de ne pas vouloir
y penser
où il a été -
dans quels camps
en milleneufcent-quarantedeux
et ensuite
dans quels camps il a été
et de ce qu'on lui a fait
dans ces camps -
et comment il s'est sauvé
et comment il a survécu
-
il n'en disait rien
il n'en voulait
rien dire
il n'en voulait pas
se souviendre
Dans le train, mardi
le 14 avril 09 (5ème jour d'Omer) 8h36
...le rêve de cette nuit
de la voix du père
de mon cher père
au téléphone
parlant tout seul
tout bas
tout dans le noir
ce téléphone
laissé sur mon bureau
dans la nuit
où je passais
je ne sais pas pourquoi
dans le noir
pour être là
peut-être
pour entendre sa voix
toute basse
dans ce téléphone
dans la nuit
dans le noir
il parlait
et je savais
que sa voix
était enregistrée
sa voix
sur le mail-box
peut-être
mais j'ai parlé à lui
j'ai fait un effort
à lui parler
pour qu'il réponde -
il racontait
d'un vieux collègue à Rome
et d'autres choses
qu'on doit faire
et de ce qu'il fallait
mieux faire...
ainsi sa voix parlait
me parlait
dans ce téléphone
dans mon oreille
dans la nuit
dans le noir
sa voix claire
sa voix d'hôpital
sa voix tardive
mais saine et sauve
pendant que
je lui disais
quelchechose
parfois
pour qu'il réponde
pour que sa voix ne soit
qu'un enregistrement
et peut-être
peut-être
il m'a entendu
dans le rêve
dans le noir
peut-être...
Ottensen, en attendant, mardi 5 mai 09 16h35
1
... être assis
ici
si faible
si humilié
que fais-je
que fais-je ici
que dois-je faire
pour un abris
pour un sursis
pour ne pas être noyé
pour regagner
regagner un petit peu
un tout petit peu
de ce qu'il me faut
pour ne souffrir trop
pour ressentir le futur
pour repousser cette cyanure
ce blanc cassé
cette déchirure
cette misère
mais pour ne pas
pour ne pas y succomber
pour continuer
pour pouvoir l'aider
à Lukasleben
à lui
y être assis
loin de lui
être assis
assis ici...
2
... mais je crois qu'elle
qu'elle arrive
qu'elle arrive par là
par l'au-delà
derrière l'espace
de la rue
et je l'attends
je ressens sa lueur
sa châleur
son cœur
son regard arriver
au fond de l'espace
de la rue
elle
c'est elle
celle que j'aime
je l'aime -
elle arrive
au fond de la rue
devant l'au-delà
avant le temps
et je l'aime
avant qu'elle arrive
celle que j'aime
dans l'espace
au fond de la rue
Dans 'le train',
mercredi 6 mai 09 (28ème jour d'Omèr) 22h44
1
Les cris du métal
derrière
l'éclairage grise
devant
ne finissant plus
la nuit au dehors
la peur
sans poids
et dans mes poches
une pomme et
deux €uros vingt et
quelques biscuits et
plus rien
ce que doit suffire
pour trois jours
s'il y en aura -
et si ce train s'arrête?
s'il ne s'arrête jamais?
la peur
ne finissant plus
sans poids
la peur dans la nuit
ne s'éteint pas
dans ce train
inconnu
vide
sans corps
sans poids
aux cris du métal
derrière
à l'éclairage grise
devant
ne finissant plus
dans la nuit
dans la peur
sans poids
sans se bouger
2
Si je péris ici
si je me perde ici
personne ne viendra
personne
et je chante la Brooch'
la Brooch' pour l'Omèr
en hébreux
parce que ça me console
et
maintenant
maintenant
je dois me réveiller!
me réveiller de cette peur
pour chanter la Brooch'
en hébreux
réveiller de ce cauchemar
à l'éclairage grise
devant
au cris du métal
derrière
ne finissant plus
dans la nuit tremblante
qui ne bouge pas
pour chanter cette Brooch'
en hébreux
pour
me réveiller
me réveiller pour
chanter cette Brooch' et pour
vivre un peu
pour aider à Lukasleben
demain et toujours
et à ma chère mère
et pour revoir U.!
et pour que ça finisse
et pour écrire des poèmes
meilleurs que ceci
et alors
je dois me réveiller
pour que ça finisse
maintenant
maintenant
me réveiller
me réveiller
Dans le train,
dimanche 10 mai 09 (31ème jour d'Omèr) 8h44
Aujourd'hui
arrivant auprès de toi
te montrer ces photos
ces photos de ton enfance
que tu as perdu
perdu de ta mémoire
perdu
tu es
sans terre sous tes pieds
sans mémoire - -
te montrer ces photos
tout de suite
arrivant auprès de toi
aujourd'hui
ces photos de ton enfance
les tiennes
que nous ne perdrons point
te raconter ton enfance
la tienne
aujourd'hui
que nous ne perdrons point
pour que tu saches
qui tu es
d'où tu es venu
ce que nous perdrons point
Lukasleben
pour le savoir
pour l'avoir
pour le tenir
Hôpital de L., mardi
12 mai 09 (33ème jour d'Omer) 12h56
D"ieu merci tu l'as
tu l'as encore
ta mémoire
tous ces années de
ta vie
ton passé
tes images
tu les portes
dans toi
toujours
ce n'est pas perdu
existe encore
vit en toi
D"ieu merci
pour toi
pour nous
pour ta vie
pour l'avenir
Dans le train, jeudi
14 mai 09 (35ème jour d'Omèr) 8h47
... mais le présent
le tien
ton présent
ton moment
s'évanouit
et tu le perds
après peu de minutes
sans en savoir
sans savoir
ce qui se passe
sans savoir
ce qu'il y avait
l'autre jour
l'autre heure
et
l'autre minute
et j'ai peur
Dans le train, jeudi
14 mai 09 9h17
Au loin
dans moi
dehors
la nuit ouverte
trou sans rebord
mare noire
sans fond
et rien dedans
que je traverse
en route
toujours
vers toi
et du loin
et d'ici
et d'au-delà
à raison ou à tort
sans voir
Dans le train, lundi
18 mai 09 (39ème jour d'Omèr) 9h59
Maintenant
maintenant dans ce train
dans ce train-ci
pénétrant l'espace allemand
sans bouger
j'entends les gens radoter
en chleu
et je comprends enfin
tout d'un coup
maintenant
maintenant à 10h01
je comprends enfin ce qu'ils
veulent dire
dire avec ce petit mot
ce mot wieder
qu'ils disent souvent
en se regardant
en se chuchotant
en se plaisant
en radotant
wieder
ce petit mot de triomphe
d'espoir noir
wieder
aussi souvent
sans se rendre compte
peut-être
sans vouloir
sans conscience
wieder
qu'on a wieder réparé
ces routes à l'est
wieder unifié le pays
wieder reconstitué tout ça
après 1945...
mais wieder tous ces étrangers!
mais wieder toutes ces influences
chez nous! -
et j'ai compris ce wieder
ce petit mot sournois
que veut imaginer
l'avant-1945
l'age d'or de jadis
l'empire chleu
que veut imaginer
le retour à la normalité chleue
à l'ordre chleu
à la gloire chleue
d'avant
à l'honneur la pureté
grande bleue blonde chleue
d'avant -
avant...
et je l'entends
ce ton-là
cet espoir-là
je l'entends souvent
dans ces trains chleus
ce mot wieder
aussi automatique
aussi courant
aussi chleu
aussi normale
aussi sournois
et je me retourne
und will kotzen
kotzen
kotzen
Dans le train, lundi 1
juin 09 10h01
Toutes ces arbres
au dehors
derrière le verre
ou devant
passent
passent aussi vite
comme les minutes
passent et m'échappent
ces arbres
ces minutes
fuient échappent
comme U.
qui me fuit
qui se tait
qui est partie
qui est absente
dès semaines
dès ces arbres
dès ces amours
toutes échappées
au delà des mois
au delà des minutes
derrière le verre
ou devant
ou elles passent
aussi vite
au dehors
même jour même
endroit, 10h13
Assis à l'envers
sans toucher ces arbres
toutes ces arbres
aux gestes aveugles
vertes répandues
peintes par Watteau
ombreuses lumineuses
peintes de vert noir
autant d'ombre
car ce vert n'est qu'un souffle
sur tout ce noir
ce noir en dessous
passant aussi vite
tourbillons du
noir
que je ne vois guère
que je ne vois que passer
aussi vite
devant moi
derrière ce verre
ou devant
assis à l'envers
aveugle
derrière mon dos
ou devant
Dans le train, mardi 9
juin 09 9h48
Elle est partie
elle est absente
ce mardi
ces jours en pente
qui ne finit pas
cette descente
longue et lente
et j'ai honte
honte
que Lukasleben
lui
ne remplit pas ce trou
ce trou dans ma vie
ce trou approfondi
même jour même
endroit, 10h04
Elle me délaisse ainsi
ne revient pas
ne m'appelle pas
ne répond pas
elle est partie
me délaisse en debris
ainsi -
sans le savoir
je crois...
n'appellant pas
ne répondant pas
elle me délaisse
me délaisse ainsi
car elle a
elle a sa propre vie
sa vie à soi
à soi-même
auquel je ne
je ne prends pas parti
moi
aucune
aucune
délaissé ainsi
car elle est absente
car elle reste muette
et pas prête
pour m'en faire prendre parti
car elle est partie
et ne répond pas
et moi
les mains étendues
je touche le vide
le vide sous mes doigts
faisant ce poème foutu
...
Dans le train, jeudi
11 juin 09 10h16
Tous ces chemins coupés
coupés par voies de fer
disparaissent au delà
au point gris à l'horizont
au milieu de rien
sans cesse sans lien
et ces chemins
ces chemins coupés en deux
dans les champs
champs sans noms
autour des voies de fer
disparaissent à l'horizont
à ce point au fond
à l'horizont gris
sans abris
Dans le train,
Chabbès 13 juin 09 9h49
1
Elle reste absente
reste absente
elle qui avait
autant de châleur
autant
l'avait avant
avant ces
espaces vides
qui avalent tout
2
Et moi
je dois
me retourner
prendre le reste
de ma vie
et couper
et oublier
et lutter
pour le supporter
3
Il ne restent pas
de mots
à travers de ce trou
pas de mots
ni des ainsis
ni des autants
il ne reste que
cet espace blanc
au bout de la ligne
ce noir au coeur
sans mots
bout de la ligne
cet espace blanc
sans mots
sans lien
sans rien
en blanc cassé
au fond glacé
Hôpital de L., même jour, 13h54
4
mais!
mais outre la ligne
mais! devant l'espace
c'est toi
toi, Lukasleben
toi qui es
près de moi
toi qui guériras
toi qui guéris
toi qui recommences
à parler
à demander
à lire
à rire
à vivre
je suis chez toi
moi
pas ailleurs
ni dans le vide
ni sans fil rouge -
car nous sommes ici
aujourd'hui
ce Chabbès
et toujours
Hôpital de L., lundi
15 juin 09 14h45
Tu as mangé deux
crèpes
deux crèpes aux cérises
très bons
très laborieuses
très adipeuses
très cériseuses
et tu recommences
tu recommences!
à parler deux mots
à manger deux crèpes
à te rappeller
et à rire
à rire -
à propos
je voudrais croire
que nous sommes
nous sommes les seuls
les seules deux chmoques au monde
qui éclatent de rire
au mot "Autounfall"
accident de voiture
bien que c'est assez sérieux cela...
mais pas pour nous
ah non
parce que parfois
quand tu recommences à demander
tes trois questions
ceux qui tu répètes maintes fois
ceux qui tu répètes à me poser
parfois cinque fois
parfois dix fois
ne t'en rappellant pas
pas encore...
je te dis:
Alors, cher Lukasleben
tu as commencé avec le deux!
avec ta question numéro deux!
et te rappelles-tu
de ta question numéro un?
hein?
- et tout d'un coup
tu te rappelles
de cette question numéro un
et de la réponse numéro deux
et de la réponse numéro trois!
celle qui est "Autounfall"
accident de voiture
ah bon
evidemment
et tu éclates de rire
parce que tu te rappelles
de savoir la réponse
avant la question
Dans le train,
Chabbès 19 juin 09 23h26
Malgré tout
je suis plus aise
et moin soumis
plus aise que l'autre jour
ici dans ce train sournois
où j'étais et
où je serai
dans ce train
ce trou sans temps
sans endroits
sans cesse sans fin
dans ce train de nuit
qui ni bouge ni s'enfuit
qui me sécoue dans le noir
qui n'arrive nulle part
qui tremble dans le vide
sans cesse sans fin
sans jamais arriver
sans jamais être -
mais moi
je suis plus aise
moins soumis
plus à l'abris
ah oui
parce que tu guéris
tu es en train de guérir!
dans l'hôpital
au delà de ce moment
et à ça je pense
tout le temps
et ça vaut tout
tout
contre ce train de nuit
Dans le train, mardi
23 juin 09 10h07
et ce manque de repos
cet oublie du temps
dans l'ombre
c'est de ma faute
faute de mieux
pendant que j'y passe
sans m'en passer
malgré les fastes des arbres
brûlants fleurissants
malgré le reluire des feuilles
en vert profond
intouchable
épais sur ce noir
sur tout ce noir -
mais la plénitude
la vie à moi
la tendresse
où sont-elles?
il n'y a que le manque
le manque
l'épuisement
l'ombre
c'est de ma faute
faute de mieux
pendant que j'y passe
sans m'en passer
sans cesse
dans l'ombre
Hôpital de L., même
jour, 13h25
il est aussi dur
aussi muet
aussi sombre
aussi rompu
aussi épuisant
aussi à l'abandon
tout
tout ça...
sauf d'être ici!
ici chez toi
car ici
chez toi
c'est le seul endroit
où tout est bien
où tout est chaud
Dans le train, jeudi
25 juin 09 10h10
La paix de Marin Marais
ou d'Anacréon de Rameau
les pages douces de la Sévigné
sont là au dehors
flottant ailleurs
mais point ici
et je n'arrive guère
à me protéger -
à m'oublier
à subsister
à supporter
cet abandon
cet écroulement
cet épuisement
sans cesse sans temps -
sauf chez toi
car chez toi
c'est différent
c'est une autre vie
chaude et ronde
un autre monde...
mais le temps a cet ombre
dans la chair sont les os
le vert flotte sur le noir non clos
et j'ai ce trou sous ma peau
qui s'agrandit
qui s'approfondit
qui se noircit
Hôpital de L.,
Chabbès 27 juin 09 15h17
1
Il était rose
rose et sucré et mignon
ce bon cochon
que tu as désiré
et puis dévoré
en rigolant
un cochon de massepain
t'en réjouissant sans fin
rosé et si bien
crée pour qu'il entre
dans ton noir' ventre...
2
Je le vois
le même petit cochon
dans son enveloppe
dans cet abysse
de l'Intensivstation
il y a un demi-an
après ton accident
où je ne savais pas
si tu viveras -
je te vois
je vois l'Intensivstation
pleine de peine
je vois ces semaines
et ces mois
je te vois
je te vois tout cassé
ta souffrance insensée
mais tu l'as survécu!
ce que personne ne sut -
et le Grand neurologue ne crut
que tu dévorerais ce cochon
de massepain aussi bon
rose et petit
aujourd'hui
Dans le train,
mercredi 1 juillet 09 9h54
Elle me regarde
ma chère grand-mère
jusqu'ici
à travers de cette photo
en noir et blanc
sur ma table de cuisine -
elle me regarde
à travers le noir et blanc
à travers la mort
à travers les endroits
à travers l'espace
à travers la memoire
à travers le temps
jusqu'à moi...
elle me regarde
parfois inquiète
parfois calme
parfois sombre
parfois ironique
mais toujours
toujors
ses yeux sont
pleines d'amour
et elle est là
car elle est ici
ici dans son regard
à travers le noir et
blanc
à travers la mort
à travers les endroits
à travers l'espace
à travers la memoire
à travers le temps
jusqu'ici
jusqu'à moi -
même jour même
endroit 10h19
l'air lourde usée
se cache sous les nuages
le vert-noir des arbres
se dissout dans la brume
mouillée grise
comme cette lourdeur
coagule sous
les nuages-brumes
le gris au fond
sans mouvements
malgré toute vitesse
sans cesse
et moi?
c'est où?
même jour même
endroit 10h24
et je ne supporte plus
la voix de ce type
dans sa chemise blanche-blanche
dans sa coûteuse cravate de salarié
de conquéreur chleu de bureau
parlant d'un ton aussi important
mais moins coûteux
à cet autre type dans sa chemise
dans son autre cravate
à cet autre demi-étalon pareil
parlant à aussi haute voix
coûte que coûte
sans cesse parlant
ne parlant que de l'argent
voire de la merde
- ah pourquoi
pourquoi ces types-là?
pourquoi cette merde-là qu'il dit
cette merde de profession
de formation
et ces cravates
colorées mais surtout pas trop
modernes mais surtout pas trop
pourquoi faut-il ça?
et cette voix
rauque à cause de trop de bureau
de trop d'orgueil
de trop de lubricité
de trop de manque
parlante et parlante
et parlante
d'argent
des sommes
de merde
Dans le train de nuit,
même jour, 23h39
Tu te rappelles
tu te rappelles de tout
car à sept heures du soir
tu t'es rappellé
de ton anniversaire
il y a deux mois
le 1 mai
que tu avais oublié
complètement oublié
jusqu'à sept heures
aujourd'hui
quand tu t'es rappellé
comment il a été
d'avoir vingt ans
et puis
puis
tu t'es rappellé
de la voix d'Eli
Eli
c'est lui qui t'avait parlé
quand personne ne le pouvait
un mois après ton accident
c'est lui qui t'avait prié
de revenir ici
de lutter pour revenir
d'avoir le courage
pour revenir!
car Eli sait comment faire cela
Eli
il l'a fait sans téléphone
de loin
de Berlin ou de Tel Aviv
de n'importe où
pour t'aider
ce qu'il semble improbable
à beaucoup de gens
à toi aussi
comme à moi -
mais tu te rappelles de sa voix
et de ce qu'il t'a prié
et de ce que tu lui as dit
et tu te rappelles de son nom
bien que tu ne l'aies jamais vu auparavant
et puis
puis
puis tu t'es rappellé
de ton accident
tu t'es rappellé des détails
des moindres détails
de ce gibier sur la route
de cet coin devant le pont
du bruit
du douleur
du douleur
des deux hommes qui t'ont tiré
tiré de la voiture
dont l'un a dit
"der wird nich' mehr"
et tu t'es rappellé du Rettungswagen
du Rettungswagen rouge
et de ta douleur
et du Rettungswagen oblique
vu par la-dessous
par le sol
et que tu ne pouvais plus bouger
et de ta douleur
et d'un médecin
et des bruits dans le Rettungswagen
- mais tu ne te rappelles pas
que puis ton coeur s'est arrêté
et je ne te l'ai pas dit
ah non
parce que ces souvenirs suffisent
suffisent déjà
sont déjà trop
sont si violents
et je t'ai dit
qu'ensemble aves ces images
de ton accident
nous pensons à ce que
tu as survécu ça
et que tu vas mille fois mieux
ah aussi mieux
incomparablement mieux
infiniment mieux
et j'ai mis dans ta bouche
cette dernière bouchée de pain de seigle
de pain de seigle au Salami
avant cette tranche de tarte
d'une tarte au massepain et aux noix
faite par ta grand-mère
très bonne
Dans le train,
vendredi 3 juillet 09 9h39
Eli est mort
je voulais le téléphoner mais
il ne vient plus au téléphone
il n'écrira plus de livres
il ne racontera plus de ces idées
colorées
de ces intuitions
bons
de sa vie
qu'il s'est enfuit d'Hambourg en '39
qu'il a lutté pour Israël en '48
qu'il était Paléstinien par passeport anglais
comme zioniste allemand
et médecin d'enfants -
et il a bâti des hôpitaux
plus tard
pour les 'vrais' Paléstiniens
car ils n'en avaient point
car en '67 ils n'avaient que
trois baraques de bois sèche
et des enfants morts -
Eli y a tout changé
pour eux
toujours contre les règles
et
ses hôpitaux sont toujours là
à Gaza
mais lui il a été chassé
par une foule radicalisée
parce qu'il était juif
ah il connaissait ça
sans le prévoir
sans le pouvoir expliquer
maintenant Eli n'est plus
il ne vit plus
sichronot le'bracha
je ne le savais pas
je n'avais qu' une notion...
je l'ai bien aimé
Eli
il était proche
il avait de la sagesse
de l'esprit et
il pouvait faire des choses
que personne ne pouvait
il était jeune
malgré son age
il avait une voix sombre
que j'entends
en lisant ses livres
j'en ai un avec moi
ici dans ce train
entre les endroits
mais je ne le prends pas
je suis trop triste
car Eli n'est plus
car Eli est mort
il a écrit si fort
a fait tant de choses
a osé ce que personne n'ose
a agi contre les règles
a aidé aux faibles -
et il a parlé à mon fils
à Lukasleben
en danger de mort
quand personne ne le pouvait
Eli a su le faire
sans téléphone
il l'a encouragé
il l'a prié
de continuer
de ne pas se rendre
de revenir
de vouloir revenir
et tout de suite
je lui ai dit le même
jour et nuit
à Lukasleben
qui alors est revenu!
qui a alors décidé de vouloir revenir
de ne pas se rendre
de n'avoir pas peur
de rien craindre
Lukasleben
qui guérira maintenant -
Eli avait su le parler
il a fait ce qu'il pouvait
Eli a aimé d'améliorer la vie
il a aimé d'aider
il a aimé de penser
ce que les autres ni pensaient
ni faisaient
il a aimé l'esprit
il a aimé sa femme
et soi-même
et des enfants
auxquels il a aidé
des centaines il a sauvé
comme médecin
pendant plus de cinquante ans
et il a aidé aux grands
il avait un grand nez
une grande tête
l'esprit oblique
et réaliste
et libre
des pensées colorées
il les pensait en anglais
en allemand et en hébreux
il pensait en amour
en opposition
en intuition
en fantaisie
il a inventé des trucs
dévéloppé des idées
pendant quatrevingt ans
les réalisant
sur place
ou plus tard
ou n'importe quand
et où
Dans le train,
dimanche 5 juillet 09 9h44
Des gens des gens des gens
petits et gros et blonds
partout sont des gens
chauves ou cons ou grognons
inconnus à tout regard
des moches des éteints des pétards
qui m'énervent à première vue
car je préfère d'en avoir lu
au lieu de ces vues imprévues
des ces gros ventres en chemises
des regards qui méprisent
des bonhommes en beige et gris
des alcooliques et ses cris
des types lubriques et méchants
des filles grasses aux pas aussi lents
des messieurs grossiers au complet
des plages perdues et peuplées
des garces bourrées de névroses
des outrés qui achètent mille choses
des figures qui exigent des uniformes
des visages énormément dans les normes
des BDMsses en retard aux voix aigues
des intellectos aux doigts pointus
des bourgeois sans honte sans soucis
des jeunes qui puent comme pourris
des petits PDGs aux lunettes glacées
des turcs auxquels tout a mal tourné
des foulards qui effacent des femmes
des putes des mémés et des dames
qui je comprends quelquefois
pour deux secondes ou trois
quand je suis aise et léger
ah comment faire ça
[...]
Dans le train de nuit,
même jour, 22h59
1
Être chez toi
chez toi et pas ailleurs -
mais je dois rentrer
dans ce train de nuit
pour revenir
comme toujours
et je ne veux pas
aller ailleurs
où tu n'es pas
2
t'entendre me crier-dire
cet après-midi
de te souviendre
de croire de mourir
de ces douleurs mortelles
te souviendre si clairement
des moindres détails
de ce moment
de la ceinture déchirante
des douleurs pour périr
du pis de ta vie
de la mort
presque ta mort
3
et toujours quand
retourne ce moment
quand tu te souviens
je te dis te supplis
que tu l'as survécu!
que tu l'as surmonté!
et que tout est allé bien
malgré tout ÇA
et que personne d'autre
ne fut blessé
même pas ce gibier
que tu guéris
que tu guériras
car tout va bien
4
et puis je t'ai dit
que le pis de ma vie
fut de courir à l'Intensivstation
ce matin en novembre
après que l'on m'avait
téléphoné
ce matin-là de ton accident
car je ne savais pas
sur le chemin
si tu étais vivant
5
et je me vois si clairement
maintenant
sept mois plus tard
je me vois courir
à travers de ces rues
sauter sur cet escalier
de béton et enorme
ne finissant pas
sans savoir
si je te revois
vivant
ou pas
6
et pendant trois semaines
plus de vingt jours et nuits
à l'Intensivstation
je ne savais pas
si tu pourras survivre
survivre ÇA
7
et maintenant
maintenant dans ce train
ce train de nuit
qui n'arrive nulle part
qui s'arrête n'importe où
je souhaits
que tout cela
qui t'est arrivé
aurait dû arriver
à MOI
à MOI
au lieu de TOI
pas à TOI!
mais je n'avais pas
pas de moyen pour cela
et je ne l'ai pas
mais si j'en savais un
8
mais! cela est passé
pas effacé mais passé
il y a des mois...
et tu es là
où je reviendrai
comme toujours
et tu guéris -
après les souvenirs
nous avons ri
cet après-midi
et ce soir-ci
d'autrechose
Dans le train, mardi 7
juillet 09 9h43
1
malgré moi et toi et cette vie
le ciel est plus clair ce jour-ci
et ma tête est un peu à l'abris
soit pour ce moment soit pour une heure
malgré la rimaille ne mène pas au bonheur -
l'heure semble un calme sursis les heures
s'enfuissent et emportent le leur
2
Il passent des centaines
d'arbres des champs des buissons
de près voire très lointaines
avec la claire lumière à l'unisson
devant le verre ou derrière au delà
passent aussi vite se répandent jusqu'ici
les verts du dixhuitième tous sont à moi
les saules les chênes ensevelis
du blanc transparent sur l'horizont
sous des nuées du Lorrain à l'abris
des tilleuls solitaires derrière les champs
Dans le train de nuit,
même jour 23h02
Malgré nous avons ri
beaucoup ri aujourd'hui
le matin et l'après-midi
et le soir quand j'ai voulu
réparer la prise au courant de la télé
avec trop d'audace la brisant
malgré nous avons ri
malgré tu t'es réjoui
de ta memoire
qui revient
qui revient de plus en plus
chaque jour de plus
malgré tout cela
tu as lu
à midi
cette carte postale -
d'une certaine I.G.
qui était ta fiancée
tu avais cru
qui ne t'a pas rendue visite
qui n'est pas là
qui n'a pas été présente
pas une seule fois
il y a ton accident -
malgré ça tu as ri
ouvrant l'enveloppe
et en lisant la tiédeur
tu as lentement arrêté
arrêté à rire -
et l'après-midi
nous revoilà
devant le château
sur notre place
sous les arbres près les rosiers
quand tu entendais I.G.
parler au téléphone
je me sentais mal à vomir
regardant ton visage
nerveux et il manquait autant
autant manquait
dans ces minutes I.G. parlait
au téléphone
qui ne t'a pas appellée d'ailleurs
qui ne t'a pas rendue visite
qui ne t'a pas écrite
qui n'a pas été présente
qui restait disparue
après ton accident -
et je t'ai rappellé
qu'au moins quinze de tes amis
viennent te voir à leur gré
qu'ils t'écrivent des lettres
qu'ils te mandent de la musique
et des photos de leurs visites
qu'ils sont présents
auprès de toi
et tu as aimé d'entendre
de chaqu'un et de chacune
et de lire les noms
de tes amis
t'en souvenant
Dans le train, jeudi 9
juillet 09 9h59
Ayant dépensé presque
mes derniers sous pour un café
un café assez cher d'ailleurs
crémeux et noir-noir
italien et bouillant
pour me chauffer
malgré ce mois de juillet
je pense d'avoir bouilli
déjà trop d'haine
dans ma vie
moi
beaucoup trop haïssant
beaucoup trop meschigge
parfois
trop beyss
pour penser trop loin
pour poser des questions
deux fois de plus et
c'est ça "ba choschech" comme Ofrah Chazah
me chante dans l'écouteur
maintenant à 10h03...
elle me conseille d'éclairer
le pénombre dans mon ssechel
dans mon demi-esprit
car la I.G. n'est pas méchante!
je l'ai téléphoné hier soir
pour le savoir et
pour plus savoir et
pour poser ces deux questions de plus et
personne n'est méchante cette fois-ci
ce n'était que le choschech méchant
qui m'avait empeché
de poser deux questions de plus à toi
si la I.G. était ta fiancée
vraiment encore et maintenant...
mais elle ne l'est plus
vous vous n'aviez plus vus
pour longtemps
longtemps avant ton accident
et ce n'est pas elle la villaine
ce n'est que moi le chlémile
ne t'ayant pas posé plus de questions
et plus exactement
pour trouver la réponse pour toi
et je t'expliquerai
tout de suite
tout de suite chez toi
que personne ne t'a délaissé
que personne ne t'a quitté
que personne ne t'a fait du mal
[il suit le papier actuel pour Lukasleben
- car pour l'articulation allemande il faut d'abord la française!]
SINNVOLLE SATZGEBILDE
ZUM ÜBEN VON FEUCHTER ARTIKULATION
« Dans les coins du vieux Paris / on boit de tas si impolis »
« Devant l'opéra Garnier / j'ai vite vidé mon Grand Marnier »
« A l’heure dans la station métro-Abesses / on boit sans cœur sans cesse sans politesse »
« Dans Notre-Dame tomba en miettes / ma grosse bouteille d'Anisette »
« À l’Odéon on n’est pas bon que çalala / on m’a chassé à cause du chant de làlala »
« Je vois de Gaulle nageant la Seine / à cause du vodka dans ses vènes »
« Dans les longs couloirs du Louvre / j’ouvre du whisky je l’ouvre l’ouvre »
« Dedans et hors l'Hôtel de Ville / ce que l'on boit est viel zuviel »
« Dans l'humide Château-d'Eau / je bois des gouttes ah beaucoup trop »
« Au Moulin Rouge tout pourri / j'ai bu des litres inouïs »
« Sur la méchante chaussée d'Antin / j'ai bu un quantum inhumain »
« Devant le noir Hôtel de Sens / j'ai dégueulé sans aucun sens »
« Dans la sèche rue de la Pépinière / j'ai eu une gueule de bois meurtrière »
« Aux grands tombeaux du Père-Lachaise / je goûte du p’tit liqueur de fraise »
« Sur la tremblante tour Eiffel / du moche cognac me donne des ailes »
« Au boulevard Sébastopol / j'ai abjuré à l'alcool... » *
*La finale morale de la G'schicht
Papa, quatorze juillet '09
Dans le train de nuit,
samedi 11 juillet 09 22h47
1
Aujourd'hui
ce Chabbès
tu t'es souvenu
souvenu de ton accident
presque mortel
et tu en connais encore
les moindre détails
des détails encore...
mais! aussi tu as su
la nuit dernière
la nuit du Chabbès
qu'il y avait un autre moment
un très long moment
sans temps
durant ton accident
pendant que la mort longue
se terminait presque
presque -
tu as su la nuit dernière
ce qu'il y avait un moment
un autre moment
de certitude
d'un image
d'une révélation
te rassurante
que tu surviveras
que tu reviendras
que tu guériras...
ainsi
tu as su la nuit dernière
qu'il y avait
ce très long moment
sans temps
durant ton accident
durant ce moment presque
terminé
un autre moment de sauvetage
quand tu as su
que tu guériras -
2
Cette nuit-ci
dans ce train de nuit
qui n'arrive pas
qui traverse le noir
presque sans bouger
je suis soulagé
aussi fortement soulagé
que tu te souviens
de cet autre moment
outre tes douleurs
outre tes blessures
outre tes déchirures
de ce moment révélateur -
et j'espère
j'espère aussi fortement
oui désespérément
qu'aussi mon cher père
mon cher père
au moment de sa mort
qu'il y eût vécu
à ce long moment
aussi un moment
un moment
outre la mort
Dans le train de nuit,
lundi 13 juillet 09 23h10
Tu as des kojchess
autant de kojchess -
mais d'abord
cet après-midi
d'abord tu avais dû
dû de t'en souviendre
d'abord
cet après midi...
parce que l'autre jour
tu as dit
il a avait cette femme
l'autre jour
hors l'entrée de l'hôpital
qui avait ri
en te voyant
dans ta chaise roulante
qui avait ri
et avait dit
quelquechose à son galan
à côté de soi
que tu n'avais pas entendu
mais il s'agisssait de toi
tu en étais sûr
et elle avait ri et dit
quelquechose de minable
quelchechose de méprisable
de toi -
et c'est pourquoi
tu ne voulais plus sortir
sortir de l'hôpital
cet après-midi
et je t'ai dit dix bonnes raisons
pour que nous y sortions!
pour y sortir tout de suite!
mais tu ne le voulais pas
tu ne le voulais plus
et je t'ai dit dix bonnes raisons de plus
pour sortir tout de suite
mais tu ne le voulais plus
-
et puis
quand je t'ai dit
que cette femme-là
ce salaud de conne
qu'elle méritait ta colère
elle
mais point toi-même!
à ce moment-là
tu avais deux idées
deux idées!
la première de sortir avec moi
maitenant
sortir de l'hôpital
pour aller à notre banc
devant notre château
et la deuxième
d'avoir des kojchess
de kojchess
et c'est pour ça
que tu as raison
deux fois raison à la fois
et que tu as des kojchess
autant de kojchess
Dans le train de nuit,
mercredi 15 juillet 09 23h11
trop épuisé pour
écrire un poème
pour tenir ce crayon
trop épuisé pour penser
à des mots poétiques -
mais je ne suis pas
trop épuisé
pas du tout
pour être soulagé
aussi soulagé
que tu vas mieux
que tu es joyeux
que tu as des kojchess
que tu parles mieux
et que tes amis viennent
pour te voir
trois et demi de tes amis
sont venus cet après-midi
et nous étions au dehors
devant le prétendu château
sous le ciel lourd
ensoleillé
où tu t'es réjoui
du petit enfant
la fille de ton vieux ami -
et je suis soulagé
aussi soulagé
que ces jours sont passés
ces jours
quand tu ne pouvais pas bouger
pas manger
pas avaler
quand tu ne pouvais rien garder
dans ta memoire
ces mois sont passés
passés!
car tu parles
avec tes amis
tu te réjouis
des enfants
et tu bois
du Coca-Cola
et tu me demandes
si Malte
possède encore cette
bagnolle aussi dangereuse
trop dangereuse
sans airbag
dont tu te souviens
Dans le train,
vendredi 17 juillet 09 9h59
1
Traverser cet espace
sous le gris
sans trace
du temps ni
de moi-même
2
Pourtant
il y a eu cette vie
cette vie-là au fond
dont il n'y a plus que ce lit
où j'essaie à dormir
la nuit dans le vide
car il ne reste personne
sauf ma mère au téléphone
3
Enfin
j'arriverai chez toi
dans une heure trente-trois
c'est ma vie la vie
pendant que tu guéris
pendant ma propre vie
n'est pas coupée en deux
car celle du fond est en creux
pleinement sans lieu
d'un gris venimeux
d'un manque vertigineux
vide et lourd
un froid four
...
4
Traverser
ce gris pour
avoir un endroit
outre le silence
où la nuit s'enfonce
5
Et pour
t'emporter quelquechose
outre la musique les repas
outre les blagues la châleur
quelquechose -
te raconter
de ma vie
de temps en temps
de quelle vie?
te raconter
de romans de textes de travail
pas inachevés
pas déserts
pas inertes
comment faire -
car dans mon autre vie
pas de ce côté-ci
je ne sais que me taire
Dans le train de nuit, même jour, Chabbès 23h29
6
Et pour
ne devenir trop schizo
ou plus meschigge
ou un peu idiot
et pour ne me prendre
trop au sérieux -
je dois
je dois faire ceci et cela
d'une autre façon
de deux autres façons
de cent façons
moins différents
écrire ce roman
ni me perdre dans le fond
et
oublier qu'U. n'est pas là
ni là ni ici
pas dans ma vie -
surtout
bientôt
oublier cela...
7
... comme
mon cher père
me l'aurait dit:
ah oublie-la
cher fiston
et occupe-toi
des choses
moins rêveuses
plus joyeuses
moins futiles
plus utiles ...
Dans le train,
dimanche 19 juillet 09 9h43
1
...Dix minutes sont passés
devant ce papier en blanc cassé
mais
cinque mois sont passés
ne sont pas passés
car rien n'est
éffacé -
car mon cher père est mort
toujours mort
2
il faut te le raconter
aujourd'hui te le raconter
et
pour ne plus l'aggraver
car tu ne sais pas
qu'il est mort cinque mois -
remplissons-nous ce trou
avec son amour pour nous
Dans le train de nuit, même jour, 22h47
Ce midi
d'aujourd'hui
nous voilà toi et moi
pensant à ton cher grand-père
qui est mort et
en pleurant
en parlant de lui
il a été aussi présent
aussi présent et
nous nous sommes souvenu
comme il a été
comme il était
comme il parlait -
et tu te souviens
comme il t'a parlé
au téléphone
avant sa mort
tu t'en souviens!
bien qu'à ce temps-là
tu n'avais aucune memoire
aucune...
mais tu te souviens de sa voix
au téléphone
maintenant
avant sa mort
de ce qu'il t'a dit -
tu m'as dit
aujourd'hui
à midi
que tu es sûr
qu'il va bien
ton cher grand-père
et s'il y a
un ciel
tu m'as dit
il y est
Table de la cuisine,
lundi 20 juillet 09 22:30
U.
...
elle est
sie ist so anakreontisch
la nièce cadette d'Anacréon
sie tanzt inmitten
elle danse encerclée
von Rosenbüschen
d'herbes et de rosiers
Reigen blumenbecräntzt
des fleurs sur ses cheveux de miel
unter Blüten rosagelb
sous la douceur du ciel
im Gemälde
dans la lueur du Lorrain
im Schimmer des Juniabends
dans la lumière de juin
der nie endet.
d'une soirée sans fin.
Da wo ich sein will
Là où je veux être
-
-
Und wenn plötzlich
et quand il s'ouvre
Novemberdunkel kommt
tout d'un coup
und
ce gouffre gris qui enpâlit
Wölfe heulen
et quand
dann
les loups se mettent à hurler
lässt sie es zu
elle alors
lässt sie es sein
laisse faire
ist sie beschäftigt
n'en fait rien
ist sie weg.
elle reste occupée
Dann
elle reste ailleurs
bleibt sie weg.
elle reste absente.
Gießt keine Rosenbüsche.
N'arrose pas de rosiers.
Verscheucht keine Wölfe.
N'hurle pas aux loups.
Zündet keine Laternen an.
N'allume pas de phares.
Ich brauchte sie so
Je crève et je craque / et
sie ist sich selbst genug
elle se suffit
Punk ist schon tot
L'existencialisme est démodé
Händel verblasst
Händel est célébré à la radio
Rock-n-Roll
et Rock-n-Roll
ist jetzt 'Weltmusik'. est vendu en stock chez Monoprix
Dans le train de nuit,
mardi 21 juillet 09 22h55
Il me sauve
que tu es là, Lukasleben
que tu es là et
que tu es comme tu es
cela me sauve
et il me sauve de me rendre compte
que je supporte tout ça
tout ce genre de vie
tout de genre d'épuisement
et il me sauve de savoir
de retourner dans deux heures et demi
dans la nuit
dans mon lit
et il me sauve
il me sauve la pensée
que mon cher père a vécu longtemps
qu'il a bien vécu
qu'il a aimé à vivre et
qu'il avait autant de kojchess
cette pensée me sauve -
et il me sauve
d'écouter cette musique
dans la nuit
sans endroits
sous le ciel noir
dans mes écouteurs
et d'avoir cette musique
avec moi
dans la nuit
et il me sauve
que Ch. m'appelle
quelquefois et
qu'elle n'arrête pas
de me téléphoner
quelquefois -
et de téléphoner avec
ma chère mère
deux fois par jour
me sauve
et HaYehudim me sauvent
et Muse et Pauline Croze
dans mes écouteurs
et un certain vieux tango inconnu
Niebla del Riachuelo
me sauve lui aussi
parce qu'en l'écoutant
l'année dernière
j'avais eû cette idée d'écrire
ce roman
dont un quart est déjà terminé
et qui m'attend
pendant que cette idée
me sauve
qui est là et qui m'attend
maintenant dans ce train-ci
dans ce train de nuit
dans ce noir sécouant
et immobile
sans endroits
sous le ciel noir
Dans le train, jeudi
23 juillet 09 9h43
Le train démarre
est en train de démarrer
il se met à bouger
du fer sur du fer
et là
en passant
en accélérant
sur un viaduc de béton
c'est ce regard
ce regard vert
qui regarde le monde
ce visage
jamais vu
sauf par moi
ce visage gigantesque
peint sur le béton
en lieu inaccessible
tout en haut
en noir et blanc
en mosaique
au regard vert
savant
qui ne me regarde pas
c'est Moïse
car c'est inscrit là
"MOSES"
là-haut
aussi grand
en mosaique
sur le béton
inaccessible
et j'y passe
en accélérant
sans pouvoir arrêter
sans pouvoir y grimper
pour voir Moïse
le voir de près
et peut-être
que ce n'est pas lui
mais que de la couleur
effeuillante
sur du béton
d'un viaduc
bien qu'il regarde
le monde
au regard vert
même jour même
endroit 10h01
Je l'ai jamais vu
mais je le connais
mon grand-père Arthur
né ce jour-ci
en dixhuitcent-soixantedixhuit
j'aurais aimé le voir
le voir vivant
je l'aurais aimé
il a été tué
par les Allemands
en 1936
il voulait vivre
voir grandir ses enfants
et les protéger
il aimait à vivre
il buvait du café noir
du café noir-noir
il aimait à chanter
et il aimait à courrir
autour de la table
dans la salle à manger
le matin
pour chasser une migraine
c'est son anniversaire
aujourd'hui
le vingt-trois juillet
je le connais
j'ai toujours voulu
le connaître
il est proche
il me manque
même jour même
endroit 10h16
le regard de mon père
mon cher père
regardant à côté
au moment de sa Mort
la nuit
une heure après minuit
son regard à côté
au moment de sa Mort
calme et étonné
pas regardant la chambre
pas regardant la nuit
pas regardant la Mort
regardant à côté
étonné et calme
Dans le train,
Chabbès 25 juillet 09 10h02
1
écrire encore un poème
encore un
sur ce gris dense
ce marais d'épuisement et
sur ce plomb
sous mes épaules
sur la mort de mon père
arrivé maintenant
dans ce temps sans temps
dans ces moments
qui ne passent pas
qui flottent
qui se tournent
un vis vers le bas
au lieu de l'espace
au lieu de l'haleine
au lieu de ce que l'on connait
2
se cacher sous le dôme d'orage
devant son immobile rage
qui ne commence pas
qui ne cesse pas
sous moi au-delà
Hôpital de L., même jour, 15h41
3
penser à autrechose
penser qu'il est Chabbès
penser au plumeau de ce jour
d'aujourd'hui
penser au ciel clair
au bleu de Corot
sans pluie au moment
derrière les rideaux
car tu dors
ici
à côté de moi
tu dors et
tu te réveilleras dans deux minutes
je le vois -
penser que tu te réveilles
penser que nous allons sortir
pour aller au dehors
dans une demie-heure
pour voir les arbres
pour voir le ciel clair
aux nuages de Delacroix
sans pluie au moment
Dans le train de nuit, même jour (mais samedi), 23h21
4
penser à mon cher père
penser à Lukasleben et à moi
pensant à lui aujourd'hui
penser à lui
maintenant dans ce train de nuit
croire presque que sa mort
est arrivé la semaine derrière
savoir ce que c'est le temps
le temps qui recoule
qui recoule vers sa source
et
ne pas oublier
que lui n'aurait pas voulu
qu'on soit trop triste
ne pas oublier que lui
aurait voulu que nous fassions
quelchechose à notre
gré
"irgendwas Hübsches machen..."
ne pas l'oublier
Dans le train,
mercredi 29 juillet 09 10h11
Quoi me reste-t-il
Rien
Ou
si au moins
mais non...
[faut écrire aut'choz]
Hôpital de L., même
jour, 15h58
U. (dernier
poème sur ce sujet)
L' idée d'onze heures
un coup de foudre tout clair
un eclair tout léger
dans ma tête - de l'idée
sur le vélo à onze heures
coincé entre trois voitures
dépassant un autobus
fonçant pour être ici -
l'idée aussi claire
aussi soudaine
aussi soulageante
me permet de comprendre enfin
de procéder enfin
ah cette idée sur U. ...
que je me suis trompé
parce que
elle n'est pas celle de mes rêves
car mes rêves ne furent que des rêves
pendant qu'elle resta ailleurs
car elle n'a pas cette châleur
mais elle est
un peu tiède
et surtout surestimée
par moi et
elle ne me connait guère
après quatre ou cinque ans et
elle est désormais
toute-à-fait occupée
de sa vie de son travail
de sa santé de ses choux-fleurs
comme la plupart des gens
comme presque tous les gens
qui travaillent et
qui vivent ses vies
qui comprennent mais pas tout
qui aiment mais pas trop
qui veulent mais pas tout
- comme U.
qui resta absente
me délaissa
me laissa tomber
et ne le sait pas
qui m'oublia maintes fois
et qui n'est pas effrayée une fois
qui n'est pas faite de célestes nuées
mais de thé
qui ne danse pas sur la lune
mais qui prend du soleil dans l'été
qui ne chasse pas mes démons
mais qui mange des desserts si bons
qui n'est pas une héroine ni cachée
comme presque tout le monde...
ah cette idée
ah cette idée du jour
(à propos sans ironie)
cette idée d'oublier ce rêve
de vouloir l'oublier
de pouvoir l'oublier
de m'en libérer enfin
me soulage
me libère de vingt kilos
en deux secondes
car il est si clair
qu'U. est comme elle est
et qu'elle n'est pas plus
et qu'elle n'est pas
celle U. de mes rêves -
Hôpital de L.,
vendredi 31 juillet 09 14h46
Le silence après l'avalanche
le calme après l'incendie
relâcher mes pensées et mon ventre
après la chute
être assis dans le train
ce matin
sans penser à grand-chose
soudaines vacances
voir passer les champs
avec des herbes dedans
voir passer les chênes les tilleuls
surtout les tilleuls et leur fastes
et rien craindre -
forcer le vélo à travers le marais
à travers les champs
ne voir que le marais
silencieux et dense et pas laid
et les champs vides
vastes et recoltés
voir passer trois églantines
tardives et si roses-violettes
penser maintenant
à mon cher père
me souviendre
en silence
sur cette chaise
buvant du thé d'Argentine
écrivant ce poème
et attendre
adossé à ton lit
attendre que tu te réveilles
que tu guéris à merveilles
et rien craindre
rien souffrir
relâcher tout là-dedans
mon cœur et mon ventre
après mon idée
de l'autre jour
de l'autre poème
après la vapeur du four
après l'avalanche
le silence
après le schéol
avoir touché le sol
après la chute
n'y devoir plus courrir
rien chercher
rien craindre
Dans le train de nuit,
jeudi 6 août 09 23h46
1
... sans solitude dans
ce train de nuit au fond
noir des gouttes du temps et lent
sans solitude! ah comme c'est grand
2
sur mes chemins les jours les nuits
toute solitude s'est enfuit
couvert calmé rempli ce gris puits
dans silences des villes des chemins des buis
3
ce défaut aussi récent aisant nouveau
défaut de solitude - de vie pensées de mots
au cœur au ventre tard et tôt
sous pieds sous ciel ouvert ou clos
Dans le train de nuit,
samedi (mozzej Chabbès) 8 août 09 22h53
toujours en train de nuit
tunnel pénombre gris
point solitaire dans autant de noir
inchangeant fluage sécouant les heures
toujours le vide pareil à rien
sournois immobile - mais rempli
rempli de ma musique d'écouteurs
de HaYehudim et Clutch et Raul Berón
et
de Bach par la Grande Landowska
ô merci infiniment à l'inventeur...
mais point cette nuit!
car cette nuit il y a cette invasion
soudaine
car cette nuit il y est cette foule
foule soudaine
toute crevasse remplie
du chahut du chant de la danse
on crie on se remplit le panse
et au milieu du vacarme tonal
quatre garçons obscurs tous ensemble
se jettent sur un petit insecte
qui s'est perdu
qui devrait périr
au tunnel entre les endroits et le temps
un petit insecte gris et errant -
mais eux ils se jettent dessus
les héros ressemblant à Elvis
si lui avait été Babylonien
Djiboutien Assyrien Yeménite
et il le sauvent à huit pieds huit mains
sans le blesser sans l'effrayer et
ils le font voler au dehors dans la nuit et
ils recommencent leur bruit infernal musical
entre le sanskrit le tsigane l'arabe
-
je ne les reverrai jamais
cette pièce détachée d'ailleurs-ailleurs
encore plus étrange que moi-même alors
d'où l'on vit plongé dans le magme communautaire
d'où l'on sauve des petits insectes
d'où l'on s'assoit sur les accotoirs
peut-être d'une autre planète
peut-être d'un autre éon
peut-être d'une autre nuit
Dans le train,
mercredi 12 août 09 10h17
1
... que des exemplaires de Quasimodo
d'un quart Pantagruel et demi-Frodo
que des gros ventres en tortues-chemisettes
reptiloidement en zigzag au goût en miettes
que des jambes grasses et trop nues
s'insouciantes de leur cruditées crues -
il n'y a point d'Esmeralda ni cru ni cuit
sous ce ciel lourd de pluie
et devant ce gris gras et la graisse
toute rimaille me délaisse -
car il n'y a que ces bonhommes teutoniques
visages refroidies à droite coniques
gros cous se bougent de briques rougeâtres
femmes respectables aux vènes bleuâtres
sur des jolies chaussettes verdâtres
ah zut et yippie
but my head's in Mississippi
sur la route à Montpellier
sur le pont d'Avignon
ô Menilmontant...
Hôpital de L., 15h39
2
le vent me tire à travers le marais
à travers les herbes les eaux la boue
où mille fleurs claires passent aussi près
pendant mon vélo s'envole par les trous
et la pluie reste dans le ciel d'argent
l'air à moi m'absorbe par là au fond
sous les boulaux tremblants au vent
le ciel au delà dans l'eau est grand
Dans le train,
vendredi 14 août 09 10h19
passant si vite sous le ciel
je vois de ne pas le voir
car il est si vaste sans fin ni début
ni plaine ni point ni cercle
sa voûte n'est pas de voûte
ni plafond ni coupole
car il est aussi profond
aussi spacieux et sans grond
aux bandes de vapeurs flottants
des nœuds débris coussins
du plomb argenté sans poids ni corps
trop léger pour tomber
trop lourd pour s'envoler
ils s'envolent glissent se dissouent
à perte de vue
dans l'espace bleu-grise point défini -
et dans un trou céleste
je vois une pièce de la lune
glissante et lointaine et visible à peine
infiniment haute comme ces nuées
en miettes et en grains
idée de lune sur le delà sans fin
nageante dans le gris-bleu incertain
une image non pour mes mains
un tableau intouchable
de Caspar David Friedrich ou d'Odilon Redon
qui me l'expliqueront
Hôpital de L., même
jour, 14h37
1
je rie devant moi
dans l'espace vers elle
où elle me brille et me rit
et je rie
ah pour elle
ah dans ses yeux
ah pour moi
tout rire comme ça
ivre d'insouciance
car elle étincelle
elle est si claire si chouette et de miel
de miel blanc d'été et de lait
et je tremble et je rie
ah pour ça ne finit
ah mon cœur bat
ivre de douceur
2
D"ieu merci pour ce vent grand
pour ces vagues d'émotion
et pour elle!
car elle est si brillante et si claire
des miracles aux yeux
je la respire pour me taire
ivre de son air
pour caresser son arôme
c'est ce que je voudrais
je voudrais
Dans le train,
dimanche 16 août 09 9h54
1
cette chaise se chauffe
chaud l'air chaude la lumière
car moi pensant à elle
à ces rencontres par hasard
par chance par volonté par joie
à la chambre au couloir au dehors
face à face sans espace
ah les flèches dans son regard
mille petites incendies dansantes
ses yeux éblouissants
aigus envahissants projetants
mille atômes de feu des étincelles
et ce courant électrique soudain
entre nos yeux
dans mon ventre
dans mon dos et autour
à chaque vue à éclater
à chaque vue éclatante
à chaque vue plus fort
électrique lumineux
mille petits foudres dansants
Dans le train de nuit, même jour, 23h17
2
ce moment quand
la nuit se chauffe
ce moment quand
le noir chaud se chauffe l'abysse chaud au dehors se chauffe
ce moment maintenant
car pensant à elle
mon cœur mon ventre se chauffent
et les bouts de mes doigts électriqués
car elle est quelque part
maintenant
quelque part derrière moi
au temps devant
au delà du noir
Dans le train, mardi
18 août 09 10h17
1
Qu'il fasse lourd ou pluvieux ou doré
que je crois à l'amour ou parfois au vautour
je sais et savais et saurai
étant fou ou heureux ou foutu
que rien n'est fixé ni préscrit ni prévu...
2
car toute chose arrive
soit-elle douce ou aigue
et quoique j'en fasse et poursuive
rien n'est perdu...
Dans le train de nuit, même jour, 23h11
3
car tout est ouvert et possible
à cause du défaut de toute providence
malgré je suis un schlemihl horrible
qui erre et qui rit et qui fonce
qui est secoué de vieux chagrin passé
qui ne dort jamais assez
qui aime Lorrain Fragonard Vernet
qui respire Beckett Bernhard Sévigné
qui ne sait rien de taxes ou du blé
qui oublie l'heure mais qui aime aimer
et qui veut être plus couragé...
- surtout jamais oublier
d'avoir quelque kojchess sur la pointe du nez
Hôpital de L., jeudi
20 août 09 15h26
1
Tu dors, Lukasleben
épuisé par la chaleur de canicule
poussièreuse pesante
venteuse flamboyante
et moi près de toi me vante
d'écrire le poème milletrente
sur la pression dans mon dos
sur la tension sous ma peau
car ces deux mondes
sont aussi loins
infiniment loins
le monde-à-elle
le monde-à-moi...
Dans le train de nuit, même jour, 22h49
2
Canicule sèche orageuse de nuit
chaleur-chaleur pas d'air et bruit
et je m'enfuis sans vouloir
pensant à elle
à sa douceur
à sa brillance
à ses yeux
- à ces deux mondes
séparés par les ondes
de la mer
dont on ne changera ni la couleur
ni le vertige de profondeur
Dans le train,
Chabbès 22 août 09 9h44
les framboises noires
au goût quand j'étais enfant
un été à Pierrefonds
aux arbres aussi grands -
ces framboises noires
sur des buis sauvages
verdoyant mon passage
vers toi - et les ages
des framboises noires
passent devant moi
de ceux-ci et de ceux de jadis à la fois -
je les cueille pour toi
les framboises noires
ceux des buissons sauvages
à travers les ages
pour que tu les goûtes
pour que toutes
tes kojchess de cet août
grandissent
surgissent
fleurissent
Hôpital de L., même
jour, 13h54
C'est un jour de sikaron
ce jour de Chabbès
bourré de mémoire
car mon cher père est mort
il y a six mois
mémoire autant vivante
brûlante mais moins violente
nous avons goûté les mûres
les mûres noires
mot que j'avais oublié
dès mon enfance
mais le temps se tourne
le temps recoule à l'envers
cette nuit et ce jour
et mon cher père est mort
il y a six mois
il a aimé des mûres
des mûres noires
douces et amères
grandes et petites
il les a aimé encore plus
quand la mère les avait couvert
de lait sucré
Hôpital de L., lundi
24 août 09 13h47
un poème sur le calme
calme dans ma vie
calme de ton sommeil
calme de ces jours
calme autour
et les tilleuls jaunissent
un tilleul ici et trois autres
les pavots ont disparu
les roses ne sont plus vues
les mûres dévorées par moisissure
et les petites fleurs blanches
comme des trompettes grimpantes
vivent toujours au marais
où les feuilles des saules tremblent
où les branches sèches tombent
où le calme s'étend
dans le vent
aux buissons sombres
et l'eau lent
Dans le train de nuit,
mercredi 26 août 09 22h49
- tombée la nuit sur le marais
le monde se dissout dans l'espace
bleu-gris nocturne énorme
ma tête coupant le vent
vaste et sombre courant
sans confins ni formes
la lumière n'a laissé trace
- c'est à périr si je tombais
Hôpital de L.,
vendredi 28 août 09 13h52
l'air ne bouge guère
malgré le vent les nuages
plein de souffle de pluie
et malgré je suis seul
il n'y a pas de solitude -
malgré le marais les eaux
où il n'y a que
les jonquilles le bleu d'espace
les mares les arbres sans visages
l'air humide les nuages
la brume les taches de soleil
les fleurs les mouches les abeilles
et il n'y a pas de solitude
ni sous les feuilles ni sur les eaux
ni dans le <krah> d'un corbeau
- la solitude n'est nulle part
ni dans mon temps ni tôt ni tard
Dans le train de nuit,
même jour (Chabbès), 22h56
le marais plongé au noir sans corps
tunnel d'espace sans murs dehors
sans huis tout nuit sans trace d'autrui
au vide si dense sifflant d'air
sans vue sans lieu et sans lumière
le grand bleu-noir immense cocon
hors les limites et hors les gronds
...où je ne ressens jamais la peur
car j'y passe si vite si sûr de cœur
sur deux roues de tourbillons
au long des noirs sans courbes ni fonds
Hôpital de L., jeudi
3 septembre 09 13h17
le ciel argent-gris comme à Paris
haut de là me suit la pluie
et je m'enfuis
sur le vélo au train à pied
pour arriver chez toi
chez moi chez toi à la fois -
sur mon chemin aux buis tardifs
j'ai vu deux églantines brûlantes
qui y fleurissent les jours les mois
qui ont vécu le vert frais et les bois
brillaient dans leur printemps -
maintenant
les arbres siflotent devant le vent
peu jaunes humides et si grands
eux et tout perd sa couleur - le temps
le ciel nos soufflent gris-argent
même jour même
endroit 15h32
1
espérance (peur)
(peur) espérance ivre
qu'elle aime me voir
espérance (mais peur)
que cette émotion-ci
claire tremblante vague
qu'elle ne la ressent pas comme moi
Dans le train de nuit, même jour, 23h06
2
mais comment faire?
comment ne plus me taire
pour la dire un mot si ça-
mais où ça et comment?
comment faire? ah pour ne
pour ne soupir pas de bêtises
ah de sottises choses roses ridicules
où pour ne pas rester tout muet!
de jouer le golem paniqué
sans pouvoir rire ni bouger!
hein?
c'est des vrais soucis, non?
(je ne suis qu'une espèce de schlémile...)
alors comment faire
en dire un mot...
Dans le train, lundi 7
septembre 09 10h20
Les visages de nœuds
que je vois sans vouloir
les nœuds froids gris laids
de tous ces gens
au temps de voyage
au temps de nœuds
car une demie-heure suffit
pour connaître ces visages
par et contre cœur
ces nœuds dans les nœuds
- par exemple
cette femme là à droite
que je regarde contre cœur
qui est ailleurs
dans sa capsule
toujours avec soi
sur sa chaise sans nom
sans regard par la fenêtre
sans regard vers moi
malgré mon regard
et sans vouloir échapper
et sans pause dans sa peur
et dans ses petits mouvement d'ailleurs
et goûtant son propre saveur de peur
au regard absent fermé souffrant
lisant ce livre fatal Heile deinen Körper
(="guéris ton corps")
un livre noueux sur les nœuds du moment
les nœuds de l'esprit
qui se vend aux gens sains et saufs
souffrants de la peur de la peur et
de nœuds de maladies de global warming
- et je les vois toujours
toujours ces visages ces regards ces nœuds
ces figures passives absentes distantes
mais que des fardeaux
impérieux
sans mouvement ni soulagement
portants ses nœuds autour dehors devant
qui ne me voient pas
qui ne me voient jamais
car je suis invisible
car je n'existe pas
- et je veux
arriver à la gare
ah maintenant
ah oui
Dans le train,
mercredi 9 septembre 09 11h08
1
ciel de papier tendre
buisssons jaunissent
sec impénétrables clairs
noir léger levé au fond du
bois aux points rougissent
- et rien à souffrir
2
mon cher père n'est pas absent
parfois
il est derrière moi au fond
parfois
pas en chair et non vivant
mail il est là - je le ressens
en manteau et son chapeau
dans mon cœur
et hors ma peau
me protège me soulage
me donne son courage
pour mes pas travers les trous
3
les crevasses ne sont que des mares
au bout du noir se tourne un phare
sur les eaux n'est plus de solitude...
je ne suis plus solitaire ni siech (mais müd)
Dans le train,
vendredi 11 septembre 09 9h41
x)
ce n'est pas de poème sur U.
dont on se rappelle trop
aux temps de pluie de brume de nuit:
qu'elle agit comme tante Ubu
j'entendis hier au café beau
soleil couchant sans ire ni bruit
y)
ce n'est pas sur U. ce poème
pour ne pas m'en rappeller
ah pas à ce néant de mon temps:
ni à tante Ubu qui aime la crème
le gaspillage avec tiédeur mêlé
au gaspillage
[d'amour]
insensément grand
Dans le train,
dimanche 13 septembre 09 9h50
jamais assez dormi
car je surmonte la peine et m'enfuis
cherchant les mots et la musique
jusqu'à la nuit
jamais assez dormi
car je prépare le jour chez lui
pour qu'il aille mieux pour qu'il guérit
jamais assez dormi
car la musique les mots remplissent ma vie
les tirant les priant de là jusqu'ici
dont il n'y a jamais assez
10h05
a)
c'est le moment tout-à-moi
quand les arbres s'envolent de là
noirs-verts douces aux étincelles jaunes
et les champs les prés si vastes
le moment tout-à-moi est celui-ci
b)
relâcher le cœur me noyer tout moi
couleurs espace lueur à l'horizont de là
sommet du temps en bleu-argent et jaune
les fastes des nuages si spacieuses et vastes
tout passé présent et vit dans celui-ci
c)
toujours et attentif cherchant c'est moi
tirant des mots pensées couleurs de là
obscurs comme du Cézanne en vert et jaune
rougis et tâches de brun passés devant le vaste
infini sous l'horizont et dense de celui-ci
Dans le train de nuit,
mardi 15 septembre 09 22h13
le train la nuit noir l'infini
sans cesse retournant recoulant reglissant
moment instantané de maintenant
car endormi pour un demi-souffle
les souffles perdent leur corps
j'écris cette ligne ce poème pour m'en sortir
pour me réveiller de ces demi-instants sans moi
pour ne voir plus de ligne qui n'y est pas
cette ligne du regard des yeux blanc-jaunes
ah cette ligne ce regard dans ce poème-ci
du regard blanc-jaune sans moi d'ailleurs
que fut ici pour un demi-instant
en ligne en regard en recoulant
moi assis dans cet instant sans moi
écrivant ce poème écrivant ces lignes
ayant compris pour un long demi-instant
que je ne comprends pas en écrivant cette ligne
cette ligne-là sur ce regard blanc-jaune
que je n'ai pas écrite
qu'est là peut-être
que s'agit sur des yeux blancs-jaunes d'ailleurs
qui ne sont pas là
ni la ligne
la ligne-regard pour un demi-instant des yeux
blanc-jaunes sans nom sans grond et obliques
-
mais cette ligne n'est pas écrite j'espère
est-elle?
(faut arriver au lit pour dormir dormir dormir & pour ne rêver
que de dixsept petits chats blancs)
Dans le train, jeudi
17 septembre 09 9h49
encore une nuit blanche le matin
malgré Tony Joe White le fin
malgré ce café chaud et malin
dans ce train jauni bruni en toc
encore une nuit blanche sombre jour
encore une nuit sourde courte lourde
si déjà jour encore nuit ou la fuite
si la vie m'arrive ni crue ni cuite
tête déserte âme inerte
et demain j'aurai 48 ans -
toujours en route blanche nocturne
toujours taciturne malgré tous ces mots
toujours à cœur clos malgré moi dedans
Hôpital de L., jeudi 17 septembre 09
12h47
je ne leur ai jamais dit clairement
ce que je veux ce que je désire
car j'espère que l'on devine...
je l'espère dès ces 48 ans
- on ne m'a jamais enseigné
d'être libre
ah cette souveraineté
pour les demander
ce que je veux
pour dire ce que je désire
pour le dire à autrui
- j'ai 48 ans
je dis ce que je veux
je suis libre
mais le plus il est important
le moins je leur dis un mot
pas de mot
à part des mots
Dans le train de nuit,
vendredi 18 septembre 09 (Rosch haSchanah), 23h35
cette nuit c'est Rosch haSchanah
ça veut dire "tête de l'année"
le début de l'année nouvelle
cinquemille septcent soixante-dix
c'est beaucoup d'années ça...
mais je suis en route
c'est mon anniversaire
jour sans douceur
jour sans rimes sans largeur
jour de route en pente sans temps et
je n'ai pas de miel aux pommes
je n'ai pas de synagogue
et pas de pommes grenades
car je suis en route
hier aujourd'hui demain
je n'ai que le train et la nuit
et l'espérance d'arriver
et il est le début de l'année
retournant de la mère pour la route
en route vers la route
écoutant haYehudim
dans mes écouteurs
mangeant une pomme sèche
essaiant de ne pas m'endormir
écrivant ces lignes et
pensant à cette année
à cette année passée
l'année quand Lukasleben est presque mort
l'année quand je vis mon cher père mourir
l'année quand une fiancée me quitta
et une amie aimé sans but ni raison
l'année quand Lukasleben fut en détresse
la détresse la plus moche de toutes
sans sens ni fin ni cesse
et mon cher père est mort
lui qui voulait vivre
pour voir guérir son petit fils
Dans le train, 19
septembre 09 (Rosch haSchanah) 9h46
1
j'essaie de voir du beau
n'arrivant pas
le soleil peut-être
brillant sur le visage de Moïse
maintenant à 9h47
y passant sans arrêt
le soleil dans ses yeux verts
admirant le monde
ou ce qu'ils voient -
et je l'ai vu pour un
court instant
peut-être pas compris
mai vu et
c'est ce que j'avais besoin
car j'ai besoin de beaucoup
ah de beaucoup
car j'en ai pas assez
ah pas assez
oubliant mes kojchess
oubliant à Moïse
et j'ai besoin de son regard
vert intouché étonné
peint sur le béton d'un viaduc
que des voies en dessous
que du ciel en dessus
c'est lui
peut-être
2
en creux croissant
sommeil manquant
là les nuées glacées explosions
blancs flocons de fil intouchables grands
mer féerique distante-distante
mer de flammes de neige de vent
d'ultramarin et turquois en argent
3
et derrière cette glace à 48 ans
coincé dans le siège du waggon
je me rappelle
d'avoir eu 24 ans...
moins de goût plus d'illusions
plus de sexe moins de textes moins d'amour
moins d'échecs moins d'idées en cours
plus à mon gré plus d'été plus de gaieté
plus de... mais moins au fond
(alors pourquoi me plaindre, hein?)
(plus dormir plus dormir plus dormir)
Dans le train de nuit,
même jour (ha'laila Rosch haSchanah), 22h34
Dans la nuit entre le deux
les deux jours de Rosch haSchanah
tout est ouvert
tout est possible
et tout est allé bien
car assis et écrivant apparement
malgré mon coude droit saignant
malgré ma main gauche presque mi-cassée
car je suis volé à travers le volant
la nuit devant le marais
et le vélo a fait une volte dans l'air
dans la nuit dans mon dos
et j'ai éclaté par terre
en pleine vitesse dans le noir
à cause de cette sacrée bagnolle
aux feux de route dans mes yeux
et en volant dessus le volant
ma main a fracassé mon petit phare
fracassé à main comme au marteau
mon phare mignon et bien bon
qui me donnait un peu de vue
une tâche blanchâtre dans le noir
tremblante étoile de nuit
étincelle contre le soleil de la bagnolle
et c'est pourquoi j'ai dû
j'ai dû continuer ma route
ma route sur la route
sur la route des sacrées bagnolles
sans pause sans cesse sans politesse
saignant grognant fonçant
car je n'avais plus de phare
plus d'étincelle contre toute cette nuit
plus de lueur pour voir le marais
les troncs les buis les trous à périr
et j'ai fonçé sur la route toute noire
que des étoiles pour en donner une notion
rêve noir noir sans rien ni fond
saignant gémissant à pleine vitesse
pour arriver avant que les enflures m'arrivassent
pour arriver pour n'être pas victime
pour arriver pour ratrapper ce train de nuit
le train les heures la route
les heures jusqu'à mon seul lit
oh the one and only train de nuit
Dans le train, lundi
21 septembre 09 9h56
langues de brouillard fantasmes couvrants
grises voiles en fuite vapeurs pesantes
tout près sans corps ni consistence
sans poids égarées nuées par terre
voilants le bleu profond du ciel
sans arômes fantômes d'ailleurs
rideaux plumeaux de rêves et sombres
...
Hôpital de L.,
mercredi 23 septembre 09 12h25
feuilles jaunâtres venteuses sifflantes
sous l'ombre de mes roues tourbillons
trous troncs secs branches nettes
et au delà... le ciel je veux voir
bleu de soie damaste gris Trianon
brouillards aux navires de Tyr et Rome
fantaisie Watteau songeant temps viennent
mais je ressens le temps courant -
subsistent fleurs en bleu-mourant
herbes feuilles vents tournants
derrière marais côté de ma route
de moi de soi et coûte que coûte
Dans le train,
vendredi 25 septembre 09 10h22
1
moi dans ce train-tourbillon
ne ratrappe point le temps
qui s'écroule au fond
qui me noye au marécages
de secondes des ages
poids flottant lent carnage
- mais c'est les yoymim noroïm
mais il s'approche le yoym hoKippérim...
pression synchronique infirme
frisson ni abstraite ni sublime
temps qui dévore ni doucement ni aux rimes
Hôpital de L., même jour, 12h31
2
deux pavots près de ma route
deux pavots petits fragiles ouverts
aussi rouges contre toute orage
deux taches du Monet lambeau-tableau
devant l'Ensor l'ombre du cœur
3
même jour, même endroit, 13h59
tu dors
Lukasleben et
je ne sais pas quoi faire
car n'étant pas surhomme
il semble
mais je fais ce que je peux
je fais tout ce que je peux
et j'en fais encore plus et
et je ne m'arrête jamais
mais je t'énerve
mais tu écoutes à une autre voix
et moi je t'énerve
comme je t'énerve...
alors
ça ne va pas
ne vas pas
car je fais tout ce que je peux
pour toi
je le fais il y a dix mois
sans d'en parler
sans en faire du bruit
ni à toi
ni dans ces poèmes
car il n'y a rien à vanter
car il y'a qu'à faire
ce que je dois faire
il y a dix mois
et je fais tout ce que je peux
sans que tu l'aimes
il semble...
Hôpital de L., 27
septembre 09 (Erev Yoym Kippèr) 11h34
ciel de verre améthyste profond transparant
sans nuées ni blancheur ni présence
monochromie ronde delà de l'horizont
éclaircie du Giotto haute et coupole
lustre du Renoir entre l'air et lointain
mais je n'en vois rien
car je songe à la fin
fin de cette courte journée
début de cette longue année
prochain jour sans y vivre ni boire ni manger
demain la vie et moi-même relâcher
comme le ciel vide sans eaux y rester
pour répentir pour prier pour penser
tout bien-être toute guérison pour toi désirer
pour toi...
Hôpital de L., mardi
29 septembre 09 11h40
cette seule églantine qui restait
elle perdit ses pétales derniers
et l'ultime fleur fleurissait -
taches roses-pourpres aux fentes
de mon chemin aux humides vents
Lancret déchiré au gris plomb-argent
Fragonard en lambeaux au ciel qui descend
drame de nuages feuillages et pluie régnantes
sauvages éléments espaces qui chantent
Dans le train, jeudi 1
octobre 09 10h09
1
ciel plumeau bas lumière blanche fragile cachée
sous ombres insaisissables sommeil
feuilles des saules argentes tournées au vent
- c'est du Pissarro plongé dans l'anthracite
du Sisley noyé en boréale maudite
demies mémoires voilées d'Obotrites
landes de bouleaux eaux et corbeaux
que je traverse que je parcours
en train au vélo léger vite lent lourd
vers toi jour par jour
Hôpital de L., même jour, 14h15
2
nuages d'argent massives fluides
vent jaune gris humide
espaces d'air étain sans limites
saveur de feuillages en fuite
sur ma joue deux gouttes de pluie
souflant des boulaux et des buis
même jour même endroit 15h47
3
coup de soleil immédiat moment
rayons de chaleur oubliés et bons
brillance du Monet sur les cimes claires
sous l'ombre la lumière va se taire
train de nuit, même jour, 22h31
4
toi et moi sous les arbres
cet après-midi frais et jaune et bien
érables aux robes rouge canadien
ciel cristallin de bleu marbre
Dans le train, Ssukes
3 octobre 09 9h44
1
pluie pluie pluie pluie
et non plus de rimes sur uilleuille
sauf le cadavre de marbrarbre de nuitbuille
ni doré ni cru ni cuit -
mais il est Ssukes ce jour-ci
qui s'appelle Ssukkoth en bon français
quand l'on s'asseoit dans la pluie voire à son gré
dans une case pluvieuse de feuillages
pour y fêter les pluies les gâteaux les voyages
voire les déserts juives les pluies les bonheurs sages
pour voir les invités invisibles de tous les ages
pour y lire (sous parapluie) de chères cachères pages...
2
mais moi je n'ai pas de Ssukah
pas de case gaie au dehors
car étant en route et faible et fort
je parcours les pluies déroutées du nord
ses souffles épais sans corps
ses voiles du temps au noirci or
Dans le train de nuit, même jour (ssof Ssukes), 23h07
3
nous avons eu la fête et du bon goût
cet après-midi au Schlosscafé où
il y avait ce grand Apfelstrudel tout divin
mes nouilles au fromage et ton bon ragoût-fin
et ce poulailler gentil à l'autre table
(neuf antiques dames rieuses et aimables)
qui avaient septcentcinquante ans tous ensemble
(comme nous devinions prudents et très-humbles)
et je t'ai raconté à travers nos schtroudels dorés
si ça était en effet à cette table un seul poulet
il donc serait né en douzecentcinquanteneuf
et n'aurait plus produit un seul œuf
ahi! né au temps du bigot-gigot roi-goi Louis IX
brûleur de livres et de juifs et de pauvres bœufs
qui dévora des poulets trop gras comme des meufs
ahi! temps quand on n'avait pas de fun vi vieux ni neuf
quand il n'y avait ni du café ni d'autre bon Gesöff...
Dans le train, lundi 5
octobre 09 9h49
1
attendant derrière le verre
ou devant
regardant tous ces gens
gens de la gare ni vus ni connus
aux yeux venimeux absents crus
regardant tous ces êtres
pour ne pas penser à moi-même
pour ne pas sentir ces ombres
sous mes yeux
pour ne pas m'en souviendre
que personne ne m'attend
personne sauf toi
2
mais tu ne sais pas l'heure
l'heure quand j'arrive
bien que j'arrive à cette heure
à cette même heure
toujours à cette heure
Hôpital de L.,
mercredi 7 octobre 09 13h06
je la vois passer
passer là derrière l'érable
elle est là
pour le temps d'une ligne
elle passe elle disparaît
et il reste encore
la couleur des ses cheveux et les feuilles
pour le temps d'une ligne
car je ne l'oublie pas
passée sans me voir
j'aimerais écrire cette ligne
sur elle
sur ses cheveux sur les feuilles
sur elle qui passe
marche fleurit rit devant soi et passe
je n'en sais rien de son chemin
je ne sais rien d'elle
je ne sais pas où elle va
je ne sais rien de sa vie
elle est passée
ses cheveux et les feuilles
Dans le train,
dimanche 11 octobre 09 9h45
c'est moi sous ma migraine
c'est la migraine sans moi
c'est vainement sous sur sans moi
c'est moi qui m'entraine
et je viens d'ouvrir cette porte
porte du train déjà ouverte
avalanche tout-à-fait ouverte
mais je tire à toute faiblesse forte
au désespoir car il n'y a pas
de porte voire une poignée au front
moi la tirant désespérément
sans porte avalanche vide
moi ou ma migraine ou tête ou bras
même jour même
endroit 10h13
1
haut brouillard plafond épais
fumée couchante basse ombreuse
l'air souflant sous ses poids
affreux glacé beau à la fois
2
Hôpital de L.,
même jour, 12h23
les bouleaux flammes à voix basses
étincelles sous fumées d'étain
vêtus aux taches du Poussin et du Nain
un tourbillon brumeux j'y passe
Dans le train, jeudi
15 octobre 09 9h54
faire ce que je peux
et plus faire
malgré mes os en creux
outre les poèmes me taire
et faire ce que je peux
et plus faire
pour toi pour toi et aux lieux
où n'est plus mon cher père
et faire ce que je peux
et plus faire
même jour même
endroit 10h17
landes marées-hautes de soleil
plongées au liquide sombre doré
par longues ombres touchées
abysses sous les traces troncs
feuilles oubliées pâlissent
ombres crevasses abîmes surgissent
Dans le train de nuit,
même jour, 22h58
la nuit le noir devant la glace
ou derrière
tunnel sans plafond sans murs
glace noire de rien
et dans le vague miroir
reflets sans mouvements
noyés dans un espace
qui n'est pas
un mètre ou des milliers
sans sol sans horizont
labyrinthe sans fin sans entrée
la nuit le noir devant la glace
ou derrière
ou moi
Voyage oyfn oylem (une chanson, octobre '09)
Melodie: R.C.
Aux souliers tout abîmés
je traverse cet oylem beyss,
je porte trop de oyveyveyss -
et point de pralinéeees.
Refrain:
Bo'layla ve bo'choyschech
one oyvn oyfn deyrech
bo'oylem
mitn choylem...
Aux vents grises vents souflants
je veux rester cherchant la route,
sans bonbons et sans choucroute -
en poche septs schekels mourants.
Ref. | :
Où je vais on ne sait guère,
je croise les buis les mares les brumes
aux koychess comme la vieille lune -
qui bo'schomoyim e-erre.
Ref. | :
Je te cherche sur et sous Paris
dans les greniers du Rebbe Lev
dans idisch kitsch et le kitsch neuf -
et dans le ciel en or et gris.
Ref. | :
Je te cherche chantant mon lais,
sois-tu goyisch ou cachè-ere,
sois-tu a malkah ou moins chère -
ainsi j'te cherche et à jamais.
Ref. | :
Dans le train, lundi
19 octobre 09 10h09
1
soufle blanc sur les prés
voiles cristaux tendres froids
plumes de rosée glacée
soufle ombreux comme moi
2
fastes des chênes solitaires
chaleurs mémoires d'antan
nourris de vie dans lumières
- mais le soufle tout prend
Hôpital de L., même
jour, 15h12
Ça fait le temps d'une année
temps d'une année très longue
que j'avais de l'amour
un amour dans ma vie
mon amour dans la vie d'autrui
et si heureux je fus
nous fûmes...
-
souvenir du dehors
souvenir loin noyé découpé
rêve en lambeaux déchirés
comète de corps et d'âmes
jours soirées nuits de rayons
vies sans frontières ni froideurs
sept semaines de ma mémoire
claire étoile sans gris ni noir
-
Puis elle me laissa choir
ce jour-là...
dix jours après l'accident
presque mortel
de Lukasleben
et
ce jour-là quand mon cher père
luttait à l'hôpital
luttait contre sa mort
ne croyant pas à ce sort
et quand mon fils aussi si fort
luttait contre la mort
dans l'autre hôpital
contre l'autre mort
ce jour-là
la tendre demoiselle
s'inventa des idées pas de miel
pour 'nous' jeter à la poubelle
idées cruelles et bêtes et lâches
pour 'nous' jeter
jeter nos sept semaines de comète
ce jour-là...
ce jour il y a une année
moins sept semaines.
Poison dans mes veines.
Dans le train,
mercredi 21 octobre 09 9h45
ma vie disparue chercher
ma vie disparue retrouver
hors les hôpitaux delà les routes
hors les poèmes des trains de nuit
ma vie retrouver coûte que coûte
car elle est partie
cette vie à moi est toute
enfuie évaporisée évanouie
la chercher dans les rues
ma vie disparue
ma vie hors les routes delà les hôpitaux
hors les brumes au noir dehors
passant les saules et les eaux
les mares marais aux troncs secs morts
cette vie de feuillages brouillards et suraux
si seule si différente de celle d'alors
je la cherche dans les rues dans les mots
dans la mémoire ou à raison à tort
je la cherche aux kojchess faibles forts
dans les sombres couleurs du Corot
Dans le train, lundi
26 octobre 09 9h41
1
comment comprendre
l'amour tourné en vapeur
ni douce ni tendre
tourné en malheur ...
2
car nous avions tout
tout ensemble jusqu'au boût
moi et U.
l'amie aimée pour des années
que j'aimais pour elle-même
j'aimais ses mains
ses cheveux ses yeux
ses pas légers ses pensées
ces moments pour des années
quand le temps s'arrêta
quand l'espace coulant vers soi
s'envola vers elle et moi
dans l'allée des tilleuls
l'air d'espoir le bleu soir
mais U. me délaissa
son absence dura dura dura
malgré son loisir
malgré ses voyages ses desserts
U. n'eut plus de temps pour moi
quand je crevais
de besoin d'elle
elle n'était plus là
me délaissant dans l'espoir
sans espoir
3
comment comprendre
cet autre vapeur d'amour
cet autre amour en vapeur
dans D.-la-tendre
dans D.-sans-amour ...
malgré ces jours heures nuits
de corps et des âmes
des esprits yeux mots unis
- et je la revis ce vendredi-ci
je la revis pour deux minutes
je revis une femme si inconnue
femme sur un jaune escalier
le même jaune d'antan
femme si inconnue
femme durcie blanche éloignée
femme sur un jaune escalier
inconnue à crier
la D. aimée d'antan
n'existe plus -
comment comprendre
que D. jetta tout
tout aux déchets
nous y jetta tout d'un coup
ce jour-là
ce jour de détresse
malgré nous avions cette vie
lune de neige étoiles dansantes
le chaleur des peaux et des âmes
immense et claire
chant chaud et éclair
le futur d'air et lumière
doré pour tout faire -
qu'elle jetta aux déchets
ce jour-là
ce jour de détresse
de danger de mort de mon fils
et de mon cher père ...
mais nous avons eu cet amour
'D. et moi'
la douceur auparavant
l'amour d'antan
l'amour que nous sécoua
les rayons si heureuses
que D. jetta tout d'un coup
tout d'un coup ce jour-là
aux déchets sans cesse
ce jour de détresse
de danger de mort
de mon fils et mon père
...
mais comment l'a-t-elle fait?
comment comprendre
même un an plus tard
Dans le train, mardi
27 octobre 09 9h46
penser que D. n'est plus
plus qu'une inconnue
bien qu'elle fût
ce que je crus
ces assaults par ma mémoire
vision d'abattoir
l'amour tourné en noir
ces moments de fouet
peau en lambeaux cœur cassé
malgré une année passée
Hôpital de L., 2
novembre 09 12h03
[pour Lukas]
cimes transparentes incertaines
noyées au froid aux vapeurs du delà
gouttes d'eau sur mes lèvres mes mains
feuilles si jaunes - vents qui m'emmènent
chênes tilleuls herbes flamboyants
étangs sous brumes mares pour s'éffondre
dans les silences sombres et lents
mais l'obscurité m'est tendre
Dans le train de nuit,
même jour, 22h21
nuit plongée au brouillard
noyé palude de brumaire
abîme soumarin est l'air
mer inconnue crée ou de l'art
Hôpital de L.,
mercredi 4 novembre 09 11h51
contre le vent d'eau-neige je nage
blancheur mordante et sans visage
aiguilles froideur tout à la fois
aux yeux aux mains aux joues aux doigts
airs glacées et doigts de bois
vers toi -
froides étincelles sous ma peau
trop de boue-neige-peines de trop
trop d'étincelles coupant les yeux
rien voyer blanc venimeux
doigts de glace sans sensation
au vélo au neige-glace-vent
fonçant gelé et rien que moi
vers toi -
à ouir que mes coups d'haleine
tendre Schneewispern à peine
ah chaleur oubliée de la laine
Dans le train, jeudi 5
novembre 09 9h56
1
translucentes ombres des bois
aux taches jaunes brunes et terre
espace d'arbres ouvert pour soi
où mon âme erre
cieux lointaines de vapeurs
sans que le noir y pénètre
brumes fluides sans jour ni heure
des lieux pour y être
2
mon cher père ne disparait pas
car j'étais dans son cœur
son regard à côté grand en bas
quand il meurt
cherchant ma vie le noir soleil
au marais la neige les bois
pour demain et dès la veille
sur mon chemin vers toi
Dans le train, lundi 9
novembre 09 10h20
1
chemins ne mènent nulle part
dorment sous feuillages tardives
chemins s'éloignent à l'horizont
disparaissent au fond
à mon pas infini
sans l'echo du cri
2
que des chemins aux passeurs sans mots
en creux barré et clos
aux disparus sans echo
au soufle froid sous la peau
mais! je l'ai eu sans eux
cet <Or> en français et en hébreu
caché au clair lieu
au chaud dans moi sans creux
Dans le train,
mercredi 11 novembre 09 9h44
brumes nuages flottants et se taire
me redonner ce point caché tant clair
point de croisement de la vie
point de croissance point d'ici
point de moi doré profond caché
point d'espace pas crée
point des mes pas levés
lettres d'Alephs et Vavs en noir cassé
couvrent les airs les haies les bosquets
brumes lointaines sans paix sans nid
dissouent le jaune le brun dans leur gris
pénètrent les noires cimes les buis
nagent aux soufles des bouleaux s'enfuient
remplissent les étangs d'eux-mêmes
volatils légers froids en vaine
tout mouillé l'air sous ce ciel d'eau
spacieux éteint pâle mais beau
troncs de saules en miettes en boue
étangs-feuillages de mares en dessous
poil blessures sous bois froid noir
sans bouger sans yeux sans choir
troncs noirs devant l'horizont-brume
légérs plongés en amertume
silence d'humide infini
temps de gouttes noires ralenti
et j'aime ce moment de solitude
et j'aime ce soufle sans vie de plus
Hôpital de L., jeudi
12 novembre 09 15h08
un regard blanc
elle me donne
blanc sans fond
en passant
et s'en va
puis
un regard transparent
elle me donne
transparent attendant
et s'en va
Dans le train, lundi
16 novembre 09 10h17
ah ce moment de partir
pour délaisser la tristesse
pour m'enfonçer au dehors
délaisser la détresse la faiblesse
oublier les caresses la tendresse
car je n'en ai point
car elles s'éloignaient au loin
au plus loin que l'horizont
au plus loin que le gouffre au fond
la T. détourna son visage et hors le temps
la U. se détourna et complètement
la D. se tourna et son âme en rond
à la fois triste sournois effrayant
défaut notoire manque ardent
mais! il existe ce moment
ah ce moment de partir
moment à découvrir
la plénitude sous l'abîme
petit point clair et sublime
d'<Or> tout-chauffant minime
d'ardeur chaleur ultime
Dans le train de nuit,
mercredi 18 novembre 09 23h46
le chapeau
le chapeau de mon cher père
par des mois et des jours
attend sur ton étagère
noir élégant lourd -
il le porta pour tout faire
car il le porta toujours
aux promenades de la mer
dans sa vie et retour
dans la nuit dans la lumière
dans les forêts dans les bourgs
- et sur ton étagère
il le réjouirait
je le sais
jour et nuit
je les connaissais
son chapeau et lui
Dans le train, jeudi
19 novembre 09 10h10
ciel froid lourd déchiré
fardeau de plomb fluide
et cette gorge tout d'un coup
gorge d'argent qui m'éblouit
gorge profonde à l'infini
dans ce plomb déchiré
mousse lumineuse toute fluide
et tout l'or-argent d'un coup
espace du jamais-vu m'éblouit
espaces crées par l'Infini
Dans les trains de
nuit, lundi-jeudi 23-24-25-26 novembre 09, minuit
tout mouillé par la pluie
du vélo du marais de la nuit
je ressens ce marteau de samedi...
samedi le 21 - jour de ton accident
ton accident presque mortel il y a un an
marteau sous mes pieds et dans mon front
et je croise les routes les rues et dans le noir
les mêmes routes rues coins fin de soir
pour retrouver cet endroit de peur
temps danger de ta mort la peur
cet hôpital bloc de béton milieu du noir
bidon gigantesque de peur en mares
labyrinthes couloirs devant le gouffre
escaliers vides galeries m'étouffent
suites passages sous-sols me bouffent
chemin en fuite vers l'Intensivstation
chemin du temps de vie d'aumône
chemin d'echos aux vides fantômes
chemins couloirs aux mêmes vagues arômes
et cette galerie deuxcent mètres longue
blanc abîme de blanc sang
oblique dans le temps le même moment
et à travers traverses aux mêmes vagues sons
et le temps ne passait pas ne passe pas le temps
et la peur devant l'Intensivstation
temps recoulant mêmes arômes mêmes sons
! mais point maintenant mais point maintenant !
car tu as souffert ici il y a un an il y a un an
et les suites de l'Intensivstation en regardant
en regardant à travers l'angle regardant
sont eux moins sombres sont moins grands
moins spacieuses moins de mort au fond
sont moins affreux ces couloirs en retournant
sont moins démons ces gorges en resortant
sont moins lugubres ces passages sont moins choquants
sont moins le gouffre - sont plus de vieux béton
car temps se déroula le temps
car temps te sauva le temps
car c'est tien c'est mien le temps
[Finis les poèmes...
Le dernier poème est l'echo du premier poème écrit à cet hôpital ce
jour il y a un an.
La série de poèmes s'achève ici. Les trains les pluies les chemins les
nuits continuent - et sa guérison aussi...
RC, 27 novembre 09 épuisé à 02h07]
[ Des poèmes continus - mais hors-série ]
Pour cette femme unique inconnue qui dorme dans le train
[qui je n'ai jamais revu]
Ein Gedicht für Sie
oh Sie hier dort
denn dort sitzen Sie
und sind bald fort
bis in sieben Minuten
denn wo Sie sind ist der Ort
wo ich sein will grad jetzt
ich bin gleich wieder fort
und Sie sind die Schönste ewig
die Grazie Ihrer Hände seh ich
Ihrer Haare oh was tät ich
um Sie zu kosen mit Worten
hier oder dort und an Orten
denn wir sind rasend schnell fort
und wo ist der Ort
[au train, 30 novembre 09 10h14]
au train, mercredi 2 décembre 09 10h08
1
rosée blanche glacée
sera dissolue oubliée
même avant la veille
cristal-merveille
jà délaissée
dans le vermeil
2
brume rose profonde
vapeurs d’or et ondes
rideaux glacés de lumière
soleil d’infini air
dense vaste et grande
trop belle pour me taire
Hôpital de L., lundi 7 décembre 09 14h46
sombres troncs nus
devant le vent argenté
dans lumière crue
fantôme blanc aisé
mares d’air toutes bues
Train de nuit, mercredi 9 décembre 09 22h46
grand gris noyé au gris
mares d’eaux dans eaux
flottent au gris sans abris
couvrent les chauves boulaux
sans mot ni temps ni bruit
Hôpital de L., jeudi 10 décembre 09 13h39
aulnes au pénombre s’enfuient
inondés sans grond
rêves des eaux des nuits
silences du froid coulants
dispersés sans temps ni huis
Train de nuit, lundi 4 janvier 10 239h06
langues lancettes d’air glacé
danse blanche au delà
désert-cristal sec éffacé
soufle polaire désert déraillé
… toujours vers toi par là
Train, lundi 11 janvier 10 14h49
que ce blanc à traverser
glissant sans haleine
que ces filigrans neiges noyées
froids flocons de laine
que ce blanc éblouissant foncé
et ma peau de peine
au monde congelé sans temps et nu
et moi toujours d’autant plus
train de nuit, 18 janvier 10
23h06
{ Les
vieux téléphones }
où sont les voix disparues
dissolues aux tunnels de cuivre
aux courants à plus rien ouir
aux silences d'étoiles à souffrir
au fil du temps découpé à poursuivre
-mais ce bruit infiniment bas interrompu
...
train, jeudi 21 janvier 10 9h54
{ Les
vieux téléphones #2 }
ce truc-objet d'avant-guerre
obtenu à tort aux enchères
assis devant sans savoir et guère
assis au cadran de silence à rien faire
écouteur lourd de courants morts
ma grand-mère ne peut plus me parler
malgré je sais son numéro
Heidelberg quatre cinque cinque neuf zéro
numéro morte jà quarante ans
malgré son photo en noir et blanc
où elle vit en moi ici-dedans
sa voix aimée infiniment
hôpital de L., lundi 25 janvier 10
13h32
{ Les
vieux téléphones #3 }
soufle si bas bleue profondeur
dans cables morts attendants
écho du rien trou d'écouteur
cosmos derrière et dedans
hôpital de L., jeudi 28 janvier
10 13h12
lumière d'étain fluide me suit
dévore le monde blanc
assomme le froid profond
eaux grises de boue sous moi en fuite
épais armures de glace vers l'horizont
bougent se baissent se craquent
sous l'air dents dévorent attaquent
et moi j'y nage glisse fonce dedans
train, jeudi 4 février 10 10h10
couches blancheurs glaces neiges durcies
sous ses brumes refroidies
vernis du ciel sous le vernis
monde néant à zéro réduit
- mais il y avait un pré fleuri...
hôpital de L., mercredi 10 février
10 13h36
neiges glaces blanches
d'ici au vide horizont blanc
glaces neiges blanches vides
de l'horizont au vide
...
horizont de vents fouets
blanche froideur fouettée
de neiges de glaces de neiges de glaces
de glaces de neiges de glaces de neiges
...
Café H., Chabbès 12 février
10 17h30
[Ch.]
du féerique me caresse
dans ses yeux aux miens
les mots d'or d'ombre ne cessent
soient-ils loins ou des liens -
au delà des plumes de neige
au delà du ciel des chemins
- delà le froid l'or si l'ai-je
train, lundi 22 février 10 9h59
[Yortsayt]
...
les mots qu'il dit
toujours mon cher père
je les écris
dans la nuit
la nuit quand il est mort
mort cet an auparavant
ses mots qu'il dit
dans toute ma vie
je les écris
dans la nuit
écrits ils fuient
à une heure de la nuit
trois pages qu'il dit
mots de sa vie
mots dans la nuit
mots de ma vie
[Trois pages à un autre endroit: ->
Elles sont là]
train de nuit, mercredi 24 février
10 23h36
monde acharné blanchi
neige-mer aux fouets
blanc trou refroidi
sans confines sans abri
blanc de froideur infini
et moi en route sans route
et moi en route vers toi
train, lundi 1 mars '10 9h58
1
route vide sombre
venteuse sous ombres
si froide
sous poids
ma vie d'ombre
moi pendre s'éffondre
éfface la vie
2
enterré mon cher père
un an auparavant
que faire depuis que faire
le vide croît grand
au vide me taire
3
disparues neige et glace
herbes et landes sans vie
sans couleurs - ciel en face
ses reflets aux marécages
troncs noirs et des ages
ciel gris mares infinis
temps arrêté suspendu temps
et quand
et quand
train, mercredi 10 mars '10
10h19
1
sur la longue route
route m'emmène j'y suis
sans porte ni toit ni huis
route au jour frimas de nuit
cette fois-ci pour toutes
2
fini l'abîme blanchi temps
en route de gel d'air de grêle
m'y jette dessus et je m'en mêle
soit-elle comme celle laquelle comme telle
sans grond ni pas ni rien au fond
train de nuit, 0h17
3
glaciers d'air blancs cendriers
feuillages désertes terre brulée
cendres blancs mares marées
vide gelé qui nie et à nier
train, vendredi 12 mars '10
10h12
1
ah zut ce sang de mon nez
qui sort du là-dedans profond
rouge sur le blanc du mouchoir
pas du nez mais du profond
entre le cœur et le cerveau
pour ne penser peur
rouge éblouissant sur blanc
moi seul dans le train
à part de tous ces gens
gens sans visages
moi seul à la fenêtre
aux landes derrière
pour ne penser peur
landes blanchâtres
et ces tâches de rouge
rouge sur blanc
rouge de moi-dedans
2
personne ne m'aiderait
monde détourné
visages d'autrui
étroites sans vie
pour ne penser peur
enserré le cœur
aux espaces infinis
-
vie de route vers toi
vers toi qui es
aussi misérable -
misérable
tu ne t'en sors pas
tu le dis maintes fois
malgré moi
malgré moi
- et ce rouge
ce rouge m'éblouit
le rouge sur le blanc
...
qu'est-ce qui m'attend?
train de nuit, motsey Chabbès 13 mars
'10 22h47
que ferai-je...
was soll ich tun?
qu'est-ce que le père ferait... ?
Je ferai ce que le père ferait
Le père ne m'aurait pas laissé comme ça
train, dimanche 14 mars '10 9h49
1
il n'est plus présent
grand mince que du souvenir
il me manque tellement
je pouvais tout lui dire
il m'aimait sans ire
il me manque tellement
2
personne ne m'entend
ne m'appelle ni me caresse
ni me demande comment
comment sans sol ni fond
comment j'y tiens si longuement
et toi fils tu t'y opposes
tu t'y opposes tu t'y opposes
tu ne dis que non
tu as tes idées fixes sombres
tes idées d'enfer
dont je ne sais pas éclairer
ni éclairer ta vie
ta vie de misère
ta vie tellement réduite
tes idées tellement mi-cuites
et je reviens chez toi
chez toi chez toi chez toi
deuxcent fois ce jour-là
c'est deuxcent fois aujourd'hui
deuxcent fois à dix heures chez toi
cinqmille kilomètres à vélo
et je n'arrive pas
pas à éclairer ta misère
et je ne sais pas comment
comment t'éclairer
éclairer tes idées étroites
sombres réduites fixes
et c'est l'enfer
3
je lutte contre l'enfer
je le lutte deuxcent fois
je le lutte à vélo
à cinq millions de mètres
à la neige à la pluie
parfois gelé parfois cuit
et je n'arrive pas
ne sais pas comment
comment
comment lutter l'enfer
malgré je le fais
pour toi
pour que tu guérisses
pour que tu guérisses
train, lundi 15 mars '10 9h54
ah ces jours
ces jours d'enfer
ah ces mois
ces seize mois
mois d'enfer
ces mois de misère
de ta misère
de notre misère
de te voir misérable
de t'entendre dire
de rester misérable
de rester misérable
et de t'aider
t'aider pour des heures incontables
sans t'aider
sans t'aider
ah
c'est l'enfer
mais ça suffit
ça suffit maintenant
maintenant
une fois pour toutes
ah non
car il faut
car il faut te forçer
te forçer
pour que tu te forçes
que tu te forçes toi-même
moi je vais te l'apprendre
moi
te l'apprendre
je vais te forçer
pour que tu te forçes
toi-même
car il n'y a rien
rien d'autre
car c'est ta vie
ta vie à toi
car il faut
il faut que
que tu aies ta vie
que tu aies ta vie
il faut
il faut que
que tu guérisses
que tu guérisses
train, mercredi 17 mars '10
10h00
taches de neige glaces
tapis glaciers aux bois
feuillages désertes en face
blanches et noires à la fois
eaux marais frimeuses
sur ma route vers toi
blanches mortes rêveuses
ah en route vers toi
train de nuit, même jour, 23h16
train sans temps ni espace
rien que la nuit sans grond
sur moi la noire glace
aux reflets sur l'immense fond
abîme sans corps ni masse
aux étoiles sans mouvements
tourbillon à venir sans bruit
temps au trou autour la nuit
train, lundi 22 mars '10 10h05
lueur sur branches noires
soleil des nuages ailleurs
lueur du matin d'hiver soir
lueur d'où rien n'éffleure
sur pailles feuillages et boue
lueur derrière mon cou
10h27
ne plus croire de trouver
car personne n'y est
rester dehors à hurler
car personne ne me reconnaît
alors perdre pendre brûler
car personne n'y est
du mal
ça
m'fait
hôpital de L., même jour, 12h23
paille de terre feuilles de mort
sans soleil malgré cette lueur
aux eaux la glace encore
au marais la blanche couleur
sans vie ni temps et sans sort
pure déserte vide sans port
train, mercredi 24 mars '10
10h17
['mutterseelenallein' #1]
1
tellement soif
sans boire
en route éternelle
la mer où est-elle
rien de la mer
détournée la mer
évaporée la mer
et quoi faire?
rien que se taire
ne me donne l'air
pour rafraîchir mon nez
pour réjouir mes pieds
2
tellement d'espace
sans mer ni air
la mer où est-elle
je grimpe je cours
je me traîne aux digues
si soif de fatigues
des digues au delà
où il n'y a que
que l'horizon dévasté
que la brume désèchée
blanche lointaine évaporée
pour me déchirer
train de nuit, même jour, 22h45
['mutterseelenallein' #2]
surtout pas désespérer *
sur ce digue sans mer
ça m'effare m'éffraye sans mer
car elle n'y est pas la mer
rien que d'espace sans mer
brumes d'horizont sans mer
sans mer ni souffle ni trait
dont je ne sais
où elle est
où elle est
mais
surtout pas désespérer
surtout pas me déchirer
surtout être ma propre mer
ma mer à moi
boire de mon propre chair
pour la route pour le faire
et pour toi
et pour toi
* [©
Mlle. K]
train, lundi 29 mars '10 (Pessach)
10h06
prés sous lourdeur du ciel
prés d'haleine verte touchés
chemins aux mares de ciel
qui ne me mènent nulle part
chemins du ciel aux mares
moi aux prés aux mares touché
train, mercredi 31 mars '10
10h09
douces voiles rayons sur vert et là
douces ombres troncs attendent
agneaux corbeaux aux landes attendent
branches-filigranes attendent ses feuilles et là
mares trous d'eau se remplissent d'en bas
et je ne reste ni enterré ni au delà
j'entends les hirondelles hautes au vent et là
j'y grimpe de tout en bas de tout en bas
par là
train, mardi 6 avril '10 9h50
['mutterseelenallein' #3]
l'horizont sans fin ni ciel m'éffraye
pente où tout chemin descend
à ce temps fixe à ce temps blanc
sans arrêt ni grâce ni grond
l'eau sans nom la brume delà du quai
-
c'est où tous navires s'éffondent
delà du temps aux blanches secondes
aux noires eaux sans fond ni ondes
et sans visage ni yeux ni traits
hôpital de L., mercredi 14 avril
'10 14h11
1
ces poèmes de vie
vie de routes déroutée me découpe
vie en déscente qui me coûte
la vie du pire et ses cris
mais ce crier soupir crier me dégoûte
victime de la glace du défaut me dégoûte
me dégoûte ma vie toute de cris
train de nuit, même jour, 22h17
2
mais tout poème de nuit de demain
veuille évoquer l'air le goût et le vert
le souffle d'or gris sur l'eau serein
le vent d'oiseaux haut sur de moi en l'air
et tu es là c'est bien
hôpital de L., lundi 19 avril
'10 12h
['mutterseelenallein' #4]
tout soleil ne m'éclaire
vastes ombres sous le vent
ensablée désèchée la mer
blanc horizont au fond
courant la route me taire
toujours sans toît sous l'air
c'est moi - et moi pourtant
train, jeudi 22 avril '10 9h38
respiré ces vents de route mille fois
vécu mille fois sous l'air de pluie
point de moi au monde sans moi
aux horizonts sans grond ni toît ni huis
à pieds de plomb à mains de bois
en route en route vers toi je suis
aux saules chauves le jour la nuit
aux noirs tilleuls air froid eau gris
en route et en avant je fuis
vers toi vers toi que tu guéris
[À partir de
maintenant, c'est fini avec l'hôpital de L. - mon fils y a été plus
d'un an et trois mois, et il veut autrechose. Alors il est à l'hôpital
de G. à partir de maintenant -. Pour moi, il n'y aura plus cet aller de
deux heures et ce retour de quatre heures dans la nuit, inclus la forêt
et le marais etc. toujours à vélo (des kilomètres incontables dans les
trains et 5325 km à vélo à n'importe quel temps de pluie ou de soleil
ou de glace ou de tempête, coûte que coûte). Pour atteindre G., je
prends l'autobus pour une heure et demie et je marche à pieds à travers la
banlieue. - Lukas va mieux, il va mieux, mais c'est très difficile...]
[Nun ist Schluss
mit der Klinik L. - mein Sohn war dort länger als ein Jahr und drei
Monate und er will woanders sein. Also ist er ab jetzt in der Klinik G. -
Für mich ist nun Schluss mit zwei Stunden Hinweg und vier Stunden
Rückweg immer in der Nacht, inbegriffen der Wald und das Moor usf. immer
mit dem Fahrrad (unzählige Kilometer in der Eisenbahn und insgesamt 5325
km mit dem Fahrrad bei jedem aber wirklich jedem Wetter). Um nun nach G. zu
kommen, nehme ich anderthalb Stunden den Omnibus und gehe dann zu Fuß
durch die Vorstadt. - Lukas geht es besser, es geht ihm besser, aber es
ist sehr schwierig...]
hôp.de G., jeudi 29 avril '10
13h31
taches de soleil aux cimes du ciel
air sur sables sur arbres sur vert
encore du bois sans vie les tilleuls
l'or bleu soleil s'étend sur l'air
et moi chez toi nous sommes si seuls
l'autobus, lundi 3 mai '10 10h25
1
fleurs sur prés sous pluie
et banlieues sans fin
aux mares d'âme que j'essuie
passant au milieu de rien
trous je suis mares je suis
en route vers toi je suis
hôpital de G., 15h43
2
chant d'un oiseau
tendre loin obstinat
delà les airs du rideau
aux espaces au delà
et moi ici près de toi
détruit et espoir à la fois
l'autobus, jeudi 6 mai '10 10h10
['mutterseelenallein' #5]
ciel venteux sur banlieues
buissons perdus se sécouent
moi autant petit sécoué et peu
au béton aux ombres loups
sans endroit ni lieu ces lieues
au murs bidons routes en creux
et rien trouver que des trous
marteau de moi trou au cou
l'autobus, lundi 10 mai '10 9h57
1
sous tons de ciel pesant tant lourd
je passe je passe en route vers toi
sous masses d'hautes froides masses infinis
autour le vide courant sans four
que des banlieues béton désert sans moi
crevasses périfs vacarmes ralentis
2
mais delà! un viaduc et pont en trou
ce pré fleuri d'ombres d'air tant vertes
de branches bourrées de fleurs tant blanches
! p'tit pré fleuri à tout d'un coup
d'herbes souriantes douceur inerte
et mon écho aux yeux au cœur aux hanches
l'autobus, mardi 11 mai '10
17h50
arrières-visages pâles de banlieue
briques-bidons s'éffondent sous fardeaux
non-visages de plomb ou en lambeaux -
point d'arbre ni marbre et point Di"eu
d'autant non plus de ma migraine
me déchira dès le matin
non plus de mon cafard chagrin -
la route vers toi châleur de laine
passant un châtaignier tant plein de vie
ses thyrses rougis en émotion d'air sans vue
îlot au gros béton de cette Öde fichue -
et de la route vers toi pour toi j'écris
hôp. de G., mercredi 12 mai '10
11h17
1
sous ciel lourd au sol et airs mouillés
mille ombelles de feuilles se répandent
ci envahissent d'un tendre vert le monde
dévorent sans grace toute trace souliers
salle de livres, même jour, 20h55
2
ci suinte toute lumière sans aucune crainte
des festons sauvages jamais touchées
des aulnes érables la nuit aimable nées
des ornes châtaigniers toute ardeur ci suinte
aux bords de l'Elbe, vendredi 14 mai
'10 14h32
me mène-t-il à l'argenté delà l'horizont
mon chemin aux fastes d'arbre infinis
rhythmés mes pas rhythmé souris
soufle feuilles étamines vert clair lent
chacun des pétales ombelles est sans pareil
chaque feuille d'art est solitaire en millions
taches de soleil sous ciel d'orage croissant
fastes sans merci devant noir et tant vermeil
chemin tunnel d'air lumière sans grond ni
fin
tunnel d'air ciel sans confins et sans plafond
me mène sur l'océan d'étincelles à l'horizont
argent fluide voutée à l'infini jamais s'éteint
l'autobus, lundi 17 mai '10 9h59
['mutterseelenallein' #6]
1
hier le vent dans les cimes
le vent aux arbres sous feu azur
et moi y passant en bas en abîme
tant loin de moi du vent et des cimes
tant loin de la vie de ma vie en coupure
hôpital de G., 13h06
2
ce lustre d'or azur sublime
m'envole au dessus d'un mur
et moi passant en bas en abîme
sans amour à vie infime
tout loin du jour aux dorures
[table de cuisine, lundi 24 mai '10
0h59
pour les sculpteurs de bois à l'état-miniature de Ladonia,
situé entre la Suède et le Danemark]
Robert Cohn (Germany, Hamburg St.Pauli), minister for poems and time to glide away
to leave some line of poem so in face of time and sea surrounded
by the lost rocks of L. and glides away so fragile with no noise, taking you and me with air and clouds in space no noise,
and be it difficult but may not be senseless to leave some line of poem and thoughts of time of moments in all this space of sea of time surrounded
by all this sea and rocks of L., no, we're here to give these lines so it's not senseless.
I shall save some lines of poems for you and under all this time and sea
surrounding you surrounding me in face beside the wood of fragile towers and your traces on the rocks in all this sea and watching this so fragile, watching me and time and sea to glide from you and glide away, watching this but this and you and me so fragile. A 'minister for poems and time to glide away', I must and try to save some fragrances of you and some of me surrounded by all this sea and all this time so fragile with no noise, maybe there is no sense but only sea and time and trace to glide to give it all away for all to end and all to glide, there IS this moment
[ -> liste
des ministres à Ladonia]
au milieu du port d'Hambourg, mardi 25
mai '10 18h07
[chanson de port #1]
deux mouettes sur leur vaste monde
ci vivaient longtemps avant moi
toujours assises sur pieux noirs rondes
veillant les eaux comme autrefois...
clinquant d'argent de toutes leurs ondes
obliques les eaux désertes sans toi -
mouettes aux yeux tant noirs et rondes
connaissent ses cieux désertes - point moi...
l'autobus, lundi 31 mai '10 10h14
poids d'air épaisseur au ventre plomb
et passe ce châtaignier astre de cri
thyrses tant pourpres profonds violents
pourpre criant inconnu m'envahit
étoiles de jour flammes chauds de fond
me crient de désir de feu et de vie
cries pourpres sur mouillée verte mélodie
l'autobus, mercredi 2 juin '10 9h48
['mutterseelenallein' #7]
1
mes cris sans voix aux fleurs vivantes
aux pourpres thyrses étoiles sans réponse
me laissent sans écho sans cesse ni sens
ainsi ma vie sans son en route ma vie fuyante
l'autobus de nuit, même jour, 21h35
2
l'œil soleil dorée fluide bronze
au point de fuite de route en pente
sans voir et sans qu'elle me sente
tant loin devant l'œil doré tant dense
l'autobus, lundi 21 juin '10 10h00
['mutterseelenallein' #8]
semences d'arbres me glissent dessus
s'envolent aux ailes des rayons du soleil
tant tendres étoiles blanches et toutes souples
entre leur blanc et ombres en couples
tant tendres entre leur vert et vermeil
et tant léger tant flambeau moi je fus...
moi je le fus dans l'amour, ayant cru
ayant cru aux ailes aux mots doubles
à la magie des semences au vermeil.
L'acharnement d'être seul sous l'Arcadie sans pareille.
mercredi 14 juillet '10 21h33
chemin inconnu de mon demain
sans savoir le temps et le chemin
endormi pour apaiser mes regards
sous une saule sèche
sous le ciel tard
sous l'air immobile des instants
dans rideaux de chaleur veillants
au port (l'Oberhafenkantine), mardi 10
août '10 20h01
s'échapper sous la pluie
sous le vent sous les gouttes
s'enfouiller au tunnel des champs
aux rosiers une fois et toutes
s'enfuir à l'espace sans bruit
sous le jour sous nuées tant lents
ouir la pluie de fond
ouir les gouttes au grond
m'en passer vers toi
m'en passer sans toît ni huis
l'autobus, lundi 23 août '10
10h24
sombre vert et vertes ombres
nagent dans les brumes claires
dans moi le vert noir tendre
me consolent les saules de vert cendre
cette lumière ruisseaux amères
table de cuisine, dimanche 24 octobre '10 16h29
[la pipe #1]
wie früher in den Cafés à Fribourg & à Treyer, à Paris et n'importe où. Prachtpfeife gigantisch, die beste ever, sie ist wie das Leben, ich halte sie in Ehren & Freuden, grad eben wird
sie zur Pfeife, mir rauchend!, zuvor war sie bloß Holz & Silber &
Acryl -
simplement Komponenten
sans être une pipe.
Elle n'était qu'une chose
sans être un être
sans âme et sans vie
attendant son âme sans savoir
attendant dans l'ombre.
Elle en a une âme
dès maintenant -
la mienne.
Maintenant elle sait
maintenant elle vit.
Fliegt, Gedanken
fliegt
table de cuisine, lundi 25 octobre '10 20h21
[la pipe #2]
Steuermann überm Nebelmeer
bittere Schärfe doch Meer
Nebel dicht flutet und wallt
und ich spähe aus
suche die Bahn durch Nebel in Fluten
in Nebel und Wallen und Nacht
da! der Mond in den Fetzen!
Mond oh Geschenk! im Gleiten
Wallen durch Fetzen aus Dunst
et si belles pleines la nuit
so schön voller Nacht
lune glissante sur la mer
Mondgleiten und Meer und
dans ses lambeaux des airs denses
in Fetzen aus salzsattem Dunst
des airs d'océan et des voiles
in Schleiern aus Luftozean
voiles en lambeaux et la mer
Schleier in Fetzen und Meer
qui dansent sous la lune!
ein Tanz unterm Mond!
rideaux souples et primordiales
Vorhang so weich aus der Urzeit
airs mer salée en pétales
Blüten aus salziger Meerluft
lune des espaces sur abysse
Mond im Raum überm Abgrund
...mes pensées ont des ailes
...Flügel aus meinen Gedanken.
table de cuisine, mardi 2 novembre '10 16h50
[la pipe #3]
1.
herrlicher bittermeerischer Dunst
qui me portes hors ma porte -
vergangen sinnlos innige Brunst!
amour et tendresse et souffrance
et cette froideur à qui je pense -
la fume se perd dans les ronces...
dans l'amour qui est morte.
2.
...
je vois un petit oiseau dans le pénombre
qui se glisse et songe et s'enfuit
c'est moi
- châleur minuscule dans toute ombre.
Ich bin ein Punkt aus Wärme in der Nacht.
l'autobus, mercredi 24 novembre
'10 21h26
[-> pour la fille dans l'autobus de ce soir...]
des yeux de mer à l'ombre
mer volante sous nuées de novembre
tes yeux tant forts dans les miens!
bleu-gris éclair et le noir au fond de
tes yeux que j'aime pour tout tien
>
weiter
>
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